„Broadcast-Qualität für alle“

Vizrt will Broadcast-Technik zugänglicher machen – für Unternehmen, Creator und Broadcaster. CMO Chris Black erklärt, warum einfache Tools zur Schlüsseltechnologie einer neuen Videowelt werden.

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Chris Black, CMO von Vizrt im Greenscreen Studio
Chris Black, CMO von Vizrt, im Greenstudio am IBC-Stand: „Unser Ziel ist es, Broadcast-Qualität so einfach nutzbar zu machen, dass Unternehmen und Creator gleichermaßen davon profitieren.“

Video ist längst nicht mehr nur Sache der Fernsehsender – davon ist Chris Black, CMO von Vizrt, überzeugt. Im Gespräch auf der IBC 2025 erklärt er, warum Broadcast-Technologien zunehmend in Unternehmen Einzug halten, wie Vizrt die Komplexität senken will und warum Content Creator die nächste Evolutionsstufe im Medienwandel darstellen.

Wenn Unternehmen zu Sendern werden

„Wenn wir hier auf der IBC über Video sprechen, denken viele automatisch an Broadcast“, sagt Black. Doch für Vizrt, einen führenden Anbieter von Produktionslösungen, ist das zu kurz gegriffen. Video sei heute vielmehr ein universelles Kommunikationsmittel – von Zoom-Calls bis hin zu Investor Relations. Dabei spielt professionelle Qualität eine entscheidende Rolle, wie Black erläutert: „Ein global agierender Automobilkonzern etwa muss seine Belegschaft regelmäßig erreichen – und zwar so, dass die Menschen sich ernst genommen fühlen. Videoqualität ist da ein entscheidender Faktor.“

Viele Unternehmen bauen daher eigene Studios auf. Marketing-Teams übernehmen Aufgaben, die früher ausschließlich in Fernsehstudios lagen. „Sie werden zu Mini-Broadcastern“, beobachtet Black – mit allen Anforderungen, die das mit sich bringt: Kameraarbeit, Regie, Grafik, Signalfluss.

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Broadcast-Technik trifft auf Benutzerfreundlichkeit

Doch genau hier liegt laut Black auch die größte Hürde: „Die Komplexität der Systeme ist für viele Marketing-Teams schlicht zu hoch. Sie sind keine Videoprofis.“ Broadcast-Lösungen seien oft nicht auf Anwender mit kleinem Budget und kleinem Team ausgelegt. Was fehle, sei ein intuitiver Einstieg.

Vizrt will genau diese Lücke schließen – mit Tools wie Flowics, dem Tricaster oder einfachen virtuellen Studios, die selbst für Laien zugänglich sind. „Unser Ziel ist es, Broadcast-Qualität mit einfacher Bedienbarkeit zu kombinieren – für Unternehmen ebenso wie für Einzelpersonen“, sagt Black.

Chris Black, CMO von Vizrt, auf der IBC 2025 im mebucom-Gespräch über neue Zielgruppen, vereinfachte Produktionsprozesse und den Wandel der Videokommunikation.

Neue Zielgruppen, neue Herausforderungen

Die strategische Ausrichtung auf neue Nutzergruppen stellt Vizrt vor grundlegend neue Aufgaben. Denn während das Unternehmen traditionell in der Welt der Broadcaster zu Hause ist, öffnet sich nun das Feld – hin zu Unternehmen und Content Creators. „Wir müssen erst verstehen, wer diese Kunden sind, was sie brauchen und wie wir sie erreichen können“, erklärt Chris Black. Gerade bei Unternehmenskommunikation gehe es oft um kleine Teams mit begrenztem Budget und ohne tiefes Videowissen. „Wenn ein Marketingteam für den CEO ein internes Video produzieren will, ist es mit der Komplexität klassischer Broadcast-Technik schnell überfordert.“

Doch diese Vereinfachung, so Black, ist nicht nur eine technische Notwendigkeit – sie wird zum Innovationstreiber. Denn je intuitiver und zugänglicher Broadcast-Tools werden, desto stärker wächst ihre Relevanz für neue Zielgruppen. Und das verändert wiederum die Branche selbst.

Ein Beispiel dafür ist die Creator Economy, in der Einzelpersonen mit professioneller Technik Inhalte für Millionen produzieren. „YouTuber mit Millionenpublikum konkurrieren heute mit klassischen TV-Sendern – oder überholen sie sogar“, beobachtet Black. Vizrt will diesen Wandel aktiv mitgestalten: „Wenn wir es schaffen, die Tools so weit zu vereinfachen, dass Content Creator mit Broadcast-Qualität arbeiten können, wird das auch die Anforderungen und Standards in Unternehmen verändern.“

Dieser Innovationsdruck wirkt in beide Richtungen: Vereinfachte Tools, die für Creator entwickelt werden, helfen Unternehmen – und umgekehrt. Gleichzeitig profitieren auch Broadcaster, da sie mit wachsender Kanalvielfalt und sinkenden Ressourcen ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. „Es entsteht ein Kreislauf der Vereinfachung – zum Vorteil aller“, so Black.

Broadcast neu gedacht

Mit Lösungen wie dem Automations-Tool „Mozart“ versucht Vizrt, diese Entwicklung greifbar zu machen: „Mozart liegt über der Komplexitätsschicht der Broadcast-Technik und vereinfacht sie. Genau das brauchen sowohl Content Creator als auch Unternehmen – und letztlich auch die Broadcaster selbst.“

Denn mit zunehmender Kanalvielfalt und steigendem Effizienzdruck wird Einfachheit zum Wettbewerbsvorteil – quer durch alle Marktsegmente. „Am Ende geht es immer um Qualität, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit“, so Black.