Das normalisierte EBITDA konnte im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent auf 98,9 Millionen Euro in 2014 deutlich gesteigert werden. In 2014 erhöhte sich die operative Marge damit auf 46,5 Prozent vom Umsatz (2013: 42,7 Prozent). Tele Columbus hat auch im abgelaufenen Jahr in seine Technologien investiert, die entsprechenden Ausgaben stiegen auf 84,1 Millionen Euro (+63,2 Prozent im Vorjahresvergleich). Der finale, testierte Jahresabschluss wird am 31. März 2015 veröffentlicht.
„Im Jahr 2014 haben wir unsere Wachstumsstrategie in enger Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Wohnungswirtschaft erfolgreich fortgesetzt. Auf Grundlage unseres sehr leistungsstarken Netzwerks und unseres breiten Produktportfolios, das wir kontinuierlich weiterentwickeln, sind wir – wie angekündigt – profitabel gewachsen“, betont Ronny Verhelst, Vorstandsvorsitzender von Tele Columbus. „Unser erfolgreicher Börsengang im Januar 2015 verschafft uns zusätzliche finanzielle Flexibilität, um unsere Wachstumsstrategie auch in den kommenden Jahren umzusetzen.“
Mit dem erfolgreichen Börsengang von Tele Columbus am 23. Januar 2015 sei ein neues Kapitel in der Unternehmensgeschichte aufgeschlagen worden. Der Großteil des Brutto-Gesamterlöses wird nach seinen Angaben zur Verbesserung der Kapitalstruktur des Unternehmens und zum Abbau von Verbindlichkeiten verwendet. Der restliche Teil soll für allgemeine Unternehmenszwecke zur Verfügung stehen, insbesondere um das Netzwerk weiter aufzurüsten und zusätzliche Haushalte an die eigene, integrierte Netzebene 3 Infrastruktur anzubinden. Dies verschaffe Tele Columbus eine starke Basis für die Fortsetzung seiner Wachstumsstrategie, heißt es in einer Mitteilung.
Das kontinuierliche Wachstum sei vor allem auf die leistungsstarke Netzinfrastruktur von Tele Columbus zurückzuführen sowie auf den erfolgreichen Absatz neuer Produkte an bestehende Kunden. „Unsere attraktive Kundenbasis bietet uns großes Potenzial für weiteres Up- und Cross-Selling zusätzlicher Produkte über den traditionellen Kabelanschluss hinaus, wie Premium TV, Internet und Telefonie. Dies war der maßgebliche Treiber für unser Wachstum im Jahr 2014“, erklärt Verhelst.
Darüber hinaus hätten Produktinnovationen den strategischen Fokus von Tele Columbus auf die weitere Migration von Haushalten auf die eigene Netzinfrastruktur unterstützt. Neue Produkte und Anreize wie Tablets, der schnellste Premium Gateway Router im deutschen Kabelmarkt, die gesteigerte Bandbreite von bis zu 150 Mbit/Sekunde und Triple Play-Pakete für Neukunden hätten zum starken Wachstum des Unternehmens beigetragen, insbesondere bei der Zahl der Internet-Kundenabonnements.
Von Januar bis Dezember 2014 hat Tele Columbus nach eigenen Angaben 52.000 Kundenabonnements in den Segmenten Internet und Telefonie hinzugewonnen. Im Geschäftsjahr 2014 stieg die Zahl der Internet-Kundenabonnements auf 202.000 (+16,1 Prozent im Vorjahresvergleich), die Zahl der Telefonie-Kundenabonnements stieg auf 170.000 (+16,4 Prozent im Vorjahresvergleich). Zum Ende des Geschäftsjahres 2014 bediente Tele Columbus über 1,84 Millionen Kundenabonnements (RGUs). Die Kundenbasis von Tele Columbus blieb im Vergleich zum Jahresende 2013 mit 1,3 Mio. Abonnenten in etwa stabil. Der gesamte durchschnittliche monatliche Umsatz pro Kunde (ARPU) stieg im vergangenen Jahr auf 13,9 Euro (von 13,2 Euro); dies entspricht einem Anstieg von 5,6 Prozent verglichen mit dem Jahr zuvor.
