Festspielhaus Salzburg modernisiert Tonregie

Das Festspielhaus Salzburg setzt auf Lawo-AoIP-Technologie mit mc²56 MkIII, A__UHD Core, A__stage64/80-Stageboxen und redundanten Switches für verlustfreie Signalübertragung.

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Frank Wendtner-Andraschko, Tonmeister beim ORF
Frank Wendtner-Andraschko, Tonmeister beim ORF ©Lawo

Das Große Festspielhaus in Salzburg zählt mit rund 2.200 Plätzen zu den bedeutendsten Opern- und Konzertspielstätten weltweit. Als zentrale Bühne der Salzburger Festspiele stellt es höchste Anforderungen an die Tontechnik. Im Zuge einer umfassenden Modernisierung hat der ORF die Tonregie mit State-of-the-Art-AoIP-Technologie von Lawo ausgestattet.

Neue Audiotechnik für höchste Klangqualität

Die bereits im Jahr 2023 abgeschlossene Erneuerung umfasst ein Lawo mc²56 MkIII Audioproduktionsmischpult mit 32 Fadern. Als zentrale Audio-Engine dient der A__UHD Core, während A__stage64- und A__stage80-Stageboxen als hochauflösende Audioschnittstellen fungieren. Ergänzt wird die Infrastruktur durch A__madi6 für die Anbindung weiterer Audiokomponenten.

Dank der IP-basierten Netzwerkinfrastruktur mit redundanten Switches bietet das System eine zukunftssichere Signalübertragung. Eine Integration von Waves SoundGrid ermöglicht zudem umfassende Soundbearbeitung. Die neue Ausstattung kam erstmals bei den Mozartwochen und Osterfestspielen 2024 zum Einsatz.

Herausforderungen der Tonproduktion in der Oper

Die Salzburger Festspiele stellen hohe Anforderungen an die Tontechnik. Opernproduktionen kombinieren Gesang, Schauspiel und Orchester, wobei akustische Elemente oft an verschiedenen Bühnenorten inszeniert werden. „Jede Produktion bringt neue Herausforderungen mit sich – von der Mikrofonierung bis zur Mischung in 5.1 Surround”, erläutert Frank Wendtner-Andraschko, Tonmeister beim ORF. Besonders die Steuerung von Funkmikrofonen, etwa für “überschminkte” Sänger, erfordert höchste Präzision. Hier kommt die MIDI-Integration des Lawo mc²56 MkIII zum Einsatz, die eine Fernsteuerung des Panoramas ermöglicht.

Das neue Lawo mc²56 MkIII mit 32 Fadern
Das neue Lawo mc²56 MkIII mit 32 Fadern ©Lawo

Integration in die bestehende ORF-Infrastruktur

Ein wesentliches Kriterium bei der Wahl der neuen Technik war die Einbindung in die bestehende ORF-Infrastruktur. Bereits in anderen ORF-Produktionsstätten und Ü-Wagen kommt Lawo-Technologie zum Einsatz. Die IP-basierte Signalverteilung erlaubt eine flexible Steuerung von Produktionen nicht nur im Großen Festspielhaus, sondern auch in der Felsenreitschule und im Haus für Mozart. Die zentral im Sternraum untergebrachten Stageboxen verteilen die Audiosignale über Glasfaser an die verschiedenen Spielstätten.

Zukunftssichere Audioinfrastruktur

Opern- und Orchesterproduktionen stellen besonders hohe Anforderungen an die Technik: Neben einer großen Kanalanzahl müssen höchste Dynamik und verlustfreie Signalverarbeitung gewährleistet sein. Das Lawo mc²56 MkIII bietet dafür hochwertige Mikrofonvorverstärker, flexible Routing-Optionen und eine IP-Anbindung für Monitoring, Broadcast und Recording. Redundante Systeme sorgen für maximale Betriebssicherheit.

Mit dieser Investition hat der ORF eine leistungsfähige Audioinfrastruktur geschaffen, die dank moderner IP-Technologie, erweiterbarer DSP-Kapazitäten und flexibler Netzwerkarchitektur auch künftige Produktionsanforderungen erfüllt. „Die Investition in Lawo-Technologie hat sich bereits bewährt“, fasst Wendtner-Andraschko zusammen. „Wir haben eine zuverlässige, klanglich herausragende und anpassungsfähige Lösung, die den hohen Ansprüchen der Salzburger Festspiele gerecht wird.“