Für die Studie wurden über zwei Jahre hinweg rund 400 Großunternehmen weltweit untersucht und 470 hochrangige Manager befragt. Die Studie untersucht den Einsatz und Nutzen digitaler Technologien wie Social Media, Mobilitätslösungen, Analyse-Tools, Intelligenten Systemen (sog. Embedded Devices) sowie Applikationen zur verbesserten Steuerung der Wertschöpfungskette. Unternehmen, die hinsichtlich ihrer digitalen Transformation am weitesten fortgeschritten sind – die „Digirati“ profitieren der Studie zufolge von ihrem „digitalen Vorsprung“ und weisen deutlich bessere Kennzahlen auf als der Durchschnitt der betrachteten Konzerne: Digirati erzielen einen um neun Prozent höheren Umsatz (gemessen am
Kapitaleinsatz sowie bezogen auf die Zahl an beschäftigten Mitarbeitern), weisen einen 26 Prozent höheren Gewinn aus und sind deutlich mehr Wert, nämlich 12 Prozent. Dr. Michael Schulte, Leiter von Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz: „Zu den Digirati zählen nicht zwangsläufig Unternehmen, die traditionell stark im Technologieeinsatz sind. Vielmehr sind es Konzerne, die die Chancen der Digital Transformation erkannt haben
und eine Veränderung ihrer Geschäftsmodelle mit Nachdruck angegangen sind. Sie haben sich eine starke digitale Kompetenz erarbeitet und profitieren nun davon. Viele Unternehmen schrecken vor Investitionen in digitale Technologien noch zurück – ihre Wettbewerber tun dies nicht und werden dafür nachweislich belohnt.“
Erfolgreiche Unternehmen nicht nur in der High-Tech-Branche
Zwar ist der Anteil der Unternehmen mit hohem „digitalen“ Entwicklungsstand von Branche zu Branche unterschiedlich, doch zeigen Beispiele, dass erfolgreiche Unternehmen nicht nur im Hochtechnologiesektor zu finden sind (38 Prozent Anteil an Unternehmen mit Digirati-Status): Im Bankensektor zählen 35 Prozent der Unternehmen zu der digitalen Spitzengruppe, 31 Prozent im Reise- und Gastgewerbe, 33 Prozent bei den Versicherungen und 30 Prozent bei
den Telekommunikationsunternehmen. Aber auch in der Konsumgüterbranche (24 Prozent), bei Versorgern (20 Prozent), dem Handel (26 Prozent), dem Maschinenbau (12 Prozent) und der Pharmaindustrie (7 Prozent) gibt es Digirati, wenn auch in niedrigerer Zahl.
Für George Westermann, Studienverantwortlicher auf Seiten des MIT, erfordert ein digitaler Vorsprung mehr als nur Investitionen: „Es geht darum die Rahmenbedingungen im Management aufzubauen, die eine Transformation ermöglichen und letztendlich auch fördern. Digital Transformation hat genauso viel mit Führung und
Organisationsveränderung zu tun wie mit dem Einsatz neuer Technik. Es handelt sich um eine klare Top-Down-Aufgabe, die das Know-how und den Einfluss des Top-Managements erfordert. Keine Digital Transformation gleicht der anderen, aber es gibt Gemeinsamkeiten, die von einem Unternehmen auf das andere übertragbar sind.“
Die komplette Studie „The Digital Advantage: How digital leaders outperform their peers in every industry“ kann man unter http://ots.de/1r9h4 downloaden.
Die Studie spiegelt die Ergebnisse aus der zweiten Phase einer mehrjährigen Zusammenarbeit zwischen Capgemini Consulting und dem MIT Center for Digital Business wider. Aussagen von 469 Top-Manager von 391 Großunternehmen (mehrheitlich mit einem Umsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar Umsatz) aus 30 Ländern wurden in die Untersuchung einbezogen. Der Studienband folgt auf eine Untersuchung aus dem Jahr 2011 „Digital Transformation: a roadmap for billion-dollar organisations“, die jüngst unter die fünf besten Wissens-Publikationen der letzten zehn Jahre gewählt wurde. (11/12)