John Hoffman, CEO GSMA Limited, begründete die Absage so: „Mit Rücksicht auf die sichere und gesunde Umwelt in Barcelona und dem Gastgeberland hat die GSMA den MWC Barcelona 2020 abgesagt, weil die weltweite Besorgnis über den Ausbruch des Coronavirus, die Reisebedenken und andere Umstände es der GSMA unmöglich machen, die Veranstaltung durchzuführen.Die Parteien der Gastgeberstadt respektieren und verstehen diese Entscheidung.
Die GSMA und die Gastgeberstadtparteien werden weiterhin gemeinsam arbeiten und sich gegenseitig bei der Durchführung des MWC Barcelona 2021 und zukünftigen Ausgaben unterstützen. Unser Mitgefühl gilt derzeit den Betroffenen in China und auf der ganzen Welt.“
100.000 Besucher und 2.800 Aussteller waren zur MWC 2020 erwartet worden. Zunächst hatte man nur beschlossen, Besuchern aus der vom Coronavirus am stärksten betroffenen chiesischen Provinz Hubei den Zutritt zur Messe zu verweigern. Und andere chinesische Besucher sollten nachweisen können, dass sie sich in den vergangenen 14 Tagen ausßerhalb Chinas aufgehalten haben. Geplant waren auch stärkere Hygienevorschriften und Körpertemperatur-Messungen am Messeeingang. Große chinesische Unternehmen wie ZTE and Huawei hatten bis zuletzt an ihrer Teilnahme festgehalten.
Die Tech-Website Wired deutete an, dass die GSMA die spanischen Behörden aufgefordert hatte, den Gesundheitsnotstand auszurufen, damit sie die Veranstaltung absagen konnte. Hintergrund sei, dass die Versicherungspolicen die Verluste der GSMA nicht abdecken würden, wenn sie die Veranstaltung ohne Gesundheitsnotstand absagen würde. Die Behörden hatten das indes abgelehnt, weil in Katalonien bis dato kein Coronavirus-Fall zu verzeichnen war und die Ausrufung des Gesundheitsnotstands auch hohe Kosten für Barcelona und Katalonien bedeutet hätte. Die wirtschaftlichen Verluste für Stadt und Region sind indes durch die MWC 2020-Absage enorm. Und auch alle Aussteller verlieren dadurch viel Geld.