Erfolgreicher Sendestart von Studio Duisburg

Seit dem 25.05.2020 ist das modernisierte WDR Regionalstudio Duisburg als erstes von insgesamt neun Studios „On Air“. Es ist das erste WDR-Studio, das in Ultra-High-Definition (UHD) produzieren kann. MCI plant und realisiert als Generalunternehmer die Installation und Inbetriebnahme der Studios und die Einbindung in die Zentrale Austauschplattform ZAP. 

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Erfolgreicher Sendestart von Studio Duisburg

An allen Standorten werden jeweils die Redaktionsräume und Arbeitsflächen zu einem „gemeinsamen Newsroom“ vereint. Die Planung für die benötigte Produktionstechnik zur Umsetzung des neuen Studiokonzeptes und der Voll-Integration in die vernetze Produktionsumgebung des WDR begann im April 2019. Die Herausforderung lag laut MCI darin, die zuvor getrennten Bereiche in einem bedarfsgerechten crossmedialen Produktionskomplex zu vereinen und gleichzeitig durch eine Produktion in  UHD fit für die Zukunft zu machen.

Um den Anspruch an die Flexibilität eines modernen Studios und den Anforderungen neuer Kanäle und Sehgewohnheiten gerecht zu werden, erklärt MCI, sieht das Konzept für die neuen Studios, neben der klassischen Fernseh- und Hörfunkproduktion, einen crossmedialen Bearbeitungsraum vor, in dem Beiträge schnell, flexibel und effizient für alle Ausspielkanäle aufbereitet und bereitgestellt werden können. Zur Verbesserung des Produktionsablaufes setzt der WDR, in Zusammenarbeit mit MCI, bei der Auswahl der Technik auf smarte Lösungen, heißt es in einer Mitteilung des Hamburger Systemintegrators.

Im Zuge der Modernisierung und Umstellung auf die 12G SDI Single Link UHD Technik stand das Projektteam vor der Aufgabe, die gesamte Technik auf ihre UHD-Fähigkeiten hin zu untersuchen und die geeignete Integration zu finden.

Der Regieraum wurde neu geplant, gestaltet und mit vier Arbeitsplätzen ausgestattet. Um zukünftig in UHD produzieren zu können wurde eine Ross Ultrix Videokreuzschiene und ein Ross Video Carbonite Black Plus 12G+ Bildmischer, sowie Grafiksysteme von Avid integriert. Ein Stagetec Auratus Audio Mischpult und die passende Stagetec Nexus Audio Kreuzschiene sorgen auch zukünftig für eine exzellente Audioqualität. Für die klassische Studioproduktion werden Ikegami UHD Boxkameras auf Hubsäulen der Firma Vitec Group genutzt, die durch den schwenk- und neigbaren Kopf auf jede Bewegung der Moderatoren flexibel per Remote aus der Regie einstellbar sind.

Zwei neu geschaffene Presenterflächen wurden für den Selbstfahrerbetrieb geplant und jeweils mit kleinen, einfach zu bedienenden Yellowtec Intellimix Mischpulten  ausgestattet. Ein ARRI Broadcaster 2 Plus Leuchtpanel bietet Journalisten zukünftig die Möglichkeit, sich autark jederzeit auf Internet Verbreitungswege zu schalten.

Für eine benutzerfreundliche Bedienung wurden sämtliche Arbeitsplätze mit KVM Systemen von G[&]D ausgestattet.

Um den Überblick über die komplexe Studiotechnik zu behalten, vereint das IP-basierte vsm Studio-Steuerungs-System von Lawo alles unter einem Dach,  stellt alle wichtigen Parameterwerte in Echtzeit bereit und macht diese für die Benutzer zugänglich. So steht einem problemlosen crossmedialen Produktionsbetrieb nichts im Wege.

Eine weitere Komplexität während des Umbaus lag laut MCI darin, das neue Studiokonzept in die bestehende und seit Jahren gewachsene vernetze Produktionsumgebung und die zentrale Austauschplattform (ZAP) des WDR zu integrieren.

Auf Basis von VPMS und IBM Arema wird die ZAP im gesamten WDR für die filebasierte Produktion eingesetzt. Die Regionalstudios werden im Rahmen des Projektes mit ihren Schnittplätzen, sowie Ingest- (Harmonic) und Playout-Servern vollständig in die ZAP integriert. Die Schnittplätze sind an ein zentrales AVID Nexis Produktionssystem angeschlossen, welches in Köln installiert ist.

Das an die ZAP angebundene Playout in den Regionalstudios wird mittels des Produkts HMS ClipBox durchgeführt. ClipBox gibt sowohl SD-, HD- als auch UHD-Clips wieder. Die Wiedergabe von Fill- und Key-Signalen an den Bildmischer ist ebenfalls möglich. Weiterhin wird mittels einer MOS-Anbindung an OpenMedia der beim WDR etablierte Platzhalter-Workflow unterstützt. Dabei werden Beiträge und deren Medienobjekte in OpenMedia angelegt. Der Playout-Server übernimmt das Management und die Verknüpfung der Medienobjekte mit Clips. Im finalen Schritt stellt OpenMedia per MOS einen Sendeplan für das Playout bereit. Bedient wird ClipBox hauptsächlich per Fernsteuerung über den Bildmischer, so dass Playout und Bildmischung an einem Arbeitsplatz vereint werden konnten.

Die zentrale Anbindung an die ZAP und die Modernisierung der Studiotechnik geht auf die crossmedialen Anforderungen der Branche bzgl. Informationsverarbeitung, veränderter Sehgewohnheiten, Geschwindigkeit und Bildqualität ein. Zukünftig können Inhalte flexibel und ortsunabhängig auf allen Kanälen, in jedem gängigen Format und jeder erdenklichen Auflösung verarbeitet und bereitgestellt werden.

Bis Ende 2020 sollen noch die Studios in Wuppertal und Siegen mit neuer UHD-fähiger Technik und vollständiger ZAP Anbindung On Air gehen, gefolgt von den restlichen sechs Regionalstudios in Dortmund, Essen, Bielefeld, Aachen, Münster und Bonn in den kommenden zwei Jahren. Aufgrund bestehender technischer Rahmenbedingungen im Bereich der Programmverbreitung, werden die Studios zunächst in HD-Qualität produzieren und senden. Mit Ausbau der Verbreitungswege kann das Programm dann in UHD-Qualität angeboten werden.

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