Die Keynote-Referenten für das Fachkonferenzprogramm suchen die IBC-Veranstalter mit großem Bedacht aus. Hier präsentieren meist die wichtigsten Vertreter der Branche ihre Ideen und Konzepte. „Die Keynote Sessions geben den Ton und das Programm für unsere Konferenz vor, indem sie die wichtigsten und aktuellsten Themen einführen, die im Rahmen des Konferenzprogramms detaillierter erörtert werden“, erklärt Michael Lumley, Conference Chairman der IBC. „Dabei handelt es sich um wichtige Persönlichkeiten der Branche, deren Visionen und Wissen dabei helfen, Grenzen aufzubrechen.“ Zur Keynote-Sessions-Gruppe gehören in diesem Jahr Mark Hollinger (Präsident und CEO, Discovery Networks International), Kevin Mayer (Executive Vice President, Corporate Strategy & Business Development der Walt Disney Company), Brian Sullivan (CEO, Sky Deutschland AG) und John Tate (Director of Policy & Strategy, Chairman of Studios & Post Production der BBC). Ihre Vorträge befassen sich mit dem Thema: „The Rise and Rise of Broadcasting? The Next Chapter…“
Zum Thema „The New Advertising: How the Medium and the Message are Adapting to the New Digital World“ werden Vorträge gehalten von John Kennedy (VP Corporate Marketing von IBM) und Miles Young (CEO, Ogilvy & Mather Worldwide).
Ein weiteres Top-Thema („Digital Media Connections: How Viewer Behaviour is Driving New Revenue“ kommentieren Per Borgklint (Vice President und Head of Business Unit Support Solutions von Ericsson) und Mike Darcey (COO von BskyB UK), Medien-Analystin Lorna Tilbian (Head of the Media Team von Numis Securities Ltd.) sowie Richard Halton, CEO von YouView, einem Joint Venture von BBC, ITV, Channel 4, Channel 5, BT, TalkTalk und Arqiva, das über 70 digitale Programme, Seven-day-catch-up sowie On-demand-Dienste bietet.
Sehr interessant werden dürfte auch „The London 2012 Debriefing: Analysing the Summer Olympic Games“ am Samstag, den 8. September. An dem „Sport Day“ der IBC berichtet Roger Mosey, der für die Produktion der Olympischen Spiele bei der BBC verantwortliche Direktor, über die produktionstechnischen Herausforderungen der Übertragungen von der weltweit größten Sportveranstaltung. Mosey wird zudem über die Veränderungen in der Broadcast-Branche sprechen, die durch die Spiele ausgelöst wurden.
Nachmittags wird es am gleichen Tag unter anderem eine Diskussionsrunde zur Internet-Distribution der Bilder von den Olympischen Spielen 2012 geben („Live Streaming of the 2012 Olympic Games to Connected Devices“). Mit von der Partie sind hier iStream Planet, US-Anbieter von Live- und On-Demand-Streaminglösungen, mit iStream-Chef Mio Babic, Haivision mit Marketing-Chef Peter Maag und Interxion mit Segment-Direktor Jonathan Wood.
