Grass Valley expandiert im Playout-Bereich

Grass Valley übernimmt PubliTronic. Das 1997 im holländischen Apeldoorn gegründete Unternehmen ist Spezialist für integrierte Playout-Lösungen. Zu den Kunden zählen große Multichannel-Service-Anbieter. Rund 800 Kanäle, vorwiegend in Europa, gehen bereits mit PubliTronic-Playout-Lösungen on Air. Anfang November präsentiert Grass Valley neue K2 Edge Playout-Server.

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Grass Valley expandiert im Playout-Bereich

Integriertes Playout ist laut Grass Valley derzeit eines der am schnellsten wachsenden Segmente in der Broadcast-Welt. Insbesondere in den nächsten drei Jahren wird es an Bedeutung gewinnen. Hintergrund ist die sich rasant verändernde Medienwirtschaft mit einer Vielzahl neuer Verbreitungskanäle für das Bewegtbild. Um die daraus resultierenden Herausforderungen meistern zu können sind nach Ansicht von Grass Valley innovative und flexible Playout-Lösungen nötig. Von einem automatisierten und integrierten Multikanal-Playout würden Multikanal-Anbieter aus dem Kabel-, Satelliten- und -Telekommunikationsbereich ebenso profitieren wie Rundfunksender, die weitere digitale Kanäle anbieten wollen.

Grass Valley und seine Investoren von Francisco Partners sehen große Businesss-Chancen in dem neuen Wachstumssegment und betrachten es als ein Element in der von Francisco Partners nach der Grass Valley-Übernahme verkündeten Expansionspläne. Sie sehen strategische Investitionen und Übernahmen auch in weiteren interessanten Geschäftsfeldern vor.

“Als wir beschlossen, unsere Playout-Angebot durch einen neuen integrierten Ansatz zu erweitern hatten wir die Wahl, selbst zu entwickeln oder in eine Übernahme zu investieren”, erklärte Alain Andreoli (Foto), Präsident und Chief Executive Officer von Grass Valley. “Als wir uns dann näher mit PubliTronics Technologie und dessen Machern befassten, war schnell klar, das uns die Kombination des PubliTronic-Kow-hows mit unserer Ressourcen und Fähigkeiten erlauben würde, unseren Kunden sehr schnell eine innovative, ansprechende Lösung anbieten zu können. Die zweite Übernahme in diesem Jahr nach Evolution unterstreicht unsere Strategie, in neue, schnell wachsende Marktsegmente einzusteigen und daraus vollen Profit zu ziehen insbesondere mit Blick auf neue Wachstumsmöglichkeiten für Grass Valleys K2-Server-Familie. Die neue Akquisition bedeutet nicht nur, dass wir unseren Kunde eine einfache „Channel-in-a-box“-Lösung anbieten können. Unser neuer K2 Edge-Server ist ein sehr leistungsstarkes integriertes und automatisiertes Multikanal-Playout-System, das unseren Kunden vom Start weg deutliche Vorteile bietet.”

Grass Valleys K2 Edge Playout-System basiert bereits auf der von PubliTronic entwickelten Technologieplattform. Das Linux-basierte System ist in einem 1RU-Gehäuse untergebracht und wird in drei verschiedenen Versionen angeboten – als K2 Edge Express mit eingeschränkten Grafikmöglichkeiten, als K2 Edge Pro mit erweiterten Grafik-Möglichkeiten und Bild-in-Bild-Option und das K2 Edge Elite-System mit dem bis zu vier HD-Quellen und Multikanal 2D- und 3D-Grafiken geschaltet werden können. Kunden können per Lizenzvertrag von der Einsteiger- zur Top-end-Version migrieren. Der neue Playout-Server kostet ab 25.000 UD-Dollar und soll ab Anfang November erhältlich sein.

Während es für manche Rundfunkhäuser noch Sinn macht, in traditionelle Playout-Automationen zu investieren, so ist es laut Grass Valley gerade für viele der neuen Player auf dem Markt zu teuer und komplex den gleichen Weg zu gehen. Dagegen könne eine integrierte Lösung dabei helfen, die Gesamtbetriebskosten deutlich zu reduzieren. Dies geschehe durch die Straffung der Playout-Arbeitsprozesse. Auch die Einstiegskosten seien deutlich günstiger als bei traditionellen Playout-Lösungen. Diese würden im Gegensatz zu integrierten, automatisierten Playout-Lösungen IT-basierte Technologien nur zur Kontrolle einzelner, getrennter Komponenten nutzen. Effizienzsteigerung sei aber nur möglich, wenn alle Applikationen, Asset Management, Channel-Branding, Media-Playout und -Automation, von Grund auf aufeinander abgestimmt seien.

Zu Kosten und Konditionen der PubliTronic-Übernahme machte Grass Valley keine Angaben. (10/11)

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