LF-Objektive: ARRI Rental stellt zwei neue Serien vor

ARRI Rental stellt zwei neue Large-Format-Objektivserien vor: die anamorphotischen ALFA- und die sphärischen Moviecam-Objektive. Beide Serien wurden von ARRI Rentals Entwicklungsteam konzipiert und konstruiert, welches auch für die erfolgreichen DNA-Objektive des Unternehmens für die 65-mm-Kinematografie verantwortlich war.

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LF-Objektive: ARRI Rental stellt zwei neue Serien vor
Die anamorphotische ALFA-Objektivserie ©ARRI

Die ALFA-Serie umfasst acht Objektive mit Brennweiten von 40 mm bis 190 mm. Wie die DNA-Objektive entstanden sie aus der künstlerischen Zusammenarbeit mit Filmschaffenden, die nach neuen Wegen suchten, Geschichten zu erzählen und Emotionen zu transportieren. Weltweit bei ARRI Rental erhältlich zeichnen sich die Objektive durch ihre Schnelligkeit bei einer Lichtstärke von T2.5 für die meisten Brennweiten aus. Sie sind solide gefertigt und bieten einen einzigartig charakteristischen anamorphotischen Look für das Large Format.

Die ursprüngliche Idee zu den ALFA-Objektiven entstand aus der langjährigen Zusammenarbeit von ARRI Rental und Kameramann Greig Fraser (ACS, ASC), der auch maßgeblich am DNA-Objektivprogramm beteiligt war. Als Reaktion auf Frasers Wunsch nach neuen Large-Format-Anamorphoten arbeiteten ARRI Rental und ARRI zusammen, um die Master-Anamorphic-Serie zu modifizieren. Die Techniker von ARRI Rental passten die Objektive nicht nur an das größere Format an, sondern nahmen auch innen Änderungen vor, um die speziell gewünschten Bildeigenschaften zu erreichen.

Greig Fraser (ACS, ASC) erklärt dazu: „Die Modifikationen, die wir in die ALFAs einbauten, brachten in den Master Anamorphics eine völlig neue Dimension zum Vorschein, mit einer schönen Weichheit an den Rändern und einer superscharfen Mitte, die wir bei Bedarf abschwächen können. Das Schöne an der Zusammenarbeit mit ARRI Rental war, dass dort der Fokus und die Aufmerksamkeit ganz auf die Erreichung unserer Ziele gerichtet war. Diese Objektive unterscheiden sich sehr von anderen, wie zum Beispiel den DNAs, mit denen wir für den Film ‚Maria Magdalena‘ arbeiteten. ARRI Rental war in der Lage, den Fokus zu wechseln, so wie ich meinen Fokus verändere, wenn ich an unterschiedlichen Projekten arbeite.“

Weitere Prototypen der ALFA-Objektive entstanden unter Mitwirkung des deutschen Kameramanns Nikolaus Summerer, ebenfalls ein langjähriger Freund von ARRI Rental. Im Rahmen dieser Kollaboration sowie umfangreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeiten innerhalb von ARRI Rental wurden die Spezifikationen für eine Produktionsserie von ALFA-Objektiven definiert. Die robusten, speziell entwickelten Objektivgehäuse enthalten nach wie vor das Master-Anamorphic-Glas, werden jedoch von weiteren maßgeschneiderten optischen Elementen und Modifikationen begleitet, die zusammen eine völlig neue Anmutung ergeben.

Die Moviecam-Objektive von ARRI Rental kombinieren Vintage-Glas und dessen cineastische Vergangenheit mit modernen, leistungsstarken Objektivgehäusen. Beeindruckend kompakt und leicht angesichts ihrer Large-Format-Abdeckung sind sie in elf Brennweiten von 16 mm bis 135 mm erhältlich und bieten meist eine Lichtstärke von T2.

Moviecam-Objektive wurden erstmals in den 1980ern gefertigt, wobei sehr hochwertiges Glas aus den 1970ern verwendet wurde. In den 1990ern übernahm ARRI das Unternehmen Moviecam und integrierte einige dessen Kameratechnologien in die ARRICAM ST und LT, die bis heute die fortschrittlichsten 35-mm-Kinofilmkameras sind, die jemals hergestellt wurden.

Während bei der Übernahme von Moviecam durch ARRI in den 1990ern das Hauptaugenmerk auf den Kameras lag, ergab sich für ARRI Rental in den 2020ern ein ganz anderer Vorteil: die Moviecam-Objektive. ARRI Rental erkannte, dass diese Objektive bei digital arbeitenden Filmemachern, die einen Vintage-Look suchen, immer beliebter werden, und entwickelte eine große Anzahl einheitlicher Moviecam-Sets, die in allen Niederlassungen weltweit angeboten werden. In Anlehnung an das ursprüngliche Moviecam-Design bauten die Objektivingenieure von ARRI Rental dieselben Optiken aus den 1970ern in neue Objektivgehäuse ein.

Insgesamt zeichnen sich die Moviecams durch die Kombination von Vintage-Look und äußerst praktischer Bedienbarkeit aus. Abgesehen von den 100-mm-und 135-mm-Objektiven mit T2.8 verfügen alle über T2, während das 60-mm-Objektiv einen Schritt weiter zu T1.5 geht und eine zusätzliche Option für Situationen mit wenig Licht und Porträts mit hohem Bokeh bietet. Die optische Leistung ist über die gesamte Serie hinweg gleichbleibend, was sie zu einer großartigen Wahl für alle Kameraleute macht, die sich eine Vintage-Ästhetik und gleichzeitig aber auch die völlige Freiheit wünschen, sämtliche Brennweiten auszuprobieren, ohne zusätzliche Arbeit in der Postproduktion zu erzeugen.

Der deutsche Kameramann Christian Rein verwendete Prototypen von Moviecam-Objektiven für eine Netflix-Serie und einen kommenden Spielfilm und meint: „Ich mag die Qualität des alten Moviecam-Glases, das sehr organisch und weich wirkt, ohne dabei Details zu verlieren oder die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Moviecams sind sehr nachsichtig mit der Haut. Die Rundung der Objektive ist hervorragend, das Bokeh sieht sehr natürlich aus, und selbst der Flare-Effekt wirkt nicht so technisch wie bei anderen Objektiven.“

Sowohl die ALFA- als auch die Moviecam-Serie verfügen über LPL-Anschlüsse. LDA-Chips sorgen für einen effizienten Objektivdaten-Workflow, wodurch sie sich ebenfalls für VFX-lastige Produktionen eignen. Die Objektivgehäuse werden direkt bei ARRI Rental hergestellt, wobei die gesamte Erfahrung der Objektiventwickler in das Design und die Individualisierung verschiedener Optiken für Kunden einfließt. Die Moviecams und ALFAs zeichnen sich durch einheitliche Größe und Position der Verstellringe am Objektiv aus und sind so schnell und einfach zu handhaben wie jede andere moderne Cine-Objektivserie.

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