Auf der IBC 2024 stellte Gisbert Hochgürtel, zuständig für Sales & Marketing bei Ikegami in der Broadcast Division, die neue IPX-100 vor. „Die IPX-100 ist ein Gateway für ST2110 und kann als eine Art Mini-CCU betrachtet werden“, erklärte Hochgürtel. Mit diesem Gerät lassen sich sämtliche Ikegami-Kameras über Glasfaser- oder Hybrid-Glasfaserkabel anschließen. Die Box wandelt alle Signale der Kamera in IP-Signale gemäß der Norm ST2110 um.
Ein Blick auf die Rückseite des Geräts offenbart die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten. Auf der linken Seite befindet sich der SMPTE-Glasfaseranschluss zur Kamera. „Hier kann ich ganz konventionell mein Kamerakabel zur Kamera anschließen, und die IPX-100 kann die Kamera dann bis zu 3,5 Kilometer entfernt absetzen“, erläuterte Hochgürtel.
Auf der rechten Seite sind die redundanten ST2110-Anschlüsse mit 25 Gbps beziehungsweise 10 Gbps Bandbreite zu finden. Über diese Schnittstellen werden alle Signale, die zur Kamera gehen und von ihr kommen, in IP-Qualität übertragen. Aufgrund der hohen Datenrate wird zukünftig als Softwareoption auch eine JPEG XS-Kompression angeboten, um die Datenrate für Remote-Produktionen entsprechend zu reduzieren.
IPX-100: Zwei SDI-Ein- und Ausgänge
Zusätzlich verfügt die IPX-100 über zwei SDI-Ein- und Ausgänge. „Hier kann ich über eine optionale Software die Box auch einfach als Gateway für ein 3G- oder 12G-Signal einsetzen“, so Hochgürtel weiter. Externe 3G- oder 12G-Signalquellen können angeschlossen und in ST2110-Signale umgewandelt werden, oder umgekehrt.
Ein weiterer Vorteil des Geräts ist seine Kompatibilität mit allen Ikegami-Glasfaserkameras, sowohl mit der neuesten Unicam XE-Familie als auch mit der bisherigen Unicam HD-Familie. „Damit kann ich sehr schön die Broadcast-Welt von der IP-Welt trennen“, betonte Hochgürtel. So könnte man beispielsweise in einem Stadion vorab die Box installieren und die IP-Anbindung herstellen, ohne dass die Kamera bereits vor Ort ist.
Die IPX-100 verfügt zusätzlich über einen eingebauten Testsignal-Generator. Dieser kann aktiviert werden, um ein Testsignal, beispielsweise einen Farbbalken, mit entsprechenden Signalen zur Fernsehstation zu senden. „Ich könnte genau sehen ob meine IP-Verbindung steht und am Tag der Übertragung würde dann einfach der Kameramann kommen, seine Kamera einstecken, und alles läuft wunderbar“, erklärte er.
Für den Kameramann ändert sich nichts im Vergleich zu den letzten 20 Jahren, freut sich Hochgürtel: „Mit IP hat der Kameramann so gesehen gar nichts zu tun.“ Auch der IP-Techniker auf der anderen Seite muss sich nicht mit der Kameratechnik beschäftigen. Durch den integrierten Testsignal-Generator kann er die gesamte Signalübertragung zum Sender bereits im Vorfeld simulieren.
Selbst ohne IP-Verbindung, aber mit einer Kameraverbindung, bietet die IPX-100 flexible Einsatzmöglichkeiten. Am Kamerakontroll-Port kann ein OCP (Operational Control Panel) angeschlossen und am Monitorausgang ein Monitor verbunden werden, um die Kamera komplett über die Box wie bei einer Basisstation vorab einzustellen.
Die IPX-100 präsentiert sich somit als multifunktionales Gerät, das als Gateway zwischen der traditionellen Broadcast-Welt und der modernen Remote-Production-ST2110-Welt dient.