Dies gelte grundsätzlich für alle Programmbeiträge, also auch für Werbung und Trailer. Die bewusst dramaturgisch eingesetzte Klangdynamik innerhalb eines Sendebeitrags oder eines Werbespots bleibe als elementares Gestaltungsmerkmal davon allerdings unberührt, heißt es in der Pressemitteilung. So werde es einzelne Momente oder Passagen unterschiedlicher Lautstärke auch weiterhin geben.
Für die Zuschauer hat die lautheitsnormierte Ausstrahlung den Effekt, dass Lautstärkesprünge zwischen den Sendern oder zwischen den Programmbeiträgen eines Senders, zukünftig weitaus seltener werden.
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammanbieter in Deutschland, die privaten Free- und Pay-TV-Anbieter sowie alle ihre Marktpartner – Vermarkter, Agenturen und werbende Unternehmen – haben seit Anfang des Jahres die erforderlichen Vorbereitungen getroffen, um zum Start der IFA ihre Programme lautheitsnormiert ausstrahlen zu können. Der Vorsitzende der Produktions- und Technik-Kommission ARD/ZDF (PTKO), Heinz-Joachim Weber (WDR/Foto)), betont die gute Abstimmung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Programmanbietern bei diesem für die Zuschauer wichtigen Thema. „Durch den technischen Fortschritt haben wir nun die Möglichkeit, lautheitsnormiert zu produzieren und die Lautheit unserer Programme zu harmonisieren. Ich verspreche mir davon, ein seit vielen Jahren bekanntes Ärgernis im Sinne unserer Zuschauer zu lösen oder zumindest zu verbessern“.
ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky: „Mit dem neuen Aussteuerungsverfahren wird es gelingen, einen echten Mehrwert für unsere Zuschauer zu schaffen: Programmübergänge werden sowohl senderintern als auch senderübergreifend harmonischer. Wir sind davon überzeugt, dass sich auf Basis der vereinbarten Lautheits-Richtlinie auch neue Gestaltungsspielräume beim Fernsehton entwickeln werden.“
Ausgangspunkt der gemeinsamen Vorgehensweise ist eine neue internationale Empfehlung der EBU (European Broadcasting Union) zur Lautheitsmessung und -aussteuerung. Die neue Generation von Messgeräten ermöglicht nun die Aussteuerung nach „Lautheit“ und löst damit die bisher bekannte Spitzenpegelmessung ab. Dadurch kann der Sendebeitrag so produziert werden, dass die Lautstärke am Sendeausgang einen definierten Wert aufweist. (8/12)