
Die European Broadcasting Union (EBU) modernisiert ihr Nachrichtennetzwerk grundlegend. Künftig läuft der Eurovision News Exchange – Europas zentrale Live-News-Plattform öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten – vollständig über die Cloud-basierte Distributionslösung LiveU Matrix. Mit der IP-Umstellung geht ein mehrjähriger Vertrag zwischen der EBU und LiveU einher, der auch die Einführung weiterer Komponenten des LiveU EcoSystems umfasst.
„Dieses Projekt markiert einen wichtigen Meilenstein für die gesamte Rundfunkbranche“
Emilio San Pedro, Leiter des Eurovision News Exchange
60 Sender, 125 Transceiver und eine redundante Cloud-Struktur
Insgesamt mehr als 60 öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten in Europa und weltweit werden mit LiveU-Transceivern ausgestattet. Die IP-Distributionsplattform LiveU Matrix bildet das Rückgrat dieser hybriden Infrastruktur. Parallel zu den vor Ort installierten Geräten laufen sämtliche Signale auch über die Cloud – mit aktiv/aktiv-Redundanz auf Basis von Dual Streams. So soll eine durchgehende Verfügbarkeit auch bei technischen Störungen oder Verbindungsproblemen gewährleistet werden.
Darüber hinaus setzt die EBU auf eine skalierbare Distributionsarchitektur. Ein regionsübergreifender Notfallplan nutzt globale Cloud-Dienste, um die Distributionswege bei Großereignissen flexibel zu erweitern. Durch proaktives Monitoring lässt sich das Netzwerk dynamisch steuern und im Bedarfsfall kurzfristig anpassen.

Die Umstellung bedeutet das Ende des bisherigen, rein satellitengestützten Systems. Matrix wird zur primären Distributionsplattform für Live-Inhalte zwischen den Mitgliedern – mit SRT- und LRT-Unterstützung. Satellitenkapazitäten bleiben als Fallback erhalten, sollen aber schrittweise zurückgefahren werden.
Pilotphase für LiveU Ingest
Neben dem Hauptsystem soll auch LiveU Ingest schrittweise eingeführt werden. Der Cloud-Dienst ermöglicht automatisiertes Recording und die gemeinsame Nutzung von Inhalten über primäre und Backup-Kanäle hinweg. Aktuell läuft eine Pilotphase mit 15 Mitgliedern.
Piotr Kaszynski, Programm-Manager bei der EBU, betont die strategische Bedeutung der Entscheidung: „Bis Ende 2025 wird die neue Lösung mehr Flexibilität bieten, die Einrichtungszeiten verkürzen und unseren Mitgliedern einen durchgehend zuverlässigen Zugriff auf die Live-Signale des Eurovision News Exchange ermöglichen.“
Erste Bewährungsproben wie die Papstwahl hat das neue System bereits bestanden. Ab dem 1. Januar 2026 soll das IP-basierte Netzwerk offiziell in den Regelbetrieb gehen.