„Wir werden auch künftig weiter in unser Netzwerk investieren und dabei von unserem Zugang zum Kapitalmarkt profitieren. Mit Hilfe dieser Investitionen werden wir unser enormes Potenzial erschließen, um innerhalb unserer derzeitigen Kernregionen und auch darüber hinaus weiter zu wachsen“, sagt Frank Posnanski, Finanzvorstand von Tele Columbus.
Zum 31. Dezember 2014 waren ca. 55 Prozent der Tele Columbus Haushalte nach Angaben des Unternehmens für wechselseitige Kommunikation aufgerüstet und an die eigene Netzebene 3 angeschlossen. Darüber hinaus waren ca. 96 Prozent der Netze mit hybrider Glasfaserstruktur auf den Internet-Übertragungsstandard Docsis 3.0 aufgerüstet, der Übertragungsraten von bis zu 400 Mbit/s ermöglicht. Tele Columbus will der erste Kabelnetzbetreiber auf dem deutschen Markt sein, der superschnelle Verbindungen von bis zu 400 Mbit/s anbietet. Der Start dieses Angebots ist für April 2015 in Potsdam geplant – mit einer möglichen Ausweitung für eine größere Kundenbasis in weitere Regionen.
Strategische Akquisitionen
Durch die Integration weiterer Akquisitionen hat Tele Columbus seine Präsenz erweitert und seine Marktposition gestärkt. Im September 2014 erwarb das Unternehmen 100 Prozent der Anteile der BIG Medienversorgung GmbH, Mönchengladbach mit ca. 12.700 angeschlossenen Haushalten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Berlin. Darüber hinaus hat Tele Columbus im dritten Quartal 2014 die übrigen Anteile des Joint Ventures BMB GmbH & Co. KG erworben, das ein Breitbandkabelnetzwerk in Nordrhein-Westfalen betreibt. Bereits im Mai 2014 hat Tele Columbus außerdem vereinbart, das gesamte Kabelnetzwerk der Gesellschaft für Breitbandkabel- und Satellitenkommunikationstechnik mbH (GBS) in Nordrhein-Westfalen zu kaufen, wodurch weitere 1.900 Haushalte an das eigene Netzwerk angeschlossen werden.
Am 5. Februar 2015 (mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2015) hat Tele Columbus seine weitere Expansionsstrategie mit der Akquisition der WoWiSat GmbH, einem Kabelanbieter für Fernseh- und Hörfunkdienste mit Sitz in Düsseldorf, fortgesetzt. Durch den Zukauf werden zukünftig ca. 5.400 Haushalte aus dem Netzwerk von Tele Columbus versorgt.
Ausblick
Basierend auf der weiteren Netzwerk-Migration und einer Umstellung im Produktmix hin zu Produkten mit höherer Bruttomarge erwartet der Vorstand von Tele Columbus für das Geschäftsjahr 2015
– eine Beschleunigung des Umsatzwachstums auf 4,0 Prozent bis 6,0 Prozent,
– eine Erhöhung der normalisierten EBITDA-Marge auf mehr als 47,5 Prozent,
– Investitionen (Capex) in Höhe von 110 und 120 Millionen Euro,
– eine Erhöhung des Anteils von rückkanalfähigen Netzwerken, die an das eigene Signal angeschlossen sind, von 55 Prozent auf mehr als 60 Prozent,
– einen Zielkorridor der Verbindlichkeiten im Rahmen des 3- bis 4-fachen normalisierten EBITDA. (3/15)
Foto: Tele Columbus Vorstandsvorsitzende Ronny Verhelst und Frank Posnanski