Mit der LU900Q führt LiveU eine neue Sendeeinheit ein, die Live Übertragung und Produktion unter realen Bedingungen belastbarer machen soll. Erstmals integriert ein Gerät des Herstellers die Plattform LiveU IQ (LIQ). Auf Basis von eSIM Profilen und KI gestützten Algorithmen wechselt die Einheit Netzwerke in Echtzeit und priorisiert die beste verfügbare Verbindung. Ziel ist eine stabile Übertragung – im überfüllten Stadion ebenso wie abseits fester Infrastruktur.
Netzwerkintelligenz statt Funkglück
LIQ analysiert kontinuierlich Qualität und Auslastung der verfügbaren Netze und steuert den Wechsel zwischen Trägern automatisch. Die Funktion ist nativ in der LU900Q verankert, sodass kein separates Management nötig ist und Latenzen reduziert bleiben. Für Redaktionen bedeutet das weniger manuelle Eingriffe im Feld und höhere Planungssicherheit bei sich ändernden Funkbedingungen.
Die Hardware ist für das 5G Zeitalter ausgelegt: moderne 5G Modems arbeiten mit einem MIMO Antennenarray zusammen, um Durchsatz und Robustheit zu erhöhen. Die Kombination aus Netzwerkanalyse und Antennenlayout zielt auf gleichmäßige Datenraten, wenn Zellen plötzlich voll werden oder die Empfangssituation schwankt.
Ausstattung für den Außeneinsatz
LiveU liefert die Einheit im Rucksack mit ergonomischer Trageeinheit aus. Eine leistungsstarke Batterie mit mehr als sieben Stunden Laufzeit verdoppelt die Ausdauer gegenüber dem Vorgänger. Ein stoßdämpfendes Gehäuse und ein fortschrittliches Kühlsystem sind für Temperaturwechsel und lange Einsätze vorgesehen.
Anschlussseitig integriert sich die LU900Q in SDI, HDMI und IP Umgebungen. Damit bindet sie klassische ENG Kameras, PTZ Systeme oder auch Drohnen ohne Zusatzboxen ein. Produktionsteams können bestehendes Gerät weiterverwenden und Setups je nach Auftrag skalieren.
Rückkanäle und Regieanbindung
Neu ist doppelter Video Return und doppelte Intercom. Reporterinnen und Reporter sehen parallel das PGM Bild und zusätzliche Informationen aus dem Studio, zum Beispiel Teleprompter Daten. Gleichzeitig bleiben zwei Sprechwege zur Redaktion und Regie offen, was Abstimmungen im laufenden Live Betrieb vereinfacht.
Die LU900Q unterstützt ein- und zweikamerige Produktionen. Damit lassen sich kleine Setups schnell aufrüsten, ohne starre Strukturen. Native Analysewerkzeuge unterstützen Betrieb und Monitoring und liefern Hinweise auf Netzqualität und Systemzustand.
Bild, Ton und Telemetrie
Für hochwertige Signale codiert die LU900Q in 10 Bit HDR mit 4:2:2 Abtastung. Bis zu 32 Audiokanäle stehen für Mehrspur Produktionen zur Verfügung. Präzise Geolokalisierung adressiert Sportübertragungen, mobile Sportproduktionen und Backup Szenarien, in denen Nachvollziehbarkeit und Zuverlässigkeit zählen.
Die Kombination aus Farbtiefe, Sampling und Audiokanälen zielt auf Setups, die Kamera Logik, Grafik, Kommentar und Atmo sauber trennen müssen. Gleichzeitig bleibt der Encoder auf niedrige Bedienlast im Feld ausgelegt, heißt es von LiveU.
Dateien schneller im System
Neben Live schiebt die LU900Q Clips und Dateien direkt in Media Asset Management Systeme. Der Upload funktioniert für einzelne Dateien ebenso wie für ganze Ordner, was Materialflüsse nach Drehs beschleunigt und die Übergabe an Edit oder Archiv vereinfacht.
Optional erweitert LiveU Ingest den Funktionsumfang um automatische Aufzeichnung und das Erfassen von Story Metadaten. So lassen sich Live Segmente parallel als Datei sichern und sauber verschlagworten – ohne zusätzliche Recorder aufbauen zu müssen.
Lizenzen statt Zusatzhardware
Funktionen werden softwarebasiert in Echtzeit freigeschaltet – bedarfsweise oder im Abonnement. Kundinnen und Kunden starten mit einer Grundkonfiguration und aktivieren Module nach Bedarf. Das reduziert Vorhaltehardware und erlaubt es, Kapazitäten produktionstauglich hoch oder herunter zu fahren.
Die Plattformlogik entkoppelt Budgets und Workflows: Sender erweitern kurzfristig, wenn Produktionen wachsen, und schalten nach dem Einsatz wieder zurück. LiveU positioniert die LU900Q damit als modularen Mobil Encoder, der sich über Software Updates über Jahre weiterentwickeln soll.