Paradigmenwechsel in der digitalen Medienwelt

Vom 16. bis 19. April öffnet die NAB, weltweit größte Broadcast-Messe in Las Vegas, wieder ihre Tore, um Neuheiten der audiovisuellen Medienindustrie vorzustellen. Auf dem parallel (14. bis 19. April) stattfindenden Kongress mit über 500 Seminaren und Vorträgen wird in diesem Jahr der Schwerpunkt auf dem Thema Paradigmenwechsel in der digitalen Medienwelt („The great content shift: Defining your evolution“) liegen. Zentrale Themen sind auch Cloud-Storage, Multiscreen-Distribution, multiformatfähige Workflows und integrierte Playout-Lösungen.

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Paradigmenwechsel in der digitalen Medienwelt

Auf der NAB 2012 werden wieder rund 90.000 Besucher aus der Medien- und Entertainment-Industrie erwartet. Im Ausstellerbereich werden auf einer Gesamtfläche von rund 850.000 Quadratmetern über 1.500 Firmen vertreten sein. Knapp 200 davon sind erstmals auf der weltgrößten Broadcast-Messe. Und im NAB-Kongressteil warten über 500 Panels auf interessierte Zuhörer.
Thematisiert und diskutiert werden hier die grundlegenden Veränderungsprozesse in der Medienwelt. Die Art wie Bewegtbild-Inhalte produziert, verbreitet und konsumiert werden, stellen die Medienbranche und ihre Geschäftsmodelle wie auch die Gesellschaft vor neue Herausforderungen.

Am 18. April wird die Zukunftsforscherin Marina Gorbis, Leiterin des Institute for the Future (IFTF) die wesentlichen Paradigmen des Wandels beleuchten und einen Blick in die Zukunft werfen, in der die Mediennutzer individuell an jedem Ort und zu jeder Zeit in der Lage sein werden, Bewegtbild-Programme abzurufen. Im Anschluss an den Vortrag wird Gorbis live im Netz Fragen beantworten und zur Diskussion bereit stehen. Das IFTF ist ein privates Forschungsunternehmen, das sich den neuen Trends in der Gesellschaft, im Alltag und in der Wirtschaft widmet.

Der weltweite Trend zur Multimedia-Plattform-Distribution von digitalen Inhalten wird die NAB in diesem Jahr bestimmen, sagt NAB-Manager Chris Brown: „Die NAB-Besucher kommen hierher, um sich über die aktuellen Trends und zukunftsweisenden Entwicklungen zu informieren. Die große Zahl an neuen Ausstellern in diesem Jahr verdeutlicht, dass sich die Branche derzeit in einem tiefgreifenden Wandel befindet.

Auf der Messe wird es zwei neue Treffpunkte geben. Der Start-up-Loft in der South Hall fungiert als Showcase von jungen Untenehmen und als Meetingpoint von Firmen im Bereich digitale Video-Distribution und Programmverantwortlichen aus den Bereichen Broadcast und Video on Demand-Diensten. Und in der Central Hall ist in diesem Jahr der Cloud Computing Pavilion zu finden. Zentrales Thema werden die cloudbasierten Technologien sein wie Client-Programme, Media Asset Management-Software und Storage-Systeme.

TV-Manager des Jahres

Die NAB Show in Las Vegas schaut gewöhnlich nicht nur nach vorne, sondern auch gerne einmal zurück. So werden in diesem Jahr wieder erfolgreiche Broadcast-Manager für ihre Verdienste mit dem „Content Owner Revolutionizing Entertainment Award“ ausgezeichnet. Diesmal sind Netflix-Chef Ted Sarandos und Gerhard Zeiler, Ex-CEO der RTL-Gruppe, an der Reihe. Letzterer wechselt im April als Präsident für den internationalen Markt zum US-Unternehmen Turner. Beide Firmenchefs werden in einer feierlichen Veranstaltung im Content Theater geehrt. Zuvor sollen beide in einer öffentlichen Fragestunde Rede und Antwort stehen: Gerhard Zeiler am Montag, 16. April von 15.00 bis 16.00 Uhr und Ted Sarandos am Dienstag 17. April von 15.00 bis 16.00 Uhr.
Chris Brown, NAB-Leiter für Konferenzen und Branchenveranstaltungen, würdigt die beiden Führungskräfte als Pioniere in der Sparte Produktion und Vertrieb digitaler Bewegtbildinhalte. Netflix-Chef Ted Sarandos erhält die Auszeichnung als innovativster Manager des Jahres.

