Teil der Erneuerung sind zwei identisch aufgebaute Lawo Containerregien, die an die gerade im Umbau befindlichen Landesfunkhäuser angedockt werden können, so dass während der Umbaumaßnahmen dort weitergearbeitet werden kann. Grund für den Umbau der Fernsehregien ist die Umstellung auf HD-Produktion sowie das Alter der bestehenden Anlagen von mehr als zwölf Jahren seit der letzten technischen Erneuerung.
Jeder Fernsehregieplatz der ORF-Landesstudios – Steiermark, Tirol, Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten, Burgenland, Salzburg, Vorarlberg und Wien – wird mit einem Lawo mc²66 Mischpult in einem 16-8-8 Frame ausgestattet, dessen HD-Core mit drei DSP-Karten über 144 DSP-Kanäle verfügt und unter anderem 20 MADI-Ports, 4×32 AES in und 4×32 AES out an Konnektivität bietet. Jeder Regieplatz profitiert von der Tonqualität des mc²66 Systems, einer Routingkapazität von 8192×8192 Koppelpunkten und nicht zuletzt von der übersichtlichen, flexiblen Bedienung.
Zur Ausstattung gehören ferner je zwei DALLIS-IO-Einheiten, wobei zusätzliche DALLIS-Stageboxen angeschlossen werden können. An jedem Fernsehregieplatz kommt außerdem ein Lawo V__pro8 Videoprozessor zum Einsatz, der Glue-Features wie Format Conversion und Color Correction bietet, wie auch für Audio-Embedding und De-Embedding genutzt wird. Seine MADI-Audioverbindungen schaffen innerhalb der Studio-Infrastruktur eine Brücke zwischen Video und Audio; außerdem fungiert der V__pro8 als flexibler Router: Dank einer 8×8 Videokreuzschiene und einer 384×384 Audiokreuzschiene kann jedes Signal auf jedes andere Signal geschaltet werden. Eine auf HTML5 basierende moderne GUI ermöglicht die einfache Bedienung bei der täglichen Arbeit.
Der ORF entschied sich nach einem formalen Ausschreibungsverfahren für Lawo-Systeme, wegen ihrer optimalen Eignung für den Einsatzzweck und des effizienten Einsatzes der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel. Zusätzlich wird durch die einheitliche Ausstattung und andere bereits im Unternehmen installierte Lawo Systeme laut ORF eine einfache Einarbeitung erreicht. Zukünftig finden die Toningenieure des ORF an den Fernsehregieplätzen jedes Landesfunkhauses eine vertraute Arbeitsumgebung vor, so dass sie sich von Beginn an nur auf ihre Arbeit konzentrieren können. (1/17)