Interessant sein dürfte auch der Vortrag von Francis Tellier, Chef des Fußbball-WM Hostbroadcasters HBS (Host Broadcasting Services) zum Thema „Brazil 2014: The Road To The Next FIFA World Cup“. Vertreter von Deltatre (Jim Irving), EVS (Luc Doneux), Panasonic (Eisuke Tsuyuzaki), NHK (Kimio Hamasaki und Yoshiaki Shishikui) und Forbidden Technologies (Stephen Streater) diskutieren das Thema „Broadcast Tools & Technology Of London 2012“. Auf der Kongressmesse in Amsterdam wird auch der international bekannte Musik-Künstler, Technologieexperte und Unternehmer will.i.am auftreten. Gemeinsam mit Johan Jervoe von Intel wird er eine Keynote-Veranstaltung mit dem Titel „Creativity and Technology Forces Combine – Transcend the Barriers of Convention and Rethink What Can Be Achieved“ moderieren. Hier will man die Rolle der Technologie im kreativen Prozess erörtern. „Wir möchten, dass die Menschen besser überdenken, was alles möglich ist. Technologie erlaubt uns, neue Wege zu gehen und kreativer zu sein. Darüber möchte ich auf der IBC sprechen“, erklärte der siebenfache Grammy-Gewinner. „Wir sind sehr froh, dass will.i.am und Johan Jervoe auf der IBC-Fachkonferenz präsentieren werden”, erklärt Michael Lumley, Chair der IBC-Fachkonferenz. „Es ist ein Beweis für die Bedeutung und die Reichweite der Konferenz, dass sie Referenten dieses Kalibers anzieht, und wir beobachten mit großem Interesse, wie ihre Ideen zur Technologie und Kreativität zur globalen Debatte über die Förderung von Innovation beitragen.“
IBC-Auszeichnungen
Auf der IBC 2012 werden auch wieder Unternehmen ausgezeichnet, die sich verdient um technologische Entwicklungen in der Broadcast-Branche gemacht haben. Die höchste von der IBC zu vergebende Auszeichnung, International Honour for Excellence, geht in diesem Jahr an die NHK Science and Technology Research Laboratories (STRL) verliehen. Die japanische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist seit ihrer Gründung im Jahr 1930 führend bei der Entwicklung neuer Techniken und Technologien im Rundfunkbereich. NHK STRL erhält die IBC-Auszeichnung als Wegbereiter des hochauflösenden Fernsehens. Zu den zahlreichen, aktuellen NHK-Forschungsaktivitäten zählt Super Hi-Vision, die Umsetzung von hochauflösender Ausstrahlung mit einer Bildschirmauflösung, die 16 Mal höher als beim heutigen HD ist, kombiniert mit atemberaubendem 22.2-Kanal Surround Sound. Die Ingenieure von NHK STRL arbeiten an der gesamten Kette, von hochauflösenden CMOS-Hochgeschwindigkeitskameras, über Aufnahme- und Übertragungsgeräte, bis hin zu Bildschirmen und Projektionsdisplays.
Die Organisation beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema „Second Screen“ und hilft einem Konsortium von Rundfunkanstalten bei der Markteinführung eines experimentellen Dienstes namens „Hybridcast“, der Inhalte auf einem Tablet mit dem Programm im Fernsehen synchronisiert. Die Auszeichnung „IBC 2012 International Honour for Excellence“ wird an NHK STRL bei der Verleihungsfeier am Sonntag, dem 9. September, um 18.30 Uhr überreicht.
Firmen mit strategischer Neuausrichtung
Viele Unternehmen nutzen die IBC 2012 in diesem Jahr, um ihre firmen- und produktstrategische Neupositionierung zu präsentieren. So hat unter anderem Hitachi Kokusai Electric Europe (Stand 11.E30) eine neue Produkt- und Marktoffensive angekündigt. Vorgestellt werden sollen neue Kamera-Modelle und eine strategische Marketing-Initiative, um auf dem europäischen Broadcast-Markt wieder stärker Fuß zu fassen. Mit seiner neuen Serie an integrierten Kamerasystemen will Hitachi wieder frühere Erfolge anknüpfen und in Europa wieder „die Weichen auf Wachstum stellen“. Das Unternehmen zählte in der Vergangenheit zu den innovativsten Kamera-Herstellern auf dem Markt. Anfang der 90er Jahre lieferte Hitachi die erste tragbare professionelle Videokamera, die es leistungsmäßig mit einer Studiokamera aufnehmen konnte. Das japanische Unternehmen gehört auch zu den Entwicklern der digitalen Triax-Technologie und war der erste Hersteller, der mit einer 1080p 3G Full-HD-Kamera aufwarten konnte.
Als Europapremiere für die IBC kündigt Hitachi die neue SK-HD 1500 Super Slowmotion-Kamera an sowie die SK-HD 1200-Kamera (16-bit) 1080P/3G-Kamera. Letztere wird im Zusammenspiel mit dem Just Replay Server von LGZ Broadcasting gezeigt. Hitachi wird außerdem einige Produktionskameras vorstellen, die speziell für den Einsatz in verschiedenen Broadcast-Bereichen entwickelt wurden, von Drahtlos- über Glasfaser- bis hin zu P.O.V-Anwendungen. “Seit der Einführung der Antidumping-Abgaben ist Hitachi ein schlafender Riese im Bereich des Broadcast-Systemkamera-Marktes. Aber zur IBC 2012 werden die Besucher den Start einer neuen Ära in der Firmenentwicklung erleben”, betonte Paddy Roache, Director and General Manager of Hitachi Kokusai Electric Europe. “Unsere Forschungs- und Entwicklungsinitiative im Bereich der Broadcast-Kameras ist nun dabei, Früchte zu tragen. Viele der Entwicklungen werden erstmals in Amsterdam gezeigt.”
