Votum für Hightech in der Bundesliga

Eine aktuelle, repräsentative Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbands Bitkom vor dem Bundesliga-Start ergab: Über zwei Drittel aller Deutschen (70 Prozent) interessieren sich für die Liga – und die klare Mehrheit dieser Fans ist für die Einführung technischer Hilfsmittel in der Bundesliga, um Fehlentscheidungen zu vermeiden.

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Votum für Hightech in der Bundesliga

Tor oder Nicht-Tor? Aktives oder passives Abseits? Foul im Strafraum, Elfmeter und Rote Karte – oder doch Schwalbe und Gelbe Karte? Solche Fragen bewegen Fußball-Fans seit Generationen. Hightech kann sie mittlerweile in Echtzeit beantworten und Fehlentscheidungen der Schiedsrichter verhindern. Das zeigte die Weltmeisterschaft in Brasilien, bei der erstmals mit Hilfe spezieller Kameras ermittelt und entschieden wurde, ob der Ball die Torlinie komplett überschritten hat oder nicht. Die Technologie war von dem deutschen Start-up-Unternehmen „Goal Control“ aus Würselen bei Aachen entwickelt worden. GoalControl ist Spezialist für bildliche Echtzeit Analyse. Die Kamera-basierten Systeme erfassen, identifizieren und verfolgen Objekte in komplexen Umgebungen, z. B. einen Fußball in 3D auf einem Fußballfeld. Dass bei der WM eingesetzte System GoalControl-4D basiert auf 14 Kameras, die um das Spielfeld herum angeordnet und auf beide Tore ausgerichtet sind. Die Position des Balles wird kontinuierlich und automatisch in 3 Dimensionen erfasst, sobald der Ball in Nähe der Torlinie ist. Wenn der Ball die Torlinie komplett überquert hat, sendet die zentrale Auswertungseinheit in weniger als einer Sekunde ein verschlüsseltes Signal (Vibration und Signalton) an die Empfängeruhr des Schiedsrichters. GoalControl-4D hilft dabei dem Schiedsrichter klare Entscheidungen zu treffen: Tor oder nicht Tor.

80 Prozent der an der Bundesliga Interessierten sind für die Einführung der bei der WM eingesetzten Tor-Technologie, 75 Prozent für das dort ebenfalls eingesetzte Freistoß-Spray, 74 Prozent für einen Video-Beweis bei Roten Karten, 69 bzw. 68 Prozent für einen Video-Beweis bei Abseits- bzw. Elfmeter- Entscheidungen. Grundsätzlich sind 92 Prozent der Liga-Interessierten für den Einsatz technischer Hilfsmittel beim Fußball, nur 6 Prozent per se dagegen. „Die allermeisten Fußball-Fans wollen weniger nostalgische Erinnerungen an menschliche Fehlentscheidungen und stattdessen mehr Gerechtigkeit auf dem Platz“, wie es Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder formuliert. „Die Einführung von Hightech-Hilfsmitteln im Fußball ist mittlerweile keine Frage der technischen Machbarkeit mehr, sondern nur des Willens der betroffenen Vereine und Organisationen.“ (8/14)