›Durchgehende filebasierte Workflows gewinnen in der Broadcast-Business zunehmend an Gewicht. Besondere Vorteile bieten sie bei der multimedialen Auswertung digitaler Videoinhalte. AmberFin hat dafür das modular aufgebaute Software-Programm „iCR System“ entwickelt, das Ingest, Transkodierung, Playback und Qualitätskontrolle übernimmt. Schlüsselprinzip ist die Skalierbarkeit. „Das heißt der qualitative Leistungsumfang der Lösungen bleibt gewahrt, ganz egal, ob sie nun in einer Produktionsumgebung mit nur einem Rechner oder in einem TV-Studio mit 100 Workstations zum Einsatz kommen“, erklärt Jeremy Deaner, Chief Executive Officer bei AmberFin. In Deutschland konnte AmberFin unlängst eine iCR-Installation bei der SES Platform Services GmbH in Unterföhring realisieren. Unterstützt wurde das Projekt vom Wiesbadener AmberFin-Distributor Netorium. Im HD-Playout-Center von SES wird AmberFin iCR dazu genutzt, um auf einer einzigen Plattform sämtliche Ingest-, Filetranscoding- und Qualitätskontroll-Aktivitäten zu erledigen. Um die große Zahl der bei SES einlaufenden Signale adäquat zu unterstützen, wurde iCR an das bei SES vorhandene Harris D-Series-Automationssystem angebunden. SES Platform Services bietet Rundfunksendern und Produktionshäusern an große Bandbreite an Dienstleistungen zur Aufbereitung und Übertragung von Broadcast-Inhalten. Über 300 Radio- und TV-Kanäle werden derzeit bedient. Zu den Dienstleistungen zählen Archivierung und Playout ebenso wie die Signalaufbereitung und Sendung via Satellit, Internet und Mobile. Ein Hauptgrund für SES bei der iCR-Wahl war die hoch integrierte Architektur des Systems, die es erlaubt, Kernprozesse wie Ingest-, Transcoding- und Qualitätskontroll-Funktionen von einer einzigen Workstation aus zu erledigen. Durch diese Möglichkeit spart SES Platform Services nach eigenen Angaben Zeit und Geld. „iCR hat sich bereits als leistungsstarker, hochwertiger Content-Management-Alleskönner auf dem Markt einen guten Namen gemacht“, erklärt Roger Greβer, Vizepräsident Playout [&] MAM bei SES Platform Services. „Mit dem System sind wir in der Lage, unsere sämtlichen Ingest-Anforderungen zu bedienen, egal ob es sich dabei um unser Standard-XDCAM-Format handelt oder um weniger verbreitete Formate, die manche Kunden vielleicht bevorzugen“, betont er. Die gute Entwicklungsarbeit bei AmberFin lasse SES darauf vertrauen, mit dem iCR-System in Sachen filebasierter Technologien immer auf der Höhe der Zeit zu sein.
iCR spielt bei SES neben dem Media-Ingest- und Filetranscoding-Einsatz auch bei der Qualitätskontrolle eine wichtige Rolle. Dank der integrierten AmberFin Unified Quality Control (UQC) innerhalb der iCR-Plattform, kann SES die Qualitätskontrolle von Videosignalen schon während des Ingest-Prozesses durchführen und so sicherstellen, dass nur Material in der besten Qualität in den Workflow gelangt.
„Nicht nur beim Ingest sondern auch an verschiedenen anderen Stellen in unserem Workflow bietet uns iCR beste Möglichkeiten zum Qualitätsmanagement. Das ist nicht nur für uns sondern vor allem auch für unsere Kunden wichtig”, meint Kristin Pӧschel, Systemingenieur Playout bei SES Platform Services. „Wir stellen immer wieder fest, dass die Möglichkeiten der iCR-Qualitätskontrolle uns sehr dabei helfen, die Kundenzufriedenheit zu steigern. Es gibt kaum noch Beschwerden.”
Am allerwichtigsten für SES ist indes die iCR-Fähigkeit, sich den sehr dynamisch entwickelnden Workflow-Prozessen des Playout-Centers anpassen zu können. „Unser Geschäft ist sehr anspruchsvoll und ändert sich täglich. Deshalb sind wir glücklich, das Team von AmberFin und Netorium an Bord zu haben, das uns bei der Geschäftsentwicklung unterstützt“, meint Greβer. Er berichtet auch: „Wir haben bereits unsere UQC-Plattform ausgebaut und die Baton Qualitätskontroll-Software von Interra Systems integriert. Mit dieser Erweiterung können wir unseren Kunden einen noch höheren Qualitätsstandard bieten, ohne dabei zeitintensive Restrukturierungen und Änderungen an den vorhandenen Workflows von unseren Operatoren durchführen lassen zu müssen.“ AmberFin und Interra hatten auf der IBC 2012 über den Abschluss eines gemeinsamen Entwicklungsprojekts zur Baton-Integration in die UQC-Plattform berichtet. Davon sollen Kunden beider Firmen profitieren. Auch auf der NAB 2013 stellte AmberFin einige Erweiterungen der iCR-Plattform vor. Dazu zählten unter anderem der ORCA Activity Manager, mit dem sich Workflow-Aufgaben besser orchestrieren lassen, und die Unterstützung des neuen SMPTE-File-Formats IMF (Interoperable Master Format).
Eckhard Eckstein
(MB 05/13)