Bundesarchiv investiert in neueste DFT-Technologie

Das Deutsche Nationale Bundesarchiv hat kürzlich eine hochmoderne Filmdigitalisierungsanlage im Filmarchiv in Berlin-Hoppegarten in Betrieb genommen. Zentraler Bestandteil sind sechs Filmscanner des Darmstädter Unternehmens Digital Film Technology (DFT).

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DFT-Filmscanner im Bundesarchiv
DFT-Filmscanner im Bundesarchiv ©DFT

Die DFT-Filmscanner arbeiten in Kombination mit Verfahren zur Filmrestaurierung, Farbkorrektur und Lagerung, um den großen historischen Originalbestand des Bundesarchivs zu digitalisieren. Mit der neuen Digitalisierungsanlage kann das Bundesarchiv Kinofilme bis zu einer Auflösung von 8K restaurieren und digitalisieren und schätzungsweise rund vier Petabyte pro Jahr digital speichern, was etwa 2.300 Filmtiteln pro Jahr entspricht. Die Installation umfasst drei Scanity HDR-Scanner und drei DFT POLAR HQ-Scanner, alle ausgestattet mit der DFT WetGate-Technologie. Sie ist damit die größte Installation von DFT-Technologie in der Welt.

DFT Scanity HDR-Filmscanner gelten als Industriestandard für die schnelle und hochwertige Digitalisierung von Filmen. Sie scannen mit 4K und nutzen die patentierte HDR-Technologie. Die DFT POLAR HQ-Filmscanner wiederum adressieren die besonderen Bedürfnisse von Filmarchiven. Sie wurden speziell für Archive und Einrichtungen entwickelt, die sich mit der Digitalisierung von empfindlichem oder beschädigtem Filmmaterial befassen, in Auflösungen, die über der Industrienorm liegen. Mit dem DFT POLAR HQ ist das Bundesarchiv das erste Archiv in Europa, das in der Lage ist, sehr empfindliche 16-mm- und 35-mm-Filme bis zu 8K-Auflösung zu digitalisieren.

Die Anlage profitiert außerdem vom DFT-WetGate-System. Hierbei läuft der Film durch einen Flüssigkeitstank, wobei alle Oberflächenfehler wie Kratzer entfernt werden können. Das System kann für Filmformate von 8mm bis 35mm verwendet werden. DFT lieferte für das Projekt des Bundesarchivs zudem eine zentrale Versorgungseinheit für die Zufuhr der Flüssigkeiten zu den sechs Scannern von einem zentralen Lagerort aus. Die WetGate-Technologie von DFT spart damit viel Zeit und Aufwand bei der Restaurierung.

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Das Bundesarchiv beherbergt das zentrale deutsche Filmarchiv und ist eines der größten Filmarchive der Welt. Es verwahrt über 1,1 Millionen Filmrollen und rund 210.000 Filmtitel. Das Archiv umfasst deutsche Filme aller Genres, darunter Wochenschauen, Animationsfilme Animations-, Dokumentar- und Spielfilme – darunter der älteste öffentlich aufgeführten Film von 1895, aber auch die aktuellen Preisträger des Deutschen Filmpreise. Auch Titel aus den Jahren 1930 bis 1945, Kinowochenschau (nach 1945) und Filme aus der DDR sind vertreten.

Michael Hollmann, Präsident des Bundesarchivs, sagt: „Filme bilden wie kein anderes Medium Zeitgeschichten und damit Zeitgeschichte ab. Sie zu schützen und für die Nutzung verfügbar zu machen, erfordert wegen der oft fragilen und schwer zugänglichen Medien besondere Anstrengungen. Dem tragen wir nun Rechnung und bringen die Filmdigitalisierung auf den neuesten technischen Stand. Damit setzen wir Maßstäbe für den Schutz dieses wertvollen Kulturerbes.“

Marlo Boelens, Leiter der Abteilung AT3 des Filmarchivs

Marlo Boelens, Leiter der Abteilung AT3, die das gesamte Filmarchiv verwaltet, erklärt: „Die Digitalisierung eines so wertvollen, kostbaren, großen und komplexen Filmarchivs erfordert einen optimalen Workflow, der streng nach Standards definiert und organisiert ist. Wir haben sichergestellt, dass die gesamte Prozesskette alle Belange jedes einzelnen Titels berücksichtigt und unsere Erfahrungen in einen effizienten Prozess einfließen lassen. Alle Geräte sind über Glasfaserkabel mit dem zentralen Serverraum verbunden und können in Echtzeit Daten senden und abrufen.“

Michael Schneider, Chief Sales Officer bei DFT, kommentiert: „Wir fühlen uns sehr geehrt, dass wir die Möglichkeit erhalten haben, an diesem prestigeträchtigen Projekt mitzuwirken. Die vom Bundesarchiv beschriebenen technischen Anforderungen waren anspruchsvoll, aber sie haben es uns ermöglicht, die Messlatte höher zu legen und neue Maßstäbe in der Filmabtastung und im Workflow der Filmdigitalisierung zu setzen. Die Scanner von DFT und das installierte Storage Area Network machen das System im Bundesarchiv zu einer der effizientesten und leistungsfähigsten Installationen weltweit.“