Canon plant Großauftritt
Mit seinem bisher größten IBC-Stand (Stand 11.D55) wird Canon auf der IBC 2012 Flagge zeigen. Vorgestellt wird dort das komplette Canon-Broadcast-Portfolio an Full-HD- und 4K-Videolösungen einschließlich des 2011 eingeführten Cinema-EOS-Systems, der Cinema-Objektive und der 4K-Monitore. Auf der Messe in Amsterdam will Canon auch verschiedene Produkt-Lehrgänge anbieten. Touch-and-Try-Bereiche sollen Besuchern die Möglichkeit bieten, das gesamte professionelle Canon Cinema Portfolio experimentell zu erleben.
„Seit der Messe im letzten Jahr haben wir unser professionelles Video- und Broadcast-Portfolio mit einigen außergewöhnlichen neuen Produkten ausgebaut. Die IBC ist eine perfekte Plattform, unsere Lösungen den Profis der Film-Industrie vorzustellen“, erklärte Kieran Magee, Professional Imaging Marketing Director, Canon Europe. „Das neue Cinema-EOS-System, unsere marktführende Objektiv-Technologie und unsere professionellen Camcorder der X-Serie, eröffnen größere Möglichkeiten und kreativere Flexibilität als je zuvor. Wir freuen uns, diese Produkte den Besuchern zu präsentieren.“ Großen Stellenwert wird auf der IBC der Präsentation des im Herbst 2011 erstmals in Hollywood vorgestellen Canon-Cinema-EOS-Systems eingeräumt. Es basiert auf der Canon-Expertise in den Bereichen Video, Objektive, Broadcast und DSLR und ermöglicht eine erweiterte kreative Flexibilität und einen einfachen Workflow für die Video- und auch die Filmproduktion. Auf der Messe werden die EOS C300 sowie die beiden neuen 4K-Modelle EOS C500 und die EOS-1D C zu sehen sein, die mit der von Canon vergrößerten Serie an hoch auflösenden 4K EF Cinema-Objektiven, inklusive Cinema-Objektiven mit fester Brennweite und neuen Compact-Zoom-Objektiven, vorgeführt werden.
Am 8. September wird eine einmalige Vorstellung als Teil der IBC Big Screen Experience stattfinden, um die Leistungsstärke der neuesten Canon-Modelle zu demonstrieren. Für die Präsentation der Produkte wurden zwei Kurzfilme gedreht, „Man and Beast“ mit der EOS C500 und „The Ticket“ mit der EOS-1D C, die in voller 4K-Videoauflösung zu sehen sein werden. Die Besucher erhalten dank einer technologisch ausgerichteten Vorführung von 4K-Monitoren die Möglichkeit, auf dem Canon Stand den 4K-Video-Output live zu sehen. Die hoch auflösenden Monitore wurden erstmals auf der NAB 2012 zu Beginn dieses Jahres vorgestellt.
Ein großer Bereich auf dem Canon Messestand wird der Präsentation der neuesten hochwertigen Canon Broadcast Objektive, die auf einer über 50jährigen Expertise in der Entwicklung von Präzisionsoptiken für TV-Produkte basieren, gewidmet sein. Die Besucher können verschiedene Lösungen für das Studio und den Dreh vor Ort testen, inklusive der Modelle HJ17ex6.2B, DIGISUPER 80, XU-80 mit Pan-Tilt-Funktion und 76 Box Lenses. Ebenso werden die Möglichkeiten mit den mobilen X Serie Camcordern und bahnbrechenden DSLR-Kameras wie der EOS-1D X und der EOS 5D Mark III demonstriert.
IBC-Premieren
Zahlreiche Unternehmen werden auf der IBC 2012 erstmals vertreten sein. Dazu gehört zum Beispiel die Shure Distribution GmbH (Stand 11.A61). Das Unternehmen will ein ausgewähltes Produktportfolio mit portablen Funklösungen, Mikrofonen und Headsets für unterschiedlichste Anwendungen sowie High-End Drahtlossystemen präsentieren. Als Highlight kündigt Shure das Axient Funkmanagement-Netzwerk an, das laut Hersteller sichere, störungsfreie HF-Übertragung für professionelle Broadcast-Umgebungen gewährleiste. Die Shure Wireless Workbench Software WWB6 sei sowohl mit den Funksystemen Axient und UHF-R als auch mit dem PSM 1000 In-Ear Personal Monitoring System kompatibel und liefere eine komfortable Schnittstelle, um alle Aspekte einer Performance bequem über das Netzwerk zu steuern – von der ersten Planungsphase bis hin zur permanenten Überwachung der Live-Übertragung. Vorgestellt werden zudem portable Lösungen der UHF-R und FP-Serie sowie die VP Richtmikrofone mit entsprechendem Rycote Zubehör. Am Messestand vertreten sind zudem die PSM 900 und PSM 1000 Personal Monitoring Systeme sowie die BRH Headsets für Broadcast und Intercom Anwendungen.
IT-gestützte Workflows
Zur IBC 2012 werden auch wieder zahlreiche Unternehmen mit neuen Tools zur Optimierung von filebasierten Broadcast-Workflows antreten. Ein interessantes Unternehmen in diesem Zusammenhang ist die Bremer Cube-Tec International GmbH (Stand 8.C05). Sie will auf der IBC die neuen Produktlösungen MXF Legalizer, Cube-Workflow 2.0, Quadriga Video, MXF Loudness Assimilator und CubeFlows sowie das offene Medienframework FIMS (Framework for Interoperable Media Services) vorstellen. Der „MXF Legalizer“ wandelt laut Hersteller MXF-Dateien vollautomatisch von problembehafteten Merkmalen in interoperable MXF-Dateien um und bietet optional eine Lautheitsanpassung nach EBU R128. Der CubeWorkflow 2.0 wird als eine Workgroup-Automationslösung vorgestellt, die ein flexibles, dateibasiertes Prozessing, Transcoding sowie automatische Restauration ermöglicht. Unterstützt werden die neuen Formate MXF AS-02, JPEG 2000,, DCP, MAP (Master Archive Package) sowie nativ die neuen „Open Media Standards“ wie EBU/AMWA FIMS Framework. Mit QUADRIGA Video kündigt Cube-Tec eine neue Lösung zur Masseneinspielung von Videobandarchiven an – mit neuem Konzept zur Qualitätskontrolle und mehr Effizienz für Arbeitsabläufe. Die QUADRIGA Video-Technologie, eine gemeinsame Entwicklung mit dem Fraunhofer IIS, ist ein Videokassetten-Transfersystem für dateibasierte hochqualitative Inhaltsarchivierung.
Jürgen Burghardt von CubeTec wird im Konferenzprogramm der IBC dazu einen Vortrag halten. Sein Referat „Archiving and Retrieval of Video Assets – Quality Metrics and Workflow Prozesses“ steht für den 8. September (14:00 – 15:30 Uhr) im Emerald Room auf dem Programm. Cube-Tec wird außerdem auf der IBC den MXF Loudness Assimilatior eine High-Speed dateibasierte Lautheitsanpassung nach EBU R 128, vorstellen, die als Webservice-Lösung sich leicht in die Infrastruktur integrieren lässt sowie die grafische Prozessmodellierung CubeFlows, die nach dem BPMN-Standard über einen Webbrowser funktioniert. CubeFlows bietet BPMN-Validierung, Versionskontrolle und rollenbasierte Benutzerrechte und ist optimiert für die Anwendung in Medienorganisationen.
An seinem IBC-Stand will das Bremer Unternehmen einen kompletten Workflow von der Videoband-Einspielung über Transcoding mit integrierter Qualitätskontrolle und digitaler Archivierung demonstrieren.
In Zusammenarbeit mit führenden Medientechnologie-Unternehmen wie Sony, IBM und Avid definiert Cube-Tec International das offene Medienframework FIMS. Es basiert auf einer offenen Service Orientierten Architektur (SOA) und wird entwickelt, um die wachsenden Anforderungen in der TV- und Medienindustrie besser als bisherige propritäre Lösungen erfüllen zu können. In Zusammenarbeit mit der EBU (European Broadcasting Union) und AMWA (Advanced Media Workflow Association) wird Cube-Tec auf der IBC interoperable Mediendienste demonstrieren. Der Fokus in diesem Jahr liegt auf der Definition des neuen FIMS Dienstes zur automatischen Qualitätskontrolle und wird zusammen mit Sony präsentiert. Auf der letzten IBC hatte Cube-Tec als erstes Unternehmen einen vollautomatisierten FIMS-Service für die Lautheitsanpassung nach EBU R128 gezeigt.
Signalsteuerungs- und Monitoringsysteme
In heutigen Broadcast-Workflows sind die multimediale Auswertung der Programme, die Interoperabilität mit Systemen von Drittanbietern sowie eine übergreifende, integrierende Systemsteuerung und Kontrolle aller Elemente von hoher Relevanz. Beim multiformatfähigem Broadcasting ist es wichtiger denn je, das effiziente Zusammenspiel aller Komponenten jederzeit überwachen und steuern zu können. In diesem Bereich gibt es auf der IBC wieder einige interessante Neuvorstellungen, so zum Beispiel auch am Messe-Stand des niederländischen Unternehmens Axon (Stand 10.A21). Axons Signalsteuerungs- und Monitoringsystem besteht aus über 350 elektronischen Komponenten, welche die gesamte Produktionskette angefangen vom Ingest über Signalverarbeitung bis zum Playout abdecken. Auf der IBC wird Axon vor allem seine jüngste erweiterte Software-Version Cortex vorstellen, mit der nach eigenen Angaben die Implementierung von Video- und Audiosignalwegen noch einfacher, effizienter und kostengünstiger wird. Mit der neuen Cortex-Version lässt sich das komplette Synapsen-Portfolio konfigurieren, überwachen und steuern sowie auch die zum Einsatz kommenden unterschiedlichen Bauteile von Drittanbietern. Erweiterte Tools ermöglichen es der Cortex-Software auf die Drittanbieter-Protokolle zuzugreifen und diese anzuzeigen. Diese Komponenten lassen sich dadurch auf dem gleichen Monitor darstellen und überwachen. Axon will an seinem Stand unterschiedliche Cortex-Applikationen aus der Praxis vorführen. „Einfache Systemsteuerung ist einer der Schlüsselfaktoren für einen erfolgreichen Broadcast-Workflow. Daher setzen wir mit der Cortex-Software auf eine Lösung, mit der alle beteiligten Systemkomponenten von einem Bildschirm aus kontrolliert werden können“, betonte Axons CEO Jan Eveleens.
IPTV-Highlights
Zur IBC 2012 wird das Thema IP-basierte Distribution eine ganz wichtige Rolle spielen – gerade auch vor dem Hintergrund der sehr erfolgreich von vielen Broadcastern realisierten Live-Video-Streamings von den Olympischen Spielen 2012. Viele Hersteller werden im IPTV-Bereich mit neuen leistungsstarken Lösungen aufwarten. Aus deutscher Sicht interessant dabei sind die Lösungen von Teracue IPTV Systems (Stand 14.442). Das bayerische Unternehmen wird in Amsterdam neue Produkte für professionelles IPTV/DVB Headend Design, Broadcast IP Video-Networking und Systemintegration präsentieren. Dazu gehört die ENC-300-PORTABLE und DEC-300-PORTABLE Serie,Teracue H.264 HD/SD-Encoder und -Decoder für kompaktes, mobiles Encoding und Decoding zur IP-Distribution, Broadcast- und CDN-Contribution und für Internet-Streaming. Die Real-time-Hardware-Encoder und -Decoder sind extrem robust, haben einen erweiterten Temperaturbereich, keinerlei bewegliche Teile, sind geräusch- und lüfterlos. Lieferbar sind die Geräte im kompakten PORTABLE-Gehäuse für den mobilen Einsatz sowie im FR-610-Gehäuse für bis zu 6 Karten in 1HE. Vorgestellt wird in Amsterdam auch die DCH-Serie als leistungsstarkes, kompaktes Multitalent für Transcoding und Decoding, mit IRD/DVB/IPTV Gateway-Funktionalität sowie PID-Remultiplexing. Die DCH-Serie bietet eine große Vielzahl an Signal-Ein- und Ausgängen wie HDMI, HD/SD-SDI, AES-EBU, analog Audio/Video und ASI/IP-Schnittstelle. Die Geräte eignen sich laut Teracue besonders für den Einsatz in Kabelkopfstationen und im Broadcastbereich, wie zum Beispiel für Übertragungswagen. Ein weiteres IBC-Highlight von Teracue ist der MC-TRANS Live-Stream-Transcoder. Die neue Generation MC-TRANS-Multiformat-Transcoders bietet laut Teracue kostengünstiges Live-Stream-Transcoding für MPEG-TS-Streams und unterstützt auch direktes HLS-Streaming, Hosting für iOS-Geräte (Apple HTTP Live Streaming). MC-TRANS unterstützt beliebiges MPEG-2/H.264- zu MPEG-2/H.264-Transcoding und HD/SD-Up-/Downscaling. Die Insertierung und Einblendung von Logo, Datum, Text, Uhrzeit im Video ist möglich. MC-TRANS unterstützt auch HLS-Streaming der Amino 140 IPTV-Set-top-Boxen und die MC-TRANS-Streams sind mit dem Wowza Media Server kompatibel.
Mit dem ICUE DVB & IPTV Playout Server wird in Amsterdam zudem die neue Version des ICUE-IPTV-Video-Systems gezeigt. Es unterstützt IP-Video-Broadcasting, Scheduling, Playlisten und einen erweiterten MPEG-TS Multicast Playout. Genutzt wird der ICUE-Streaming-Recording-Playout-Server laut Teracue von IPTV-Anbietern und Triple-Play Providern meist, um den Workflow „H.264 HD/SD Videofile-to-IP Stream“ abzudecken. Kleinere IPTV-Sender und Werbe-/Infokanäle könnten mit dem ICUE-Server kostengünstig und einfach ihren IPTV-Streamplayout realisieren, heißt es. ICUE ermöglicht außerdem OTT und HTTP-Live-Streaming.
Mit der DMM-Serie präsentiert Teracue schließlich noch DVB-to-IP Gateways zur Übertragung und Streaming von Free-To-Air und verschlüsselten DVB-Fernseh- und Radiokanälen. Mit der DMM-Serie können nun zwei Conditional Access CAM-Module per DMM Gatewaykarte betrieben werden. Eine einzelne DMM-Karte kann bis zu 32 TV/Radio-Kanäle in das Netzwerk als Multicast/Unicast, UDP/RTP, MPTS/SPTS streamen. Neben dem 4HE-Gehäuse, das bis zu acht DMM-Karten aufnimmt, ist nun auch ein neues 1HE-Gehäuse für zwei DMM-Karten verfügbar.
Multiplattform- und Second Screen-Lösungen
Ganz nah am Puls der Zeit sind alle jene Produkt- und Systemanbieter, die Multiplattform- und Second Screen-Lösungen für die Broadcaster im Portfolio haben. Dazu gehört insbesondere Snell (Stand 8.B68). Das Unternehmen hat sich mit seinen Produkten in den letzten Jahren immer stärker auf das Thema „einfaches, automatisiertes Bereitstellen von Inhalten für unterschiedliche Endgeräte“ fokussiert. Auf der IBC in Amsterdam hat man Gelegenheit, die unterschiedlichen Lösungsansätze dafür unter die Lupe zu nehmen. Dazu zählen insbesondere Snells skalierbare und flexible „TV Everywhere“-Lösungen wie ICE, Morpheus und Momentum, mit denen sich Inhalte laut Snell auf diversen Plattformen „besser monetarisieren“ lassen.
Die Channel-in-a-Box-Lösung ICE in der Version 3.0 beinhaltet eine leistungsstarke, integrierte 3D- und 2D-Grafik- sowie CG-Funktionalität mit Timeline-Schnittkontrolle und die Möglichkeit, Planungsdaten der Morpheus Automation zu übernehmen ebenso wie externe Datenquellen. Neben der ICE SD/HD-Simulcastfähigkeit bietet der mögliche Einsatz eines Delay-