RIEDEL Networks Trends: Zwischen Fortschritt und Cybergefahren

Die RIEDEL Networks Trends 2025 zeigen, wie Medienunternehmen moderne Technologien nutzen und gleichzeitig Cybersicherheitsrisiken minimieren können.

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Michael Martens CEO von RIEDEL Networks
Michael Martens CEO von RIEDEL Networks ©RIEDEL Networks

Die digitale Transformation schreitet voran, und das Jahr 2025 stellt Medienunternehmen vor wegweisende Herausforderungen: Wie können traditionelle Betriebsmodelle mit innovativen Technologien verschmelzen, ohne die Cybersicherheit zu gefährden? RIEDEL Networks, Anbieter von IT-Security- und Netzwerkdiensten, versucht in den kürzlich veröffentlichten RIEDEL Networks Trends 2025 Antworten auf diese drängenden Fragen zu geben.

„In der Medienproduktion wird die Bedeutung von Schwachstellentests und IT-Sicherheit stark zunehmen. Jeder, der diese Entwicklung nicht ernst nimmt, wird in den kommenden Jahren mit erheblichen Problemen konfrontiert.“

Michael Martens, CEO von RIEDEL Networks

RIEDEL Networks schlägt die folgenden wesentlichen Maßnahmen vor, die Medienunternehmen im Jahr 2025 berücksichtigen sollten:

  1. IP-basierte Standards für TV-Unternehmen noch wichtiger

Angesichts der angestrebten Kostensenkungen in der Branche werden TV-Produktionen im kommenden Jahr – auch bei Live-Übertragungen – verstärkt auf Lösungen wie SRT (Secure Reliable Transport) anstelle von dedizierten Leitungen setzen. SRT ermöglicht eine zuverlässige und latenzarme Übertragung von Videodaten über das öffentliche Internet, was eine flexible und kosteneffiziente Lösung darstellt. Die Übertragung kann auch nur teilweise über das öffentliche Internet gewählt werden, wenn zusätzlich auf ein privates IP-Backbone zugegriffen wird, über das der Datenfluss global in gleichbleibender Qualität sichergestellt wird.

Die zunehmende Bedeutung solcher Technologien basiert auf zwei zentralen Faktoren. Zum einen ermöglichen sie eine kostengünstigere Produktionsweise, die es TV-Unternehmen erlaubt, ihre Betriebskosten zu reduzieren. Zum anderen wird die Technik zunehmend zuverlässiger, sodass Sender und Produzenten auf eine stabile Übertragungsqualität vertrauen können.

  1. Sendefähigkeit sicherstellen und gleichzeitig hohes Maß an IT-Sicherheit gewährleisten

Ein zentrales Problem im Broadcastbereich ist, dass IT-Sicherheit häufig nicht die notwendige Aufmerksamkeit erhält. Teilweise versucht man mit kostengünstiger Consumer-Hardware und -Software einen grundlegenden Schutz gegen Cyberangriffe zu erreichen. Zudem werden Lösungen implementiert, die in der Theorie vielversprechend klingen, jedoch nur mit entsprechendem Fachwissen effektiv genutzt werden können. Improvisierte Ansätze bedeuten erhebliche Risiken, denn sobald sie scheitern, drohen schwerwiegende Folgen wie Sendestörungen, der Verlust von Kunden und ein erheblicher Reputationsschaden.

Die Größe des Senders spielt bei der Integration von IT-Sicherheit eine entscheidende Rolle. Große Sender verfügen in der Regel über die finanziellen Mittel, um professionelle IT-Sicherheitslösungen eigenständig zu implementieren und zu betreiben. Kleinere und mittelgroße Sender hingegen haben oft nicht die finanziellen Mittel, um selbst professionell für IT-Security zu sorgen. Trotz des fehlenden Fachwissens setzen sie auf selbst gemanagte Maßnahmen, was angesichts der zunehmenden Komplexität der Bedrohungslage problematisch ist. Das Risiko, falsche Entscheidungen zu treffen ist hoch, insbesondere wenn das erforderliche Fachwissen fehlt. Beispielsweise kann eine falsch konfigurierte Firewall den Betrieb eines Senders stören oder gar lahmlegen. Hinzu kommt der ständige Bedarf an Fort- und Weiterbildung des Fachpersonal − eine weitere finanzielle Belastung. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden vor allem kleinere und mittelgroße Sender zunehmend auf externe Fachkräfte oder spezialisierte Dienstleister angewiesen sein, um die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen effektiv umzusetzen und die Gefahr von Fehlentscheidungen zu minimieren.

  1. Notwendigkeit strenger Penetrationstests

Hersteller im Medienbereich werden ihre Geräte auch im kommenden Jahr verstärkt strengen Penetrationstests unterziehen müssen, denn es besteht die Gefahr, dass bei der Übertragung von Inhalten über öffentliche Netzwerke unsichere Komponenten angegriffen werden. Es ist wie ein Kreislauf, der oft mit dem Wunsch nach Kostensenkungen beginnt, indem Medienproduktionen über öffentliche Netzwerke abgewickelt werden. Gleichzeitig erhöht dies das Risiko von Sicherheitsvorfällen, da potenzielle Schwachstellen in den Geräten öffentlich zugänglich sind. Kommt es dann zu einem Sicherheitsvorfall, übersteigen die finanziellen Schäden und der Reputationsverlust die ursprünglichen Kosteneinsparungen bei Weitem. Für Hersteller bedeutet dies enorme Schwierigkeiten, ihre Produkte zu verkaufen, wenn ihre Geräte nicht gründlich auf Schwachstellen getestet und diese behoben werden, denn das Vertrauen in solche Geräte schwindet.

Des Weiteren werden Hersteller durch Zertifizierungen oder Vorgaben von Interessenverbänden verpflichtet, Penetrationstests durchzuführen. Ein Beispiel ist die European Broadcasting Union (EBU), die sich unter anderem für Sicherheitsstandards in der Medienbranche einsetzt.

Um die Sendefähigkeit auch in einem digitalen und vernetzten Umfeld sicherzustellen, müssen Unternehmen innovative Sicherheitsstrategien entwickeln. Nur durch die Kombination aus technologischem Fortschritt und einem robusten IT-Sicherheitskonzept kann die Zukunft der Medienbranche erfolgreich sicher gestaltet werden.