Schneller und günstiger

3 Screen Solutions (3SS) aus Ludwigsburg konzipiert und programmiert individuelle IPTV- und VoD-Lösungen für Plattformbetreiber in der ganzen Welt. Das Unternehmen verstärkt seine Marktpräsenz derzeit durch Kooperationen, zum Beispiel mit Kaltura und Metro-logical. MEDIEN BULLETIN sprach mit 3SS-CEO Kai-Christian Borchers.

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Schneller und günstiger

Die Ankündigung hört sich vielversprechend an: „Wir bringen Video auf jeden Screen“. Der Anspruch spiegelt sich auch in dem Namen des in Ludwigsburg beheimateten Unternehmens wieder: 3 Screen Solutions, oder verkürzt 3SS.

„Der Begriff war damals sehr en Vogue und als wir uns gegründet haben dachten wir, dass das ein guter Name sei. Und da in der Anfangsphase niemand wusste, wo es lang geht, hatten wir damit plötzlich so etwas wie einen Expertenstatus“, erinnert sich Kai-Christian Borchers, einer der Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens. 3SS hat heute Kunden nicht nur in Deutschland und in den USA für die es individuelle IPTV- und VoD-Lösungen konzipiert und programmiert. „Unsere Besonderheit ist, dass wir die Lösungen alle individuell und maßgeschneidert entwickeln, wobei wir schneller und günstiger sind als die großen Ausrüster, die ihre Standard-Applikationen anpassen“, so das Versprechen des Geschäftsführers.

Derzeit arbeiten etwa 160 Mitarbeiter für das Unternehmen, verteilt auf sechs Standorte. Neben Deutschland, wo die Verwaltung, Entwicklung und der Verkauf zusammengefasst ist, hat 3SS noch zwei Standorte in Rumänien und je einen in Moldavien und der Ukraine, wo die Anwendungen programmiert werden. Die Niederlassung in der Schweiz beschäftigt sich vornehmlich mit dem Thema Human Recources – oder genauer gesagt mit der Personalsuche. „Es gibt durchaus Unternehmen, die sich die Produkte nicht von uns programmieren lassen wollen. Für die können wir dann die passenden Programmierer finden, die das dann für den Kunden machen“, erläutert Borchers. Des Weiteren gibt es noch eine Außenstelle in den USA auf Joint Venture Basis zur Unterstützung bei Vertrieb und Projektumsetzung vor Ort. Das Unternehmen wachse im Moment weiter, so der Mitbegründer: „Wir stellen im Monat zur Zeit bestimmt drei bis vier neue Mitarbeiter in der Projektentwicklung ein.“ Neue Standorte seien momentan aber nicht geplant: „Wohl aber neue Projekte! Da arbeiten wir im Moment an sehr vielen Baustellen, international, vor allem aber in Europa und hier in Deutschland.

Im Laufe der Jahre gehörten UnityMedia, Kabel Deutschland oder die SwissCom zu den Kunden. Noch in diesem Jahr soll ein neues Produktportfolio vorgestellt werden – im Bereich Multiscreen Frontend, mehr will Borcherts zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht verraten. Doch auch jetzt schon häufen sich die Bekanntmachungen neuer Projekte. So entwickelt 3SS etwa die neue HbbTV-App des zur Mediengruppe RTL gehörenden Nachrichtensenders n-tv. Für UnityMedia wird die App des Fußballbundesligisten Borussia Dortmund (BVB) für die Horizon Box aufgesetzt. Dabei wird die Partnerschaft mit der „Metrological Application Plattform“ und SDK gesetzt, die es TV-Anbietern ermöglichen soll innovative Apps zu entwickeln und deren Inhalte zu monetarisieren.

Wichtigster Kunde zurzeit noch dürfte die Schweizer SwissCom sein, für die 3SS maßgeblich das „Viewer Interface“ für „Swisscom TV2.0“ entwickelt und programmiert hat, mit dem die öffentlich-rechtliche Sendergruppe inzwischen zahlreiche internationale Preise eingestrichen hat und das in über 500.000 Schweizer Haushalten eingesetzt wird. Darüber hinaus wird die App von SwissCom als White Label-Anwendung anderen Netzbetreibern zum Kauf angeboten. In den USA wurde gerade mit Kaltura, die Anfang letzten Jahres Tvinci übernommen haben, kooperiert. Für deren Kunden The Enthusiast Network (TEN) hat 3SS das gesamte Frontend für das über PC abrufbare Motorsportangebot „Motor Trend On Demand“ gebaut und an das Kaltura-Backend angepasst. Im August hat 3SS eine Content-Partnerschaft mit dem holländischen TV-App-Anbieter Metrological geschlossen. Zur IBC 2015 sind nach Angaben des Unternehmens weitere Bekanntmachungen zu erwarten.

Aus diesem Grund zieht Borchers eine positive Bilanz: „Wir verfügen über umfassende Kenntnisse in den Bereichen IPTV und VoD. Wir haben selbst VoD-Plattformen betrieben und kennen uns sehr gut mit den Monetariesierungsmechanismen dieser Portale aus. Das heißt, wir können auf Augenhöhe mit unseren Kunden über die Features diskutieren und sie beratend unterstützen. Wir bieten IPTV-Services an, ‚Developed in Germany‘ und ‚Made Nearshore‘, das heißt, wir bieten unsere Produkte maßgeschneidert zu einem geringeren Preis als Lizenzprodukte an und das mit einer kürzeren Entwicklungszeit.“

Dieter Brockmeyer

MB 6/2015

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