Netflix habe sich zu einem der führenden Online-Plattformen für den Filmvertrieb im Netz entwickelt. Produzenten erwirtschafteten Erlöse über den Internetverkauf und bauten darüber ihre internationalen Netzwerke aus. Gerhard Zeiler wird als TV-Manager des Jahres gewürdigt mit einem beachtlichen Track Record an TV-Erfolgen wie „American Idol“ „America’s Got Talent“ oder „X Factor“. Er habe, so Brown, die führende europäische Fernsehgruppe zu einem profitablen Unternehmenszweig ausgebaut.
Zeiler und Sarandos reihen sich ein in den exklusiven Kreis der von der NAB ausgezeichneten Persönlichkeiten. Gewinner der Vorjahre waren etwa der Filmregisseur James Cameron, Studioboss Barry Diller, Roger Enrico von DreamWorks Animation oder Sumner Redstone, Vorstandschef von Viacom und CBS.

Optimierung filebasierter Workflows

Lösungen zur Optimierung von filebasierten Workflows stehen auf der NAB 2012 ganz oben auf der Interessensskala. Entsprechend vielfältig sind die Angebote.
Harris (Stand N2502) wird auf der NAB 2012 zum Beispiel die jüngste Generation der QuiC-Produktfamilie zur Qualitätskontrolle bei filebasierten Broadcast- und Medienproduktionen vorstellen. QuiC besteht aus drei Software-Tools: QuiC Pro sorgt für die Skalierbarkeit der Systeme bei unterschiedlichen Formaten, QuiC Express checkt Files in einer weniger komplexen Produktionsumgebung und QuiC View dient der Sichtung des eingelesenen Materials einschließlich der HTML-Reports. „Broadcast- und Medienproduktionen werden heute zunehmend nur noch filebasiert durchgeführt. Dies erfordert hochwertige und effiziente Ingest-Prozesse, durch die das eingelesene Material auch geprüft werden kann“, betont Harris Morris, Geschäftsführer von Harris Broadcast Communication: „Die neuen Tools dienen vor allem einem reibungslosen Wokflow bei Einsatz verschiedener Produktionsplattformen.“

Harris wirbt dafür, dass sich QuiC Pro und QuiC Express in jede Produktionsumgebung integrieren lasse, ein Web-basiertes Programmier-Interface (API) sorge für die Kompatibilität mit den verschiedenen Data-Management-Systemen, heißt es. QuiC Pro kann während des automatisierten Einleseprozesses oder auch nach dem Schnitt eingesetzt werden wie auch für Video-Transcoding und Archivüberspielung oder bei Farbkorrektur- und Effektarbeiten. Harris legt nach eigenen Angaben besonderen Wert auf die Integrierbarkeit seiner Software-Produkte. Alle QuiC Pro Tools unterstützten unterschiedliche Formate, Audio- und Video-Codecs einschließlich Metadaten. Die Qualitätskontrolle mit Quic Pro steht auch für den anhaltenden Trend hin zu softwarebasierten, integrierten Lösungen, der auch in vielen anderen Bereichen der Broadcast-Industrie zu erkennen ist.

Ein weiteres Beispiel dafür liefert Tedial (Stand N6506), wie Harris auch in der North Hall des Convention Centers untergebracht. Das spanische Unternehmen wird auf der NAB 2012 eine Reihe neuer Software-Lösungen vorstellen. Spezialisiert auf digitale Produktionsprozesse in den Sendestudios fokussiert sich Tedial auf Media Asset Management-Software sowie Produktlösungen für einen multiformatfähigen Workflow. Reibungslose Produktionsabläufe und gesteigerte Effizienz durch Automatisierung der Prozesse stellen die Basis für eine erfolgreiche digitale Medienproduktion dar.

