Wie MCI mitteilt, sei es das erste Mal, dass die Bayreuther Festspiele die Bühnenbilder als komplette Auftragsarbeit vergeben haben. Mit den jeweiligen Premieren am 29. und 31. Juli 2013 werden die letzten beiden Teile des „Rings“ dem Publikum vorgestellt.
Die MCI baute die beiden Bühnenbilder in den Hamburger Werkstätten – auf einer Drehscheibe im Durchmesser von 20,5 Metern und mit einer baulichen Gesamthöhe von bis zu 13 Metern. Bis zu 50 Mitarbeiter arbeiteten auf einer Vorbaufläche von 2.500 Quadratmetern auf dem Studio Hamburg-Gelände an der Realisierung. Das Ergebnis wurde schon im Frühjahr zu seinem Bestimmungsort auf den Grünen Hügel in Bayreuth transportiert. Dafür wurden die geteilten Bühnenelemente in den geeigneten Maßen auf 22 Trailer aufgeteilt.
Die Mannschaft der Hamburger Werkstätten fügte dann vor Ort auf der Bühne im Festspielhaus in nur knapp fünf Wochen das angelieferte Bühnenbild-Puzzle zusammen: Auf die eigens von der Planungsabteilung konzipierten riesigen Drehscheibe wurde die Bühnendekoration aufgebracht und zum Ganzen verbunden. Da der Festspielalltag einen täglich wechselnden Auf- und Abbau des jeweiligen Bühnenbildes vorsieht, war diese reversible Konstruktion eine Grundvoraussetzung für die Umsetzung.
Unter der Regie von Frank Castorf und nach dem Bühnenbildentwurf von Aleksandar Denic, wurden im „Siegfried“ vielfältige Motive realisiert, beispielsweise der Berliner Alexanderplatz mit einer funktionsfähigen, maßstabsgetreuen Nachbildung der Weltzeituhr oder die Darstellung eines kinetischen Fernsehturmfußes. Die Rückseite zeigt eine massive Felswand mit einer kommunistischen Karikatur des US-amerikanischen Mount Rushmore. In der „Götterdämmerung“ trifft als Szenerie das originalgetreue Portal der New Yorker Börse im Maßstab 1:3 auf eine Berliner Hinterhofwelt, sowie die 12 Meter hohe Neon-Reklamewand „Plaste und Elaste aus Schkopau“, ein Relikt aus DDR Zeiten.
Benjamin Neuen, Projektleiter der MCI zur viermonatigen Konstruktionszeit und der effektiven Bauphase von nur zehn Wochen pro Bühnenbild: „Dabei war nicht nur gefragt, die erheblichen Schnittstellen der verschiedenen Gewerke Bühne, Licht und Maschinenbau vor Ort zusammenzuführen, sondern vor allem in Qualität und atmosphärischer Umsetzung den Bühnenbildner und die Bayreuther Festspiele gleichermaßen zu überzeugen.“
Beide Produktionen werden in den kommenden vier Spielzeiten der Bayreuther Festspiele aufgeführt. (7/13)
Bild: Bühnenbild zu „Götterdämmerung“ (Inszenierung: Frank Casdorf). Foto: Bayreuther Festspiele/Enrico Nawrath








