„Der polnische Film wird immer internationaler“, stellte Kornel Miglus, Kurator des Festivals filmPOLSKA, bei der Pressekonferenz zur 10. Ausgabe des Filmfests fest. „Das bedeutet, dass man Polen nicht mehr kennen muss, um polnische Filme zu verstehen.“
Das gibt den Festival-Machern Hoffnung, dass einerseits mehr Filme für eine Kinoauswertung außerhalb Polens gekauft werden und dass anderseits polnische Filme in die Wahrnehmung eines breiten Publikums geraten. Noch ist es so, dass ihnen der Ruf einer gewissen Schwere anhaftet, weshalb „Ida“ von Pawel Pawlikowski, der den Oscar für den Besten Nicht-Englischsprachigen Film sowie fünf Europäische Filmpreise erhielt, mit knapp 30.000 Zuschauern in Deutschland äußerst bescheiden läuft. Dabei ist der Film unterhaltsam und alles andere, als bedrückend und unverständlich.
filmPOLSKA, das polnische Filmfestival, das vom 22. bis 29 April in Berlin stattfindet und mit „Ida“ eröffnet wird, möchte einen Blick auf das Filmschaffen im Nachbarland ermöglichen.
In diesem Jahr kommt eine Retrospektive mit Filmen der Regisseurin Agnieszka Holland, die auch anwesend sein wird, sowie ein Special Screening mit polnischen Horrorfilmen hinzu. Hier läuft nicht nur Roman Polanskis „Tanz der Vampire“, sondern auch die Filme „German Angst“ und „Zero Killed“, beide von dem in Österreich aufgewachsenen Michal Kosakowski, in denen es einerseits, um deutsche Ängste und um das Nachspielen eigener Mord- und Gewaltfantasien geht.
Das Festival besteht aus den Sektionen Neues Polnisches Kino, Retrospektive Agnieszka Holland, Hommage Małgorzata Braunek [&] Krzysztof Krauze, Dokumentarfilme, Kamerakunst, Kinoedukacja, Polnischer Horror sowie Kurzfilme.
Programm und Katalog sind auf der Website des Festivals downloadbar. (4/15)