Die Rundfunkveranstalter sind ständig dabei, ihre technische Infrastruktur zu verbessern und anzupassen. Der in der Branche weit verbreitete Trend hin zu einer IP-basierten Infrastruktur stellt einen grundlegenden Wandel dar und wirft viele Fragen auf. Beispielsweise stellt sich die Frage, welche zukunftsfähigen Methoden es gibt, um Audio- und Videosignale in Echtzeit innerhalb und zwischen Sendezentren effizient zu transportieren. Zudem muss überlegt werden, wie ein solch umfangreiches Projekt optimal, effizient und umweltschonend umgesetzt werden kann und welche Anforderungen das Ergebnis erfüllen muss. Im Rahmen eines Beratungsprojektes zur Modernisierung des zentralen Schaltraumes des NDR in Hamburg hat LOGIC media solutions diese Fragen gemeinsam mit dem Auftraggeber diskutiert und Empfehlungen erarbeitet.
LOGIC media solutions unterstützt NDR bei Modernisierungsprojekt
Während der fast einjährigen Projektlaufzeit arbeitete LOGIC eng mit dem NDR zusammen, um Möglichkeiten zur Modernisierung des Hauptschaltraums zu untersuchen und Empfehlungen zu entwickeln. Aufgrund der veralteten Technik des Hauptschaltraums in Hamburg plant der NDR in den kommenden Jahren Modernisierungsmaßnahmen, um die Zukunftssicherheit wiederherzustellen. LOGIC hat untersucht, ob der Einsatz des SMPTE ST 2110 Standards in Verbindung mit einem SDN dazu beitragen kann, die Contribution im NDR zu vereinfachen und die Trennung zwischen den verschiedenen Silos (TV, Hörfunk, Online) aufzuheben. Das Projekt wurde mit Hilfe des agilen Frameworks PORTAL von LOGIC realisiert. Das PORTAL.skillset Team von LOGIC unterstützt Medienunternehmen bei der Implementierung komplexer Medieninfrastrukturen oder, wie im Fall des NDR, bei der Durchführung von Beratungsprojekten im Rahmen von Change-Prozessen.
Ein mehrstufiges Projekt zur Ermittlung des Ist-Zustands und Entwicklung neuer Infrastrukturen
LOGIC hat für diesen speziellen Fall ein mehrstufiges Projekt aufgesetzt, das zunächst den Ist-Zustand der Prozesse und Workflows im NDR durch Interviews ermittelt und dokumentiert hat. Anschließend wurde dieser Ist-Zustand kritisch hinterfragt. Im nächsten Projektschritt entwickelte LOGIC mögliche neue Infrastrukturen, die sowohl aktuelle als auch zukünftige Funktionen berücksichtigen. Ziel und Ergebnis des Beratungsprojektes waren Empfehlungen für zukünftige Infrastrukturen und Organisationsstrukturen, die den NDR nachhaltig modernisieren können.
Vernetzung der Bereiche als Schlüssel zum vollen Potenzial der neuen IP-Technologie
Ein wichtiges Ergebnis des Projekts war, dass es nur einen begrenzten Mehrwert bringt, nur einzelne Bereiche, wie zum Beispiel den Hauptschaltraum, auf IP (ST 2110) umzustellen. Das volle Potenzial der neuen Technologie könne nur ausgeschöpft werden, wenn man die Bereiche nicht als separate “Inseln” betrachtet, sondern die Schnittstellen und das Netzwerk zwischen den Bereichen berücksichtigt und dort die Änderungen implementiert. Haci Cengiz, SDN Consultant bei LOGIC, erläutert das Projekt wie folgt: „Um einen solchen Prozess umfassend zu eruieren und Empfehlungen zu formulieren betrachten wir die aktuellen Gegebenheiten umfassend. Es war uns hierbei wichtig, die Mitarbeitenden des NDR von Beginn an in die Bestandsaufnahme des IST-Zustandes und der Formulierung einer Empfehlung mit einzubinden. Aus unserer Erfahrung ist klar, dass solche Change-Prozesse nur mit den Menschen erfolgreich sein können, die mit den Infrastrukturen arbeiten, die Workflows ausfüllen und die Technik bedienen.“
Felix Scheuer, Solution Architect bei LOGIC, fügt hinzu: „Jenseits der rein technischen und Infrastruktur-Empfehlungen, die wir als Ergebnis der Beratung abgeben haben, waren auch Workshops Teil des Beratungsprojekts, in denen wir die Mitarbeitenden des NDR über die Möglichkeiten der IP-basierten Produktion informierten und eine Wissensbasis etablierten. Ein gemeinsamer Wissenstand in Bezug auf die Möglichkeiten zukünftiger IP-basierter Infrastrukturen ist für uns essenziell, um Ziele zu definieren und Empfehlungen zu formulieren.“