Tedial hat dazu die Business Process Managment-Lösung (BPM) entwickelt, die den kompletten Produktionsprozess abdecke, angefangen vom Ingest über Editing bis hin zu Playout und Archivüberspielung. Am Stand von Tedial können sich Messebesucher über neue Tools und Clientprogramme informieren. Auf Wunsch der Kunden habe Tedial die Benutzeroberfläche des Data Asset Management-Programm ‚Tarsys Software’ erneuert.
Mit dem neuen Tarsys-Client Gui werden neue und zusätzliche Features für Editing, File-Import und -Export von Fremdsystemen sowie für die Archivierung der Files angeboten. Für die Optimierung von Produktionsprozessen in einer webbasierten Umgebung wurde der Client New Ficus entwickelt. Der Online-Schnitt erfolge nicht nur auf Proxy-Ebene, sondern es werde automatisch eine hochauflösende Version erstellt. Weitere Funktionen dienen der Segmentierung sowie dem Editing des Materials. Außerdem wird Tedial ein Ingest-Tool vorführen, mit der sich sowohl filebasierte als auch bandgestützte Materialien einlesen lassen. Die jüngste erweiterte Version unterstütze die gängigen Router-Protokolle und stelle alle Quellenformate dar. So können unterschiedliche Materialien dargestellt, eingespielt und bearbeitet werden.

Video-Streaming

Das Thema Video-Streaming wird auf der NAB 2012 ebenfalls an vielen Ständen eine Rolle spielen. Cinegy (Stand SL 12213) stellt in Las Vegas zum Beispiel eine neue Version der Cinegy Streaming-Suite mit den Komponenten Cinegy Gateway, Cinegy Route und Cinegy Monitor für IP-basierte Broadcast-Lösungen vor. Damit lassen sich SDI-Signale in die IP-Welt konvertieren, HD-Signale via Ethernet übertragen und IP-Signale verwalten, routen und überwachen. Die Cinegy Streaming-Suite besteht aus einer Gruppe von modularen Werkzeugen die dazu entwickelt wurde, um veraltete SDI-Architektur zu ersetzen und jeden Aspekt der Broadcast-Umgebung im Bereich der Produktion mit potentiell hunderten von Programmen zu bedienen.

Die Cinegy Software bietet Werkzeuge zur Verwaltung von HD-und SD Netzwerk-Streams und Sat-Feeds unter Beibehaltung der maximalen Signalqualität. Es können mehrere RTP-Signale von einer Station verwaltet werden und gleichzeitig jeder registrierte Stream kontrolliert werden. Wichtigste Vorteile der Suite sind laut Cinegy die stark skalierbare Infrastruktur mit kostengünstigen IT-Switching-Möglichkeiten, IP-Streams bis zu 300 Mbit, Stream-Processing und -Routing, Gateway SDI auf RTP, RTP auf SDI, RTP auf RTP sowie eine High-Availability Option (besser als SDI) mit Ausfallsicherung ohne Frame-Verlust.

Multiformatfähige Workflows

Ein absolutes Buzzword auf der NAB 2012 heißt „Multiformatfähigkeit“. Lohnend ist hierzu ein Besuch beim norwegischen Software-Unternehmen Vizrt (Stand SL5605), spezialisiert auf Echtzeitgraphiken in 2D/3D für Fernsehproduktionen und Live-Sendungen sowie für virtuelle Studiolösungen. Das Unternehmen wird auf der NAB 2012 neue Newsroom-Workflows, Echtzeit-Graphikprogramme und Spielanalyse-Lösungen sowie komplette Workflows mit multiformatfähigem Playout vorführen. Vollständig integriert ist die Bildbearbeitungssoftware Premiere von Adobe. Die Anwender haben nun direkten Zugriff auf alle Bildmaterialien in Premiere und können die Bildgraphiken von Vizrt direkt auf die Timeline von Premiere auslesen. Ein verbessertes Timing von graphischen Einblendungen in das Bildmaterial biete der neue Content Pilot, kündigt Vizrt an. Vor allem ließen sich Echtzeitprogramme einschließlich Animationen oder Graphiken auch für die Darstellung auf mobilen Endgeräten ausspielen.

Zur NAB präsentiert wird auch eine 3D-fähige TV-Produktionsplattform, ein Komplettsystem, dessen Leistungsumfang von Live-Video-Ingest bis zum multiformatfähigen Playout reicht und dazu digitale Bildbearbeitung ermöglicht mit Lösungen für DVE Effects, internem Chroma Keying und Echtzeit-Compositing sowie graphische Bearbeitungen und Einblendungen. Bei Livesendungen kommt das Echtzeit 3D-Gaphiksystem Virzt Trio zum Einsatz, das in seiner jüngsten Version verbessert wurde im Bereich des Video Management Supports. Mit dem Virzt Content Pilot lassen sich die Bildgraphiken und Animationen in die Videobilder integrieren.

