CGI OpenMedia: Verbesserte Sicherheitsfunktionen und mehr KI

CGI stellt auf der IBC 2024 die neueste Version von OpenMedia vor, die mit erweiterten Sicherheitsfunktionen und KI-Integration die Newsroom-Effizienz steigert. Ein Gespräch mit Michael Pfitzner auf der IBC.

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Michael Pfitzner, Vice President bei CGI Deutschland, im mebulive-Gespräch auf der IBC 2024
Michael Pfitzner, Vice President bei CGI Deutschland, im mebulive-Gespräch auf der IBC 2024

Ende August hat CGI die neueste Version seines Newsroom-Systems OpenMedia 5.4 veröffentlicht, just rechtzeitig für die IBC 2024. Michael Pfitzner, Vice President bei CGI Deutschland, erläuterte im Interview auf der IBC die wichtigsten Neuerungen, die sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz in Redaktionen erhöhen sollen.

Ein zentrales Update betrifft die Sicherheitsarchitektur des klassischen OpenMedia-Systems. “Wir haben das bisher verwendete Chromium Embedded Framework (CEF) durch Microsofts WebView2 ersetzt”, erklärt Pfitzner. Zuvor lief Chromium innerhalb der Anwendung, was regelmäßige Updates seitens CGI oder des Kunden erforderte, um die Web-Sicherheit zu gewährleisten. “Jetzt mit WebView2 haben wir eine externe Komponente, die von Microsoft regelmäßig aktualisiert wird und von der IT des Kunden selbst gepflegt werden kann”, fügt er hinzu. Dies ermöglicht es, die schnellen Sicherheitszyklen von WebView2 zu nutzen, ohne dass jedes Mal ein Update von OpenMedia notwendig ist.

CGI OpenMedia 5.4: Über 80 Bug-Fixes und Funktionserweiterungen

Neben über 80 Bug-Fixes und Funktionserweiterungen bietet OpenMedia 5.4 auch Verbesserungen für die cloud-nativen, webbasierten Clients ReporterApp und NewsBoard. Diese können sowohl in der Public Cloud als auch in der Private Cloud installiert werden, vorausgesetzt, es läuft Kubernetes oder Docker. “Wir haben mehr Konfigurierbarkeit eingebaut, um das System mit dem klassischen OpenMedia zu synchronisieren”, so Pfitzner. Dies umfasst unter anderem die Übernahme konfigurierbarer Datenmodelle, Ansichten und Suchfunktionen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf OpenMedia Insights und Metrics. “Wir vergrößern den Data Lake für unsere Kunden und reichern Daten an, aus denen organisatorische und redaktionelle Entscheidungen abgeleitet werden können”, erläutert Pfitzner. So sollen Redaktionen beispielsweise in Echtzeit sehen können, wie viele Beiträge gerade in Arbeit sind oder bereits fertiggestellt wurden, und diese Informationen für strategische Entscheidungen nutzen.

Künstliche Intelligenz in OpenMedia

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist ebenfalls prominent in OpenMedia vertreten. CGI hat einen Ansatz gewählt, bei dem KI-Funktionen über einen Webservice namens OpenMedia Intelligent Assistant (OMIA) bereitgestellt werden. “Wir verdrahten KI nicht direkt in die Komponenten, sondern stellen sie über OMIA als REST-Endpunkte zur Verfügung”, erklärt Pfitzner. Diese Endpunkte bieten Funktionen wie Zusammenfassungen, Keyword-Extraktion, Transkripte oder Übersetzungen und können flexibel mit verschiedenen KI-Diensten wie ChatGPT, DeepL oder anderen Large Language Models verbunden werden.

Dieser modulare Ansatz bietet laut Pfitzner mehrere Vorteile: “Die Kosten und Features von KI-Diensten sind sehr dynamisch. Durch unsere Architektur können Kunden flexibel entscheiden, welche Dienste sie nutzen möchten, ohne ihre bestehenden Workflows anpassen zu müssen.” Zudem können auch andere Systeme beim Kunden, wie CMS oder MAM, die OMIA-Endpunkte nutzen, was eine unternehmensweite KI-Integration ermöglicht.

In Bezug auf die Kundenwünsche stellt Pfitzner fest, dass Effizienzsteigerung im News-Workflow ein zentrales Anliegen ist. “Es soll schnell gehen”, betont er. Man arbeite daher an automatisierten Workflows, die beispielsweise eingehende Videos automatisch transkribieren und übersetzen, ohne dass manuelle Eingriffe nötig sind.

Auf die Frage nach der Haltung der Kunden zur KI-Nutzung sagt Pfitzner: “Die offizielle Ebene ist oft vorsichtig und konservativ, aber operativ sehen wir ein großes Interesse an KI-gestützten Lösungen.” Dabei legt CGI großen Wert darauf, den Kunden die Kontrolle über die eingesetzten KI-Dienste zu überlassen. “Wir können beraten und unsere Erfahrung teilen, aber letztendlich haben die Kunden die Auswahl getroffen”, so Pfitzner abschließend.

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