SWR entscheidet sich für Archivsystem der Jordi AG

Der öffentlich-rechtliche Südwestrundfunk (SWR) löst die Herausforderung bei der Digitalisierung eines äußerst umfangreichen Bandarchivs: der SWR setzt die ADAM-Lösung des Schweizer Archivierungsspezialisten Jordi AG ein, die Codier- und Speicherprodukte von Rohde & Schwarz beinhaltet.

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SWR entscheidet sich für Archivsystem der Jordi AG

Rohde & Schwarz hat ein Migrationsprojekt zur Digitalisierung von Archiven mit dem SWR gestartet. Dabei arbeitet Rohde & Schwarz eng mit dem Retro-Archivierungsspezialisten Jordi AG aus der Schweiz zusammen.

Die Herausforderung in Sachen Archivierung beim SWR sind groß: Die Rundfunkanstalt muss jährlich Inhalte mit über 40.000 Bandstunden archivieren. Um die wachsenden Probleme mit der Alterung von Bändern in den Griff zu bekommen, hat der Südwestrundfunk sich nun entschieden, die gesamten bandbasierten Archive zu digitalisieren. Nach Evaluierung von mehreren Systemen entschied sich der SWR schließlich für ein Migrationssystem. Dabei kommt das automatisierte, digitale Archivmigrationssystem ADAM von Jordi zum Einsatz, kombiniert mit den Videoservern von R&S VENICE sowie der modularen Speicherlösung der R&S SpycerBox auf Basis von IBM Spectrum Scale.

ADAM ist ein vollautomatisiertes, selbstüberwachendes Archivmigrationssystem, das alle Workflow-Schritte vom Einlegen des Bandes bis zur Migration von Inhalten übernimmt. Die R&S VENICE Videoserver codieren den gesamten Inhalt in das endgültige Archivformat. Anschließend kommen die Speicherlösungen R&S SpycerBox Cell und R&S SpycerBox Ultra TL zum Einsatz, um die gesamten Daten sowie auf das Archivverwaltungssystem des SWR zu transferieren.

Das schlüsselfertige System ist 40 Mal schneller als frühere manuelle Workflows. Außerdem ist das System so zuverlässig, dass es 72 Stunden lang völlig autonom arbeiten kann, d. h. der Betrieb kann über ein komplettes Wochenende unbeaufsichtigt fortgeführt werden.

Sechs ferngesteuerte Videorecorder speisen die Inhalte über einen 4-kanaligen R&S VENICE und einen zusätzlichen 2-kanaligen R&S VENICE Server ein, die von einem Jordi AG-Controller über FIMS gesteuert werden. Die Medien werden auf einer einzigen, gemeinsamen R&S SpycerBox Cell SAS Speichereinheit (27 Tbyte) aufgezeichnet. Anschließend werden sie auf eine weitere R&S SpycerBox Ultra TL kopiert, die als Zwischenspeicher für eingespeiste Clips dient und nicht in Echtzeit arbeitet. Von dort werden die Clips für externe LoRes-Creation-Engines und externe QC- und Reporting-Engines verfügbar gemacht. Das Backbone des Archivsystems besteht aus einem 40 Gbit-Ethernet Physical Layer sowie IBM Spectrum Scale mit NSD-Paketen als blockorganisiertem Medienaustausch.

Als Teil des Archivierungsprozesses werden LTO6-Bänder als Langzeit-Aufzeichnungsmedien verwendet. Um die erforderliche Datenrate von 300 Mbit/s dauerhaft zu erreichen, nutzt ADAM eine R&S SpycerBox Cell in Kombination mit einer R&S SpycerBox Ultra TL. Diese beiden Speichersysteme sind über ein 40 Gbit-Ethernet verbunden, das auf dem IBM Spectrum Scale-Dateisystem basiert. Das extrem schnelle Speichersystem R&S SpycerBox Cell dient als Pufferspeicher und zeichnet die codierten Dateien vom R&S VENICE auf. Diese Daten werden anschließend auf eine R&S SpycerBox Ultra TL übertragen, die als zwischenzeitlicher Arbeitspuffer fungiert. Damit wird für die darauffolgenden Prozesse eine nachhaltige Datenrate von mindestens 300 Mbit/s gewährleistet.

Frank Adam, Leiter Information, Dokumentation und Archive des SWR und des SR: „Beim SWR läuft ein umfangreiches Migrationsprojekt für Archive, für das pro Jahr 40.000 Stunden an Banddigitalisierung erforderlich sind. Nach intensiver Recherche haben wir die optimale Lösung in ADAM gefunden, einem Produkt der Jordi AG Communication. Das vollautomatisierte und komplett selbstüberwachende Migrationssystem, kombiniert mit R&S VENICE Servern und den R&S SpycerBox Speicherlösungen von Rohde & Schwarz auf Basis von IBM Spectrum Scale, wurde entworfen, um große Bandbibliotheken zu migrieren. Sobald das System komplett mit Bändern bestückt ist, läuft es autonom über das Wochenende ohne jeglichen manuellen Eingriff.“

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