News-room-Journalisten können die Beiträge damit schneiden und auch eine Playlist erstellen, die das Bildmaterial plus die graphischen Elemente enthält.
Spannendes Thema auf der NAB 2012 ist sicher „Second-Screen“ und die damit verbundene Frage, wie Zusatzinformationen zum laufenden TV-Programm am besten für den zweiten mobilen Monitor, das kann zum Beispiel ein iPad sein, aufbereitet werden können. Vizrt will in seinem virtuellen Studio auf der NAB demonstrieren, wie sich Bildgraphiken und –animationen oder auch Spielanalysen als Zusatzelemente zur TV-Sendung auf die mobilen Plattformen spielen lassen.
Die von Virzt übernommene Schweizer Firma Libero Vision mit ihren Angeboten für Rückblenden in Echtzeit und Spielanalysen auch aus Perspektiven, die nicht von Kameras erfasst werden können, ergänzen das Portfolio der Virzt-Programme.

Integrierte Playout-Lösungen

Auch Miranda Technologies (Stand: N2512S), kanadischer Anbieter von Playoutlösungen, wird auf der NAB zum Thema Multiformat einige innovative Lösungen parat haben. Firmenchef Marco Lopez kündigte Optimierungen hinsichtlich Konnektivität, Lautstärke-Kontrolle sowie Signalsteuerung an. „Unsere Produkte sorgen für erweiterte Integration von Playoutsystemen, für eine automatisierte Transcodierung von TV-Inhalten für Download- und Streaming-Dienste im Netz sowie auch neue Bildgraphik-Software speziell für Social Media-Seiten. Für Broadcaststudios, Schalt- und Regieräume will Miranda eine erweiterte Palette neuer Glasfaser- und Konverter-Lösungen einschließlich Ultra-High-Glasfaser-Konnektivität vorstellen sowie neue Loudness-Steuerungssysteme nach den neuen US-Normen. Das im Hause entwickelte iTX Automations-System bildet die Basis für die integrierten Playoutlösungen sowie die Multiformat-Auswertung von TV-Programmen für Internet-Plattformen und mobile Dienste.

Miranda mit seinem iTX-System, ebenso wie Snell mit dem Channel-in-box-Automationssystem ICE, werden auf der NAB 2012 mit dem neuen leistungsstarken Konkurrenzprodukt „ChannelPort“ von Harmonic konfrontiert werden (siehe Extra-Beitrag in dieser Ausgabe). Snell (Stand N1820) stellt seinen Messeauftritt unter das Motto „TV Everywhere“. „Fernsehinhalten werden heute verstärkt auf einer Vielzahl unterschiedlichster Endgeräte konsumiert. Die TV-Sender sind deshalb mehr denn je gezwungen, Multiformat-Inhalte zu generieren und zu verbreiten. Nur so sind sie in der Lage ihre Assets zu monetarisieren“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Mit seinen skalierbaren und flexibel einsetzbaren „TV Everywhere“-Angeboten wie ICE und Morpheus biete Snell dafür die richtigen Lösungen. Die Channel-in-a-Box-Lösung ICE wird in Las Vegas in der neuen Version 3.0 mit vielen neuen Features vorgestellt. Dazu gehören jetzt eine 3D-Grafik-Option, CG-Funktionalitäten mit Timeline-Kontrolle sowie die Fähigkeit, Daten aus der Morpheus-Automationsplanung oder aus externen Quellen zu übernehmen.

Pixel Power (Stand: N2034), Hersteller von Broadcast-Grafik-Systemen, will zur NAB 2012 ebenfalls integrierte Playout-Lösungen sowie Workflow-Tools für die Nachrichten-Produktion vorstellen. Dazu zählen unter anderem Gallium, ChannelMaster, Clarity und BrandMaster. Mit Gallium, einer Channel-in-a-Box-Automatisierungslösung, ermöglicht Pixel Power skalierbare, automatisierte Übertragungen. Mit dem Multiformat-Content-Delivery-Management für Web, Mobile, IPTV und TV sollen die Distributionsmöglichkeiten ausgebaut, aber die Arbeitslast und die Ressourcen-Anforderungen gleichzeitig minimiert werden. Mit dem ChannelMaster steht laut Pixel Power demnächst ein skalierbares Playout-System zur Verfügung, das einen kostengünstigen, zuverlässigen Ansatz liefert, um neuer Kanäle bereitzustellen. ChannelMaster ist eine Out-of-the-box-Lösung für die Entwicklung neuer Kanäle, um schnell und kostengünstig auf Sendung zu gehen. Das System integriert Speicher, Grafik, DVE, Audio, Untertitel, Master Control, Live-Feeds und Langformat-Video-Playout innerhalb einer einzigen dedizierten Hardware-Plattform.

ChannelMaster läßt sich laut Pixel Power in jedes Automatisierungs- und MAM-System integrieren oder kann über Pixel Power Gallium gesteuert werden. Pixel Power wird auf der NAB 2012 zudem den Einsatz von Clarity in der Online-Live-Produktion zeigen, um insbesondere die Newsroom-Grafik-Anwendungen hervorzuheben. Gezeigt wird die praktische Anwendung von Claritys innovativen Grafikfunktionen, einschließlich der Erstellung von Echtzeit-3D-Grafiken für Nachrichten und Sport.

Mit BrandMaster wird laut Pixel Power die weltweit erste Produktfamilie von Branding-Switchern gezeigt. Diese soll ein komplettes Master Control-Switcher-System mit Broadcast-Grafik für das Channel-Branding integrieren können. BrandMaster setzt auf hohe Grafikleistung bei gleichzeitiger Reduzierung der Komplexität der Signalpfade und der Straffung des Channel-Branding-Prozesses. Eine komplette Suite von automatisierten Broadcast-Grafik-Tools und die umfassende Master-Control-Funktionalität sollen die Realisierung einer einheitlichen, durchgehenden Kanalidentität erleichtern.

Schnitt- und Produktionssysteme

Grass Valley (Stand SL 106) wird in der South Hall auf der NAB 2012 die neue Version 6.5 von Edius vorstellen. Die nonlinare Schnittsoftware wurde unter anderem für 3D-Workflows und die Verarbeitung von RAW-Daten der RED-Kamera optimiert. Sie bietet jetzt bessere Interoperabilität mit anderen Formaten und Codecs. Die für den 3D-Workflow zuständigen Beschleunigerkarten Storm 3G 3D und 3G Elite 3D können von der Timeline aus direkt angesteuert werden. Außerdem kann das System alle drei gängigen 3DTV-Übertragungsformate Side-by-Side, Top[&]Botton und Line-by-Line ausgeben. Neu ausgestattet wurde Edius außerdem mit einem Flash-Export-Tool, mit einem optimierten Layout-Tool, einer nativen Bild-Stabilisation und einem integrierten Lautheitspegler. Die Edius Version 6.5 soll im Juni 2012 auf den Markt kommen.

Zur NAB will Grass Valley auch die mit neuen Anwendungsfunktionen versehene Produktionsplattform K2 Summit vorstellen. Der Produktionsserver unterstützt jetzt den AVC HD-Workflow und den H.264 Streaming Codec wie auch die Proxy-Codecs zur Netzwerkübertragung. Die Server-Architektur des K2 Summit 3G-Systems ist für das Playout und die Übertragung aller File-Formate ausgelegt. Der neue Server baut auf der SAN-Technologie auf und kann auch als Stand-Alone-System eingesetzt werden. Er bietet die Performance für die HD-Formate 720p/1080i in 3D, mit dem 3G-Upgrade auch für 1080/p (50/60) und verfügt über bis zu sechs konfigurierbare SD/HD Kanäle oder bis zu acht Kanäle im Multicam-Streaming-Modus. Die in der 3G-Version ausgelieferte ChannelFlex-Software ist mit einigen Neuerungen versehen unter anderem auch mit der Unterstützung des MPEG-2-Kompressionsformats von XDCAM HD. Das System kann neben zweifacher und dreifacher Super-Slow-Motion sowohl DVC Pro HD als auch AVC-Intra (50 und 100 Mb/s) verarbeiten.
Eckhard Eckstein
(MB 04/12)

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