Laut der Befragung weisen diese drei Anwendungsfelder die höchste Bedeutung aller medienbasierten Anwendungsfelder auf, die von werbungtreibenden Unternehmen bei den Agenturen beauftragt werden. Bisher erzeugen die Full-Service-Internetagenturen den Großteil aller Honorarumsätze durch Aufträge aus den “klassischen” Anwendungsfeldern Marketing, E-Commerce und Werbung. Insgesamt besitzen die Bereiche Internet und Intranet weiterhin eine sehr große Bedeutung für das Agenturgeschäft. Rund zwei Drittel der Honorarumsätze entfallen zudem auf das Projektgeschäft und nur knapp über ein Drittel decken langfristige Etatvereinbarungen.
“Das Internet gilt für die gesamte Wirtschaft als unverzichtbarer Werbe- und Vertriebskanal. Dabei zählen Branding und Kreation zu den wichtigen Faktoren für zukünftige Erfolge in der Markenkommunikation. Insbesondere die Nachfrage aus den klassischen Anwendungsfeldern wie Marketing, E-Commerce und Werbung erfordern intelligente Lösungen, welche durch die deutschen Full-Service-Internetagenturen in vollem Umfang entwickelt werden. Die erwartete Steigerung der Nachfrage nach Social Media, Bewegtbild und mobilen Diensten für das kommende Jahr spiegelt das Mediennutzungsverhalten der zu erreichenden Zielgruppen deutlich wider”, sagt Marco Zingler (denkwerk), Vorsitzender der Fachgruppe Agenturen im BVDW (Foto).
Sehr hohe Bedeutung für Social Media
Die Agenturen erwarten im Jahr 2012 eine starke Nachfrage nach den medienbasierten Anwendungsfeldern Social Media, Bewegtbild und mobilen Diensten. Damit gelten die drei Bereiche als bedeutendste Anwendungsfelder mit einer überdurchschnittlich hohen bis sehr hohen Bedeutung. Im direkten Vergleich besitzen die Anwendungsfelder Micropayment, Handy-TV, E-Learning, Gaming, Digitale Signaturen, Voice-over-IP oder Peer-to-Peer nur eine geringe bis mittlere Bedeutung.
Laut der Erhebung des Internet-Agenturrankings 2011 bestätigen die Agenturen dem Internet als mediale Plattform die mit Abstand größte Bedeutung für das Agenturgeschäft. Nahezu gleichauf folgen die Medienplattformen Intranet und mobile Dienste, denen die Agenturen ebenfalls eine große Bedeutung zusprechen. Eine sehr geringe Bedeutung haben Kiosksysteme, Digital-TV, klassische Hörfunkangebote (Fernsehen und Radio) sowie Spielkonsolen. Die dabei geringste Bedeutung für das Agenturgeschäft besitzen demnach DVDs und CD-ROMs.
Insgesamt betrachtet entfällt der größte Anteil der Honorarumsätze der Full-Service-Internetagenturen mit bis zu 28 Prozent auf den Anwendungsbereich Marketing, dicht gefolgt von E-Commerce mit rund 22 Prozent. Im guten Mittelfeld liegen Werbung und Intranet mit einem Anteil von jeweils über zehn Prozent sowie Entertainment/Infotainment mit über acht Prozent. Weit weniger Umsätze setzen die Agenturen in den Bereichen E-Learning, Publishing, E-Government und Knowledge Management um. Das Anwendungsfeld Gaming trägt als Schlusslicht aller Anwendungsfelder mit nur etwas mehr als einem Prozent den geringsten Anteil zu den Honorarumsätzen bei.
Über 88 Prozent und damit die deutliche Mehrheit der Aufträge stammt aus Wirtschaftsunternehmen, während öffentliche Auftraggeber nur zu zehn Prozent im Kundenportfolio zu finden sind. Rund zwei Drittel der Honorarumsätze entfallen auf das Projektgeschäft, den verbleibenden Anteil sichern die Full-Service-Internetagenturen durch langfristige Etatvereinbarungen und laufende Verträge mit ihren Kunden.
Für die Umfrage befragte der BVDW die 150 führenden Full-Service-Internetagenturen aus dem Internetagentur-Ranking 2011. Die Mehrzahl der Agenturen ordnet sich den Bereichen “Agentur für digitale Kommunikation” (30 Prozent) und “Internetagentur” (29 Prozent) zu. Die Mehrzahl der Agenturen (41 Prozent) ordnet sich der Internet-/Multimedia-Branche zu. Mehr als 21 Prozent aller Agenturen geben an, der digitalen Wirtschaft anzugehören und 17 Prozent zählten sich zur Werbe-/Marketing-/Kommunikations-Branche. Weitere Infos unter www.bvdw.org. (9/11)