Der gewonnene Raum mit teils virtuell erzeugten Wänden und Decken ermöglicht eine völlig neue Bildsprache und bindet Bilder vom Spielort so ein, dass der Zuschauer den Eindruck bekommt, mitten im Geschehen zu sein. Erstmals eingesetzt wurde das virtuell erweiterte Studio bei den ZDF-Übertragungen der UEFA Champions League Achtelfinalspiele Mitte Februar – zuletzt beim Spiel Benfica Lissabon gegen FC Bayern München. Nach einer intensiven Entwicklungsphase wurde gemeinsam mit dem ZDF eine innovative Lösung geschaffen, die der ZDF-Redaktion in den nächsten Jahren viel „Raum“ für die Inszenierung ihrer Studioübertragung zur UEFA Champions League bietet.
Niedrige Decken und kleine Flächen – die räumlichen Gegebenheiten für die Produktion aus den mobilen ZDF-Champions League-Studios waren bisher stets mit Einschränkungen im Hinblick auf den Bildausschnitt verbunden. Nun werden zwei Kameras im neuen Set getrackt und die teilweise realen Deko-Elemente um virtuelle Flächen und Grafiken ergänzt. Wo bislang Lampen, Lüftung oder auch eine andere Kamera im Bild zu sehen waren, finden sich nun Augmented-Reality-Wand- und Deckenelemente, die sich am Computer flexibel mit Inhalten füllen und das Studio deutlich größer, übersichtlicher und moderner erscheinen lassen. Ein virtuelles Videofenster bietet nun ausreichend Fläche für grafische Analysen, Interview-Schalten oder die Integration parallel stattfindender Ereignisse aus dem Stadion. Um dem Zuschauer das Gefühl zu geben, live vor Ort zu sein, kann der Hintergrund zwischen verschiedenen Perspektiven – beispielsweise einem Blick von der Tribüne auf das Spielfeld oder dem atmosphärischen Blick auf das Stadion – wechseln. Die neue Studiotechnik wurde mit höchsten Standards bei der Betriebs- und Ausfallsicherheit unter den anspruchsvollen mobilen Produktionsbedingungen umgesetzt.
„Mit der umfassenden Verknüpfung von virtueller Kameratechnik mit Augmented-Reality-Elementen hat PLAZAMEDIA gemeinsam mit dem ZDF eine in dieser Form bislang einmalige Lösung umgesetzt und seine Innovationskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt”, betonte Jens Friedrichs, Managing Director Production von PLAZAMEDIA. Das neue virtuell erweiterte Studio setze neue Maßstäbe in der mobilen Außenübertagung. Friedrichs: “Bei den oftmals räumlich beengten Arbeitsbedingungen vor Ort waren uns zwei Aspekte ein besonderes Anliegen: schlanke Workflows und die Möglichkeit für die ZDF-Redaktionen, die neuen Techniken vielfältig und dynamisch in ihre Arbeit zu integrieren. Diese Lösung war nur im engen Austausch zwischen dem ZDF bzw. der Redaktion und PLAZAMEDIA realisierbar. Wir sind sehr stolz hier im Dialog eine Innovation geschaffen zu haben und diese gemeinsam weiterzuentwickeln.“ (4/16)