Live-Produktion mit NewTek Advanced IP

Auf der IBC 2015 hat NewTek mit dem NewTek Advanced IP Workflow eine Live-Produktionslösung präsentiert, die Rundfunksendern, Studios und Videoproduzenten den sofortigen Einsatz von IP-basierten Arbeitsprozessen ermöglicht.

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Live-Produktion mit NewTek Advanced IP

NewTek Advanced IP Workflow ermöglicht Bildmischern die Kommunikation mit Kameras und anderen Videoquellen, die in einem Netzwerk miteinander verbunden sind, lässt sie alle als Eingänge zuordnen und über Standard-Ethernet-Netzwerke hochqualitative, framegenaue, in Echtzeit kodierte Mehrkanal-Videos übertragen. So ist es möglich, die Anzahl der Quellen zum Mischen einer Live-Produktion exponentiell zu steigern, ohne direkt mit Geräten zu verbinden, Standorte zu wechseln oder in teure, breitbandige Netzwerke investieren zu müssen, die einfach SDI-basierte Workflows ersetzen.

„Es ist ein seltener Wendepunkt in unserer Branche, wenn sich alles verlagert und so grundlegend dreht, dass es für immer anders sein wird“, sagte Dr. Andrew Cross, Präsident und Technischer Direktor von NewTek. „NewTek Advanced IP Workflow ist unendlich mehr als ein Ersatz für den traditionellen SDI-Workflow. Es arbeitet mit bestehenden SDI-Kameras, erfordert aber keine hohen Investitionen in eine Ethernet-Bandbreite in SDI-Größe oder separate Steuersysteme. Der bidirektionale Austausch von Geräten via IP in einem vorhandenen Netzwerk in einer Live-Produktionsumgebung bietet den Produzenten wirklich revolutionäre Vorteile.“

NewTek Advanced IP Workflow macht laut Will Waters, Senior Video Specialist bei NewTek, weitaus mehr, als nur Videoquellen in einem LAN mit einem Bildmischer zu verbinden. Es schafft eine exponentielle IP-Videomatrix, in der jeder Mischer alle an andere Bildmischer angeschlossene Videoquellen, Wiedergabesysteme, Grafiksysteme und mehr im LAN als IP-Quellen erkennt – und umgekehrt. Alle Geräte können die angeschlossenen Eingänge (und Ausgänge) eines anderen im ganzen Netzwerk verwenden, sodass mehrere Systeme die Zahl der Ein- und Ausgang-Ressourcen in die Höhe treiben.

Alle angeschlossenen Quellen werden automatisch erkannt und sind via IP zum Live-Mischen auf einem beliebigen anderen System bereit. Es ist keine spezielle Routing-Hardware oder eine Netzmanagement-Software erforderlich. Das System kodiert Videos für framegenaues Mischen mit niedriger Latenz via IP — beispiellos in seiner Effizienz und unvergleichlich in seiner Bildqualität gegenüber Standard-Netzwerken.

Network Device Interface (NDI) Protokoll
Im Mittelpunkt des NewTek Advanced IP Workflows steht das Network Device Interface (NDI), ein offener IP-Protokoll-Standard, der in dieser Woche bereits angekündigt wurde. Das NDI ermöglicht, dass jedes in einer Standard-Ethernetverbindung aktivierte Gerät als Teil eines IP-Produktionsworkflows als Videoquelle oder -ziel erkannt wird. NDI funktioniert bei NewTek-Produkten sowie Geräten der branchenführenden Hersteller, die bereits mit NewTek IP-Workflows arbeiten, automatisch. Ein kostenloses Software-Development-Kit (SDK) wird im 4. Quartal zum Download zur Verfügung stehen, sodass jeder auf und von seinen Produktionsgeräten Medien freigeben kann.

TriCaster Advanced Edition
NewTek Advanced IP Workflow feiert seine Premiere mit einer neuen Version der TriCaster Advanced Edition. Dieses Softwareupgrade steht jedem derzeitigen Pro-Line TriCaster-Modell einschließlich des TriCaster-Mini zur Verfügung und bringt diesen TriCastern die Advanced IP Workflow-Funktionen. So sind vier zusätzliche Eingänge – Kameras oder jede unterstützte Videoquelle – in einem LAN möglich. Für die Benutzer können auf Wunsch alle Eingangsquellen IP-basiert oder mit lokalen SDI-Quellen gemischt werden. Die aktualisierte Version der TriCaster Advanced Edition-Software kommt im vierten Quartal 2015 auf den Markt. Es wird allen derzeitigen Kunden der TriCaster Advanced Edition als kostenloses Upgrade angeboten.

Advanced IP Workflow Vorteile
Im Gegensatz zu teuren, dualen 10Gbps-Ethernet-Netzwerken, die für aufstrebende IP-Workflows typisch sind, reicht eine Standard-GigE-LAN-Infrastruktur für das effiziente, Multi-Source-Live-IP-Videomischen von NewTek aus. Die Erfahrung und Kompetenz von NewTek in der Entwicklung von IT-basierten Multi-Kamera-Produktionssystemen bieten weitreichende und unmittelbare Vorteile. Nicht nur wird die Erstinvestition in eine Netzwerk-Infrastruktur verringert; NewTek Advanced IP Workflow kann auch:

  • gegenüber SDI eine 10-fach höhere Kapazität an Videosignalen in einer IP-Infrastruktur liefern
  • Videosignale in jeder Auflösung oder jedem Format mit makelloser Qualität so kodieren, dass sie praktisch nicht von den Signalen zu unterscheiden sind, die direkt von der Kamera kommen
  • framegenaue Mehrkanal-Videostreams mit niedriger Latenz ohne Pufferung ermöglichen (mit oder ohne Alphakanal)
  • die IT-Konfiguration vereinfachen, MIS-Lasten abmildern, häufige IP-Konfigurationsprobleme vermeiden
  • Kosten für Netzwerkkomponenten senken
  • logistische, problemlösende und physikalische Einschränkungen abschaffen, indem die Quelle einer Stelle in der Produktion einer anderen Stelle genutzt werden kann
  • Bedenken über die begrenzte Anzahl physischer Eingänge an einem Mischer beseitigen, wenn eine zusätzliche Live-Videoquelle benötigt wird – Sie benötigen nur eine Netzwerkverbindung am LAN, um sie dort anzuschließen
  • die Obergrenze für die Vervielfältigung von Videoquellen erhöhen
  • Einschränkungen aufgrund von Entfernung, Mauern und kilometerlangen Koaxkabeln beseitigen

„Die größten Möglichkeiten für die IP-Live-Produktion liegen nicht im Austausch von Geräten, die die gleichen Workflows nur komplizierter machen“, meinte Cross. „Sie liegen in der Beseitigung von Hindernissen für die bestehenden Anlagen: auf Knopfdruck sofort auf Videoquellen zugreifen und sie live mischen— im ganzen Gebäude und überall im Netzwerk.“ (10/15)