Michelle Müntefering übernimmt zum 1. Juli 2025 die Geschäftsführung der Allianz Deutscher Produzentinnen und Produzenten – Film, Fernsehen und Audiovisuelle Medien e.V. (Produktionsallianz). Die frühere Bundestagsabgeordnete und Staatsministerin a.D. wurde vom Gesamtvorstand einstimmig gewählt und tritt gleichzeitig auch das Amt der Sprecherin des Gesamtvorstands an.
„Mit Michelle Müntefering konnten wir eine äußerst erfahrene und engagierte Kultur- und Filmpolitikerin gewinnen“, erklärt Martin Wolff, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands. Ihre hohe politische Glaubwürdigkeit und ihr starkes Netzwerk sollen dazu beitragen, die Interessen der Produzentinnen und Produzenten noch wirksamer in den aktuellen medien- und filmpolitischen Reformprozessen zu vertreten.
Kulturelle Vielfalt und ökonomischer Druck
Müntefering sieht die Film- und Fernsehbranche als zentralen Bestandteil einer lebendigen Demokratie. „Produzentinnen und Produzenten machen unser Land kulturell reicher und unsere Demokratie stärker“, so Müntefering. Es gehe jetzt darum, Vielfalt und Haltung im öffentlichen Diskurs zu stärken.
Zugleich betont sie die ökonomische Dimension: Deutschland müsse sich auch international als Produktionsstandort behaupten. Dazu brauche es bessere Rahmenbedingungen. Die fehlenden Teile der Filmreform – etwa Steueranreize und Investitionsverpflichtungen – müssten jetzt umgesetzt werden.
Lange Erfahrung in Kulturpolitik
Die SPD-Politikerin war von 2013 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestags. Sie bekleidete verschiedene Funktionen in der Kultur- und Außenpolitik, unter anderem als Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt und als filmpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion.
Böhning übergibt an klar positionierte Nachfolgerin
Müntefering folgt auf Björn Böhning, der den Verband nach rund drei Jahren verlässt, um eine neue Aufgabe in der Bundesregierung zu übernehmen. Unter seiner Leitung wurde die Produktionsallianz organisatorisch neu aufgestellt und positionierte sich deutlicher als wirtschaftspolitische Interessenvertretung der deutschen Produktionslandschaft. In der Übergangszeit führte Wiebke Wiesner, stellvertretende Geschäftsführerin und Justiziarin, die Geschäfte kommissarisch.
