In der Medienbranche hat COVID-19 einiges durcheinandergewirbelt und aktuelle Fragen noch einmal dringender auf die Agenda gesetzt: Wirkt die Corona-Krise als Katalysator hin zum Digitalen oder gehen lineare Medien nachhaltig gestärkt aus dieser Zeit hervor? Wie können sich Fakten in Krisenzeiten gegen Falschmeldungen und irreführenden Content im Netz durchsetzen? Entwickelt sich der Medienkonsum zu Eskapismus oder macht uns die Krise politischer und aufmerksamer? Und wie gehen Kreative und Medienmacher*innen mit den derzeitigen Einschränkungen um? Auf der #MCBRemote diskutieren wir die aktuelle Situation der Branche und fragen nach den neuesten Entwicklungen in der Netz- und Digitalpolitik.
Streaming Wars und Desinformation, Lokaljournalismus und Impact Distribution, Medieninnovationen und kreative Medienmacher*innen: Die Themen der #MCBRemote
- Arbeit und Familienleben, Information und Unterhaltung haben in den vergangenen Wochen vor allem im Web stattgefunden. Die Lockdown-Serie „Drinnen“ zeigt, was für viele von uns derzeit Lebensrealität ist. Hauptdarstellerin Lavinia Wilson und Produzent Philipp Käßbohrerschildern, wie die bildundtonfabrik remote und in Rekordzeit den Serien-Kracher der Corona-Krise inszenierte.
- Streaming-Dienste gehören mit wachsenden Zugriffszahlen zu den Gewinnern der Corona-Krise. Der Konkurrenzdruck von Netflix, Amazon und Disney+ stachelt auch die deutschen Medienunternehmen an. Aber wer setzt sich durch auf dem lokalen Streaming-Markt? Darüber diskutieren Nadine Bilke, Senderchefin ZDFneo, Henning Tewes, COO Programme Affairs [&] Multichannel, RTL Group und Alexandar Vassilev, CEO, Joyn.
- Influencer*innen können von den wachsenden Reichweiten der sozialen Medien nicht profitieren. Geschlossene Geschäfte und Kurzarbeit verleiten nicht zum ungehemmten Konsum und die werbetreibende Wirtschaft steckt in der Krise. Können Influencer*innen ihre Reichweiten auch für unkommerzielle Botschaften nutzen? Wird das Influencer-Universum authentischer und politischer und was wird aus dem Geschäftsmodell „Influencer“? Diesen Fragen gehen Hatice Schmidt und Nika Moro, Head of Educational Campaigning, Endemol Shine Germany nach.
- Sich online zu bewegen und nicht auf Falschnachrichten zu treffen, gleicht mittlerweile einer Besonderheit. Wie kann man diesem Problem nachhaltig begegnen? Welche Bedeutung hat die Verbreitung von Desinformation in Krisenzeiten? Und wie viel Verantwortung tragen die Plattformen? Darüber sprechen Sabine Frank, Leiterin Regulierung, Verbraucher- und Jugendschutz, Google Germany, Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, und Juliane von Reppert-Bismarck, Gründerin und Leiterin, Lie Detectors. Ben Scott, Director Policy und Advocacy, Luminate, leitet das Panel mit einer Keynote ein.
- Der neue Medienstaatsvertrag macht es möglich: Lokaljournalistische Inhalte können in Berlin und Brandenburg seit 2019 gefördert werden. Aber erreichen diese auch die Bevölkerung vor Ort? Ingo Senftleben, medienpolitischer Sprecher der CDU Brandenburg, Juliane Adam, Geschäftsführerin Radio Potsdam, Sebastian Turner, Herausgeber des Tagesspiegel, und Anja Zimmer, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg, diskutieren darüber, wie die Medienvielfalt gesichert werden und wie eine gezielte und langfristige Förderung von Lokaljournalismus aussehen kann.
- Wie sieht eine Buchungsplattform für Live-Journalismus aus? Mit welchem Tool können Wissenschaftsjournalist*innen Interessenskonflikte in der Forschung einfacher recherchieren? Und wie kann eine KI-gestützte Plattform in Sekundenschnelle verschiedene Sichtweisen zu einem Thema zusammenstellen? Antworten und Lösungen für die Medienwelt der Zukunft präsentieren fünf Projektteams aus der Innovationsförderung des Medieninnovationszentrums Babelsberg (MIZ) in kurzen Pitches.
- Mit der Produktion „MAPA: (Keine) Mutter, Vater, Kind“ stellen Produzentin Laura Bull von readymade films und Schauspieler Max Mauff die erste deutsche Sadcom vor, die das gängige Bild der alleinerziehenden Mutter umdenkt. Außerdem sprechen Autor Peter Wittkamp und Cornelia Geppert, CEO [&] Creative Director bei Jo-Mei Games, über Kreativität in der Krise, das MIZ präsentiert innovative Medienprojekte, Funk-Formatentwicklerin Duygu Gezen präsentiert die Tops und Flops der letzten Wochen in den sozialen Medien und Rebecca Ashdown und Sarah Mosses von Together Filmssprechen über Impact Distribution und die Situation in Großbritannien.
- Die TINCON@MCBRemote powered by Radio Fritz gibt dem Publikum der #MCBRemote und der re:publica im digitalen Exil die Möglichkeit, sich genau damit zu befassen, was die jüngste Generation auch in der aktuellen Situation von ihnen fordert. Welche Wertvorstellungen teilen sie? Wo wollen sie radikale Veränderungen? Wer wissen will, was junge Menschen lesen, gucken, denken und fühlen, ist hier richtig.
Die #MCBRemote findet am 7. Mai 2020 von 13:00 Uhr bis 22:50 Uhr kostenfrei auf www.re-publica.tv statt. Interagieren und Fragen stellen, kann man unter Angabe des Hashtags #MCBRemote über den Twitter-Kanal der MCB.
Zudem gibt es die Möglichkeit, im Deep Dive MEDIA CONVENTION Berlin ausgewählten Speakern in digitalen Q[&]A-Sessions Fragen zu stellen sowie im digitalen Innenhof zu netzwerken. Die für die re:publica und MCB Berlin 2020 bereits erworbenen Tickets behalten ihre Gültigkeit für die re:publica und MCB Berlin 2021.
Die #MCBRemote wird vom Medienboard Berlin Brandenburg in Partnerschaft mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg veranstaltet. Gemeinsam mit Radio Fritz kuratiert die TINCON die jungen Themen der #MCBRemote. Als Medienpartner überträgt die crossmediale Community-Plattform ALEX Berlin alle Sessions der #MCBRemote live.