Qvest hat gemeinsam mit dem US-amerikanischen Halbleiterhersteller NVIDIA zwei neue KI-gestützte Lösungen für die Medien- und Sportbranche vorgestellt. Die Anwendungen sollen dabei helfen, Inhalte automatisiert auszuwerten, Produktionsprozesse zu optimieren und große Datenmengen effizienter zu verarbeiten.
Beide Unternehmen arbeiten seit 2024 zusammen. Ziel der Kooperation ist es nach eigenen Angaben, Künstliche Intelligenz in mediennahen Arbeitsfeldern breiter nutzbar zu machen. Dabei bringt Qvest Branchenkenntnisse aus dem Medienumfeld ein, während NVIDIA die technologische Infrastruktur liefert.
„Die fortlaufende Zusammenarbeit mit NVIDIA versetzt uns in die Lage, maßgeschneiderte, medienfokussierte KI-Lösungen zu entwickeln, die echten Mehrwert für die digitalen Inhalte von Unternehmen liefern. Gemeinsam helfen wir unseren Kunden, die sinnvollsten Anwendungsfälle für KI zu identifizieren und erfolgreich umzusetzen“, so Christophe Ponsart, Co-Lead der Applied AI Practice bei Qvest.
Echtzeitanalyse für Live-Produktionen
Eine der neuen Anwendungen trägt den Namen Agentic Live Multi-Camera Video Event Extractor. Die Software ist für Live-Produktionen mit mehreren Kameras ausgelegt und analysiert Bildmaterial in Echtzeit. Auf dieser Basis sollen sich relevante Szenen automatisch erkennen und geeignete Kameraperspektiven vorschlagen lassen.
Die Lösung basiert auf NVIDIA Holoscan for Media und verwendet laut Qvest eine natürliche Sprachschnittstelle. Die Konfiguration erfolgt also ohne Programmierkenntnisse. Zielgruppe sind unter anderem Broadcaster und Sportproduzenten, die ihre Abläufe straffen und die Zuschauerbindung erhöhen möchten.
Automatisierte Analyse unstrukturierter Inhalte
Die zweite vorgestellte Anwendung nennt sich No-Code Media-Centric AI Agent Builder. Sie wurde für die automatisierte Verarbeitung großer Mengen unstrukturierter Daten entwickelt – etwa Video-, Audio- und Bildmaterial sowie Dokumente.
Zum Einsatz kommen dabei NVIDIA NeMo Retriever und NVIDIA NIM, zwei auf KI basierende Microservices. Medienunternehmen sollen mithilfe der Anwendung Inhalte schneller erschließen, Informationsprozesse bündeln und den Aufwand für die manuelle Sichtung reduzieren können.
Beide Lösungen lassen sich laut Qvest ohne tiefere technische Kenntnisse bedienen. Sie richten sich an Organisationen, die ihre Workflows automatisieren und Erkenntnisse aus vorhandenen Daten schneller gewinnen wollen.
Fokus auf Skalierbarkeit und Integration
Nach Aussage von Qvest liegt der Schwerpunkt der Kooperation mit NVIDIA auf praxisnahen Anwendungen. Die KI-Lösungen sollen sich in bestehende Infrastrukturen integrieren lassen und sowohl bei der Verarbeitung von Echtzeit- als auch von Archivmaterial einsetzbar sein.
Die Unternehmen betonen, dass die Systeme skalierbar konzipiert seien. Sie sollen sowohl in kleineren Umgebungen als auch in großen Mediennetzwerken funktionieren.
NVIDIA-Manager Richard Kerris verweist zudem auf die wachsende Bedeutung anwenderfreundlicher Technologien im Medienbereich. Nur wenn Systeme verständlich und zugänglich seien, könnten sie sich langfristig durchsetzen. „Gemeinsam mit Qvest bringen wir NVIDIA NIM Microservices und Holoscan for Media zum Einsatz, um die Umsetzung von KI-Anwendungen spürbar zu beschleunigen“, so Kerris.