Filmbestand „Blick in die Welt“ wird digitalisiert

Das Archiv der Deutschen Wochenschau GmbH hat den umfangreichen Filmbestand der Kinowochenschau „Blick in die Welt“ exklusiv mit allen Rechten erworben und digitalisiert ihn in HD-Qualität.

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Filmbestand „Blick in die Welt“ wird digitalisiert

Dadurch soll einer der bedeutendsten Schätze zeitgeschichtlicher Filmmaterialien wieder ans Licht der Öffentlichkeit gehoben werden. Die Kinowochenschau „Blick in die Welt“ wurde 1945 in der damaligen französischen Besatzungszone, den späteren Bundesländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland, gegründet und lieferte bis 1986 in über 2.000 Ausgaben (insgesamt mehr als 20.000 Minuten) Berichte zu allen wichtigen Ereignissen und Themen des damaligen nationalen und internationalen Zeitgeschehens. Kinowochenschauen waren der Vorläufer der heutigen TV-Nachrichtensendungen.

Nach detaillierter Aufschlüsselung für die professionelle Recherche wird die „Blick in die Welt“ in Kürze auf der Internetpräsenz www.deutsche-wochenschau.de in HD-Qualität für Sichtung und Download zur Verfügung stehen.

Der Filmbestand der „Blick in die Welt“ eröffnet für historische TV-Dokumentationen und jegliche Rückblicke politischer, gesellschaftlicher und kultureller Art neue Möglichkeiten, weil er eine nahezu lückenlose filmische Chronik der deutschen und internationalen Nachkriegsgeschichte bis zum Vorabend des Mauerfalls beinhaltet und bewegte Bilder aus unserer jüngeren Vergangenheit enthält, die bis heute noch nie im Fernsehen zu sehen waren.

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Die in Hamburg ansässige Deutsche Wochenschau GmbH, die nach dem zweiten Weltkrieg gegründet wurde, und bis in die 80er Jahre verschiedene Kino-Wochenschauen und -Magazine produzierte, ist 2011 mit ihrer Internet-Plattform online gegangen, auf der zeitgeschichtliches Archivmaterial in hochauflösender Bildqualität gesichtet und bestellt werden kann. Sie ist damit eines der modernsten zeitgeschichtlichen Filmarchive weltweit. Fernsehredakteure, Dokumentarfilmer, Produzenten, aber auch private Nutzer können dort mit Hilfe detaillierter Schlagworte selbstständig Filmmaterial recherchieren und bei Bedarf sogar in sendefähiger Qualität ausschnittgenau herunterladen. TV-Magazine oder Nachrichtensendungen wie “tagesschau“, „heute“ oder „Sportschau“ beziehen für ihre häufigen historischen Rückblick-Einspieler auf diese Weise die gewünschten Bilder innerhalb weniger Minuten.

Bis Ende 2013 umfasste der Archivbestand der Deutschen Wochenschau unter anderem auch die „Neue Deutsche Wochenschau“, „Zeitlupe“ und „Ufa“, die im Auftrag des Bundesarchivs gepflegt und mit großem Erfolg ausgewertet wurden, wobei das traditionsreiche Hamburger Unternehmen in die Digitalisierung dieses Wochenschaumaterials selbständig eine hohe sechsstellige Summe investierte.

Ab Januar 2014 hat das Bundesarchiv im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens die Auswertung seiner Wochenschaubestände an die bundeseigene Gesellschaft Transit Film übertragen. Gleichwohl bleibt die Deutsche Wochenschau mit ihrem umfangreichen Archivbestand – unter anderem große Sammlungen privater Filmaufnahmen sowie von frühen Werbe- und Industriefilmen – und vor allem mit dem aktuellen Erwerb der „Blick in die Welt“ eine erstklassige Adresse für alle, die für geschichtliche Fernsehdokumentationen und andere filmische Rückblicke in die jüngere deutsche und europäische Vergangenheit bislang unveröffentlichtes oder seltenes Archivmaterial suchen. (2/14)