Grass Valley integriert den Audio-over-IP-Standard Dante direkt in sein Betriebssystem AMPP OS. Grundlage ist eine Kooperation mit Audinate, dem Unternehmen hinter der Dante-Technologie. Damit wird es erstmals möglich, Dante-Streams ohne zusätzliche Hardware in softwarebasierte Produktions-Workflows einzubinden.
Die Integration unterstützt bis zu 128 Eingangs- und 128 Ausgangskanäle bei einer Latenz von rund einer Millisekunde. Anwender können die Streams direkt in AMPP erkennen, verwalten und routen. Da die Funktionalität in die Microservices-Architektur von AMPP eingebettet ist, lässt sie sich wie andere Dienste flexibel bereitstellen und skalieren – sowohl in Cloud-Umgebungen als auch on-prem oder in hybriden Szenarien.
Neu ist auch das Lizenzmodell. Grass Valley bietet Dante I/O innerhalb von AMPP erstmals als stunden- oder monatsbasierte Option an. Dadurch können Kunden die Funktion kurzfristig aktivieren, beispielsweise für saisonale Produktionen, einzelne Events oder temporäre Erweiterungen.
Laut Grass Valley erweitert die native Unterstützung die Flexibilität des Systems deutlich, da Anwender auf zusätzliche Hardware verzichten können. Audinate sieht in der Kooperation eine konsequente Weiterentwicklung IP-basierter Medieninfrastrukturen, die sowohl kleinere Studios als auch groß angelegte, verteilte Produktionen adressiert.
Von der Integration profitieren neben klassischen Broadcastern auch Anwender im Bereich Live-Events, Corporate AV, Houses of Worship, Bildungseinrichtungen und E-Sport. Ein Vorteil liegt in der Möglichkeit, Dante-Signale parallel zu anderen IP-Audioformaten innerhalb des GV Media Universe zu nutzen.
Die Lösung ist außerdem mit dem Dante Domain Manager kompatibel. Damit lassen sich komplexe Netzwerke mit mehreren Clocking-Domänen betreiben, VLANs und Subnetze verwalten sowie AES67- und ST-2110-Geräte einbinden. Darüber hinaus bietet das System Monitoring-Funktionen für die Statuskontrolle größerer Installationen.