Constantin beschließt strategische Neuausrichtung

Die Aktionäre der Constantin Medien AG haben am 9./10. Oktober 2016 auf der ordentlichen Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2015 dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat für eine strategische Neuausrichtung des Medienkonzerns zugestimmt. Dabei kam es zum erwarteten Schlagabtausch zwischen zwei Interessengruppen.

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Constantin beschließt strategische Neuausrichtung

constantin-aktionaere-stimmen-strategischer-neuausrichtung-zu-10731Die Versammlung, die über zwei Tage in München stattfand, beschloss mit den erforderlichen Mehrheiten des stimmberechtigten Kapitals die Konzentration auf die Segmente Sport sowie Sport- und Event-Marketing. Beabsichtigt sind in diesem Zusammenhang die Trennung vom Segment Film, eine deutliche Verschlankung der Konzernstrukturen und die Verbesserung der Finanzierungsstruktur der Constantin Medien AG.

Ferner wurden die Aufsichtsratsmitglieder Andrea Laub und Stefan Collorio in ihren Ämtern bestätigt. Neu in das Gremium gewählt wurde Herr Jörn Arne Rees.

Bei einer Präsenz von ca. 47 Prozent zum Zeitpunkt der Abstimmung wurden bis auf zwei Ausnahmen alle Vorschläge der Verwaltung mit den erforderlichen Mehrheiten angenommen. Bei den Abstimmungen wurden Aktionäre, die einen Anteilsbesitz von knapp 30 Prozent am Grundkapital gemeldet hatten und einen Stimmrechtspool formen, vom Versammlungsleiter wegen einer falschen Stimmrechtsmitteilung von der Abstimmung ausgeschlossen.

Vorangetrieben wurde die strategische Neuausrichtung von einer Gruppe um Aufsichtsratschef Dieter Hahn und den Vorstandsvorsitzenden Fred Kogel. Dagegen stellte sich eine Gruppe um den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Bernhard Burgener. Sie will das Filmgeschäft behalten.

„Die Positionierung als Sport-only-Unternehmen ist nach unserer Einschätzung die langfristig beste und vielversprechendste Strategie für den Constantin Medien-Konzern“, kommentierte Fred Kogel, Vorstandsvorsitzender der Constantin Medien AG. „Wir haben dadurch die Chance, Umsatzrentabilität und Ertragskraft unseres Konzerns dauerhaft und nachhaltig zu steigern.“

Burgener will die Entscheidung der Hauptversammlung nun gerichtlich anfechten. Der Kurs der Constantin-Aktie ist derweil um zehn Prozent eingebrochen. (11/16)

Foto: Gegenspieler: Bernhard Burgener (li.) und Fred Kogel