Großes Potenzial für VR- und MR-Lösungen

Deutsche Unternehmen wollen bis zum Jahr 2020 knapp 850 Millionen Euro in innovative Anwendungen aus dem Virtual- und Mixed Reality-Bereich investieren. Das zeigt die aktuelle Studie „Head Mounted Displays in deutschen Unternehmen – ein Virtual, Augmented und Mixed Reality Check“ von Deloitte, dem Fraunhofer-Institut FIT und dem Digitalverband Bitkom.

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Großes Potenzial für VR- und MR-Lösungen
Portraits Deloitte / 20.01.2012 / (Photo by Thomas Niedermueller / www.niedermueller.de)

Den Löwenanteil der Investitionen wollen die Unternehmen der Studie zufolge für die Entwicklung geeigneter B2B-Anwendungen ausgeben. Derzeit sind unterschiedliche Brillentypen für unterschiedliche Einsatzfelder verfügbar, insbesondere in den Bereichen Marketing, Präsentation, Schulung, Produktentwicklung, Wartung und Logistik. Ein besonderes Augenmerk liegt derzeit auf den sogenannten Mixed-Reality-Brillen. Hier sind die Erwartungen besonders hoch und die Geräte müssen diesen Ansprüchen erst noch gerecht werden.

„Für die einen sind Head Mounted Displays die Zukunft, für die anderen ein nettes Accessoire. Gerade im gewerblichen Bereich sind die möglichen Anwendungen jedoch vielfältig. Selbst bei konservativer Bewertung ist das Marktpotenzial enorm“, erklärt Dr. Andreas Gentner (Foto), Leiter Technology, Media & Telecommunications bei Deloitte.

Dr. Leif Oppermann, Leiter Mixed and Augmented Reality Solutions bei Fraunhofer Institut für Angewandte Informationstechnik FIT, ergänzt: „Der Einsatz von Head Mounted Displays zu Marketingzwecken ist jetzt kurzfristig so lange möglich, wie sie noch dem Reiz des Neuen unterliegen. Innovationen für den Arbeitsplatz der Zukunft sind da viel nachhaltiger, aber nicht von der Stange zu haben. Sie erfordern einen kooperativen Innovationsprozess unter Einbeziehung der betroffenen Mitarbeiter“.

Laut Studie wird der Schwerpunkt der geplanten Ausgaben für Virtual- und Mixed-Reality-Lösungen dabei – anders als im B2C-Segment – weniger auf der Hardware liegen als vor allem auf der Entwicklung neuer, unternehmensspezifischer Anwendungen einschließlich der erforderlichen Schnittstellen zur Unternehmens-IT. Doch auch im Hardware-Bereich werden die Umsätze auf immerhin etwa 88 Millionen Euro steigen.

Virtual, Augmented und Mixed Reality eignen sich für jeweils unterschiedliche Anwendungsfelder. Dies zeigt das breite Hardware-Spektrum, das sich in fünf wesentliche Brillentypen gliedert: Für die Virtual Reality stehen Low-End-Versionen wie z.B. Cardboards, Mid-Range-Brillen und Full-Feature-Brillen zur Verfügung. Darüber hinaus unterstützen Smart Glasses sowie neue Next-Generation-Brillen Lösungen im Bereich Augmented und Mixed Reality.

Für nahezu alle Typen gibt es mittlerweile geeignete professionelle Einsatzgebiete. So kann zum Beispiel die preiswerte Low-End-VR-Brille im Marketing vielfältig genutzt werden, Full-Feature-Brillen leisten in virtuellen Showrooms, aber auch im Rahmen von Schulungen sowie in der Produktentwicklung wertvolle Dienste. Smart Glasses empfehlen sich bei anspruchsvollen Wartungsarbeiten ebenso wie in der Logistik. Ähnliches ist in der Produktion der Fall. Unternehmen wie Volkswagen, Airbus und Fiat haben sich hier als Vorreiter gezeigt und erste Erfahrungen gesammelt. Künftig könnten Next-Generation-Mixed-Reality-Brillen für virtuelle Konferenzen zum Einsatz kommen. Um die entsprechenden Lösungen optimal einsetzen zu können, sollten Unternehmen zunächst ihren Bedarf und ihre Ziele präzise definieren. Dabei können sie in den seltensten Fällen auf standardisierte Angebote zurückgreifen, sondern benötigen individuelle Entwicklungen.

Timm Lutter, Bereichsleiter Digital Media beim Bitkom, erklärt: „Die Möglichkeit, die Realitätswahrnehmen zu erweitern, birgt riesiges Potenzial für deutsche Unternehmen, etwa in der Industrie 4.0. Künftig wird es selbstverständlich sein, dass Mitarbeiter beispielsweise bei der Wartung von Maschinen durch Smart Glasses unterstützt werden. Dadurch können Fachkräfte schnell eingearbeitet werden und selbst weniger erfahrene Kollegen anspruchsvolle Aufgaben übernehmen.“ (6/16)

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