Auf der IBC 2025 hat Evertz mit dem ENX ein neues Routing-System vorgestellt, das SDI- und IP-Signale erstmals vollständig in einem Chassis zusammenführt. Im Gespräch mit mebucom erläuterte Josh Vanarnhem, Director of Audio and Video Routing, die technischen Hintergründe der Neuentwicklung.
Vollintegriertes Design für hybride Infrastrukturen
„Traditionell existieren in hybriden Systemen zwei getrennte Welten – eine für SDI, eine für IP – verbunden über Tie-Lines“, erklärt Vanarnhem. Mit dem ENX lassen sich nun ST 2110-Signale nativ und ohne zwischengeschalteten IP-Switch direkt ins Chassis einspeisen. Auch klassisches SDI – ob koaxial oder über Glasfaser – wird weiterhin unterstützt. Die Auswahl der passenden Rear-Plates ermöglicht eine flexible Anbindung je nach Medium.
Modular, skalierbar und UHD-fähig
Das ENX-System wurde mit Blick auf große Produktions- und Master-Control-Umgebungen konzipiert. In einem 18-HE-Rahmen lassen sich bis zu 512×512 Videokanäle mit Audiorouting kombinieren – bei Bedarf skalierbar auf 1024 oder 1536 UHD-Kanäle durch die Verbindung mehrerer Frames via FX-Link. Dabei setzt Evertz auf eine unblocking Architektur und vollständig frei konfigurierbare Signalpfade.

Dynamische Audioverteilung und IP-Management
Neben dem Videorouting unterstützt ENX auch diskrete Audiokanäle im Monobetrieb, die sich beliebig zwischen Ports verschalten lassen. Für das Management der IP-Integration stehen PTP als Boundary Clock, NMOS-Unterstützung und ein dynamisches Netting pro Port zur Verfügung. Damit will Evertz die Komplexität bei der Steuerung von ST 2110-Workflows deutlich reduzieren.











