Neuer PROHD-Camcorder von JVC

JVC hat zur NAB 2010 sein neues Spitzenmodell der ProHD-Camcorderlinie, den GY-HM790, vorgestellt. Er lässt sich die Kamera für Multicore- und Glasfaser-Studioproduktionen einsetzen sowie als Schultercamcorder auch bei ENG- und Sportproduktionen.

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Neuer PROHD-Camcorder von JVC

Der GY-HM790 ist mit drei 1/3“-CCDs ausgestattet, die eine leichtere und kompaktere Bauweise erlauben, was zu besserer Beweglichkeit vor Ort und höherer Flexibilität mit Kamerafernsteuersystemen im Studio führt. Der Camcorder produziert 1920 x 1080-Bilder und kann in 1080i, 720p und für Produktionen, die noch nicht in HD arbeiten sogar in SD (480i) aufzeichnen. Die Aufzeichnungsrate beträgt wahlweise 35 Mbps (HQ-Modus / variable Bitrate) oder 19 Mbps / 25 Mbps (SP-Modus / konstante Bitrate). Die Kamera wird zwar mit einem 14-fach-Zoomobjektiv von Canon ausgeliefert, dennoch können durch den 1/3“-Bayonett-Objektivanschluss eine Vielzahl anderer Optiken verwendet werden.

Der GY-HM790 arbeitet mit dem beim GY-HM700 eingeführten bandlosen Aufnahmeverfahren („tapeless workflow“) und verfügt über zwei Steckplätze zur Aufzeichnung auf SDHC-Speicherkarten (Class 6 und 10). Die von JVC entwickelte native Recording-Technologie ermöglicht Aufnahmen in direkt editierfähigen Formaten für Apple Final Cut Pro (.mov) und anderen führenden NLE-Systemen (.mp4), die mit dem Sony XDCAM EX-Workflow kompatibel sind.

Das (optionale) ASI-Ausgangsmodul liefert das Kamerasignal direkt zum Satelliten-Uplink oder Richtfunksender via BNC (kein „Black-Box-Interface“ erforderlich), um eine Live-Übertragung von HD-Video vom Aufnahmeort realisieren zu können. Zu den weiteren ENG-Ausstattungsmerkmalen des GY-HM790 gehören ein analoger „SD pool feed“-Eingang, ein 4,3“-LCD-Display, sowie ein hochauflösender 1,2-Megapixel-LCOS-Sucher. Zwei XLR-Eingänge mit Phantomspannungsversorgung ermöglichen die Aufnahme von unkomprimiertem LPCM-Audio mit manuell bedienbaren Pegeleinstellern.

Am HD/SD-SDI-Ausgang des GY-HM790 liegt für das Live-Monitoring ein unkomprimiertes 4:2:2-Full-HD-Signal an. Der FireWire-Port liefert SD-Signale oder den HDV-Stream, so dass sich mit einem HDD-Recorder sehr preiswerte Sicherheitskopien der Aufnahmen erstellen lassen. Ein (optionaler) SxS-Speicherkarten-Recorder ist direkt an den Camcorder anschließbar, wodurch gleichzeitig auf SDHC-Karten und SxS-Medien aufgezeichnet werden kann.

Der neue GY-HM790 erweitert laut JVC durch seine verbesserte Bildqualität und einfachere Integration in ein Studio-Setup auch die Einsatzmöglichkeiten von JVCs populärer GY-HD250-Kamera im Studio. Der umgestaltete Studio-Adapterschlitten folgt einem modularen Konzept zum Anschluss von Multicore- und Glasfaser-Komponenten über eine vereinfachte Schnittstelle. Module lassen sich direkt und ohne externe Verkabelung an die Kamera anschließen, so dass sie wahlweise mit dem Studio-Adapterschlitten oder der Schulterkonfiguration genutzt werden können. Darüber hinaus ermöglicht der modulare Ansatz die Entwicklung weiterer Module zur Unterstützung zukünftiger Technologien.

Zu den weiteren neuen Features für den Studio- oder Multi-Kameraeinsatz zählen unter anderem Timecode in/out und Genlock. Ferner bietet JVC ein vollständiges Zubehörprogramm, einschließlich Kamera-Fernsteuereinheit, 8,4“-Studio-Suchermonitor sowie Multi-Input-Bildmischer.

Die Auslieferung des GY-HM790 ist für Sommer 2010 vorgesehen. (4/10)