Hintergrund der Camereron-Pace-Initiative ist das Bemühen die Kosten für 3D-Produktionen zu reduzieren und 3D für Film- und TV-Macher so attraktiver zu machen.
„Zwei getrennte Produktionen für 2D und 3D ergeben wirtschaftlich keinen Sinn“, erklärte Cameron. Aus technischer Sicht sei dafür auch kein Grund vorhanden. „Wir wollen die Zahl der 3D-Produktionen erweitern indem wir ein Business-Modell anbieten, bei dem die Produktionskosten sinken und die Produktionsqualität steigt.
Die von CPG eingesetzte Technik soll kleiner, leichter und einfacher einsetzbar sein. „Viele Dinge, die in der Filmproduktion sehr kontrovers diskutiert werden, lassen sich in der Broadcast-Branche deutlich einfacher realisieren. Wenn hier sehr viel in 3D produziert wird, können am Ende auch die Filmproduzenten nicht mehr behaupten, die Umsetzung von 3D-Filmen sei zu kompliziert“, meint Cameron.
CPG will zunächst in Großbritannien Live-Sport-Produktionen in 3D in Angriff nehmen. Dabei soll das von CPG entwickelte sogenannte 5D-Shadow-Kamerasystem zum Einsatz kommen. Es integriert eine 2D-HD-Kamera mit einem 3D-Kamera-Rig. Auch der US Open Tennis Championship 2011 wurde das System laut Pace eingesetzt. „Mit ESPN und CBS haben wir bereits sehr viele Tests mit unserem Shadow-System gemacht. Nun wird es Zeit, es auch auf dem europäischen Markt einzuführen“, meinte Pace. CPG will sowohl komplette 3D-Produktionseinheiten bereitstellen und andererseits Ü-Wagen-Unternehmen seine 3D-Technik. Namen von ersten Kooperationspartnern auf dem Ü-Wagen-Markt in Großbritannien wurden noch nicht genannt.
Um die 3D-Produktion in der Broadcast-Branche weiter zu beflügeln wurde auf der IBC auch eine strategische Allianz zwischen CPG und Grass Valley geschlossen. Davon sollen nach Angaben der Unternehmen alle im 3D-Bereiche tätigen Produktionshäuser profitieren.
„Wir müssen uns mit den wichtigsten Playern auf dem Broadcast-Markt verbünden, um 3D-Entertainment in der Qualität liefern zu können, die die Zuschauer erwarten“, sagte Cameron auf der Grass Valley Pressekonferenz in Amsterdam.
Auch bei Grass Valley geht man davon aus, dass 3D in der Rundfunkbranche nur dann ein kommerzieller Erfolg werden kann, wenn 2D- und 3D-Programminhalte mit dem gleichen Equipment und der gleichen Mannschaft produziert wird.
„Die Allianz mit Grass Valley erlaubt uns integrierte Lösungen für 2D und 3D anzubieten und zwar nicht nur in Zukunft sondern schon heute“, erklärte Pace.
“Diese Allianz ist genau das, was die Broadcast-Industrie erwartet,” sagte Alain Andreoli, Präsident und CEO von Grass Valley. “Seit der Einführung von Systemen für 3D-Produktionen bestand der größte Hemmschuh in den unnötigen Kosten und Workflows die bei einer Event-Produktion für das traditionelle 2D- und das wachsende 3D-Publikum. Gemeinsam mit CPG werden wir in der Lage sein, ein Geschäftsmodell für die praktische 2D/3D-Dual-Produktion zu entwickeln und dabei 2D- und 3D-Zuschauern die jeweils bestmöglichen Bilder zu liefern.“
Der erste Schritt in der Allianz von Grass Valley und der CAMERON-PACE Group besteht darin, dass Grass Valleys Produktionstechnik im neuesten 3D-Ü-Wagen von CPG einsetzt wird, einschließlich Kayenne-Videomischer, K2 Production Clients und K2 Dyno Replay Controller.
Camerons Lightstorm Entertainment schloss zur IBC 2011 auch eine 3D-Partnerschaft mit Christie (siehe Extra-Meldung).
Im „Big Screen“-Kino der IBC wurden zudem Teile von Cameron’s Titanic in 3D gezeigt. Der Filmklassiker wird in 4K remastert und für rund 18 Millionen US-Dollar von 2D auf 3D gewandelt. Kinostart im im nächsten Jahr. (9/11)
3D-Produktion soll kostengünstiger werden
James Cameron und Vince Pace, Gründer der CAMERON-PACE Group (CPG), haben auf der IBC 2011 Werbung für neue 3D-Produktionsmethoden gemacht. Sie sollen dazu beitragen, dass künftig ein technisches Set-up und eine Crew ausreichen, um 2D- und 3D-Produktionen parallel zu bewerkstelligen. Dazu wurde auch eine Partnerschaft mit Grass Valley verkündet.