KST Moschkau präsentiert sich auf der IBC 2025 als Innovationstreiber für automatisierte Studioproduktion. Im Zentrum stehen dabei frei verfahrbare Kamerasysteme, neue Bedienpanels für die Live-Automation und eine zunehmend integrative Softwarestrategie, die auch Fremdsysteme nahtlos einbindet. mebucom hat mit Geschäftsführer Axel Moschkau über die Entwicklungen gesprochen.
Fokus auf frei verfahrbare Kamerasysteme
Bereits im vergangenen Jahr sorgte KST mit der Vorstellung des MANTIS-Systems für Aufmerksamkeit – ein frei bewegliches Kamerapedestal mit Robotik-Arm, das sich flexibel im Studio einsetzen lässt. Inzwischen ist MANTIS erfolgreich im Markt eingeführt, unter anderem beim ZDF im Einsatz. Die Technologie bildet den Ausgangspunkt für eine neue Produktfamilie.
Mit Elevion 2 zeigte das Unternehmen auf der diesjährigen IBC das neueste Modell dieser Reihe. Der vertikale Fahrweg des frei beweglichen Towers beträgt bis zu zwei Meter bei Standardausführung, lässt sich jedoch bei Verwendung leichterer PTZ-Kameras auf bis zu vier Meter erweitern. Auch schwere Studiokameras mit Schwenk-Neige-Kopf können genutzt werden – bei einer Maximalhöhe von bis zu drei Metern.
Neue Bedienpanels: RP1C und Ausblick auf RP2
Mit dem neuen RP1C-Panel stellt KST eine deutlich erweiterte Version des bisherigen RP1B vor. Die Benutzeroberfläche ist ergonomischer, die Bedienung flexibler. Erstmals lassen sich Live-Informationen direkt in den Tasten anzeigen – inklusive aktueller Bildsignale. Das macht die Steuerung intuitiver und reduziert den Blickwechsel auf externe Monitore.
Gleichzeitig gibt das RP1C einen Ausblick auf das kommende RP2-Panel, das für den Winter 2025 angekündigt ist. Es soll noch stärker auf Automationsaufgaben ausgerichtet sein – mit zusätzlichen Drehencodern für individuelle Steuerungswerte und einem erweiterten Funktionsumfang.
Automation mit Cambot: Integration statt Insellösungen
Im Bereich Software-Automation verfolgt KST einen konsequent integrativen Ansatz: Das hauseigene System Cambot wird zunehmend zur zentralen Steuerungsinstanz – nicht nur für KST-eigene Roboter, sondern auch für Drittsysteme wie PTZ-Kameras, Grafiksysteme, Lichtsteuerung oder Playout.
„Wir steuern inzwischen ganze Produktionsabläufe aus Cambot heraus“, erklärt Axel Moschkau. Dabei dient Cambot oft als Middleware – mit einem simplen Protokollinterface zur übergeordneten Automation (etwa Viz Mosart), während die eigentliche Komplexität im Hintergrund geregelt wird. Die Konfiguration erfolgt dabei größtenteils per Drag-and-Drop – ein Lernaufwand, der laut Moschkau nach zwei Tagen produktives Arbeiten erlaubt.
Ein Highlight auf der Roadmap, verrät Moschkau, ist ein geplanter Timeline-Editor für die Cambot-Software. Anders als klassische Rundowns soll hier eine horizontale Zeitleiste zum Einsatz kommen, in der verschiedene Technologien wie Kamerafahrten, AR-Elemente, Grafiken oder Lichteffekte als Layer dargestellt werden – vergleichbar mit einem NLE-System. Abschnitte lassen sich zu Containern bündeln und dynamisch anpassen, etwa wenn sich der Opener einer Sendung spontan verlängert.
Die Messepräsenz von KST Moschkau auf der IBC 2025 verdeutlicht, in welche Richtung sich das Unternehmen strategisch entwickelt: Im Zentrum stehen Automatisierung und die Integration unterschiedlicher Produktionssysteme. Die Weiterentwicklung von frei verfahrbaren Kameraeinheiten, die Einführung neuer Bedienpanels sowie die zunehmende Offenheit der Softwareplattform Cambot für Fremdsysteme markieren dabei wichtige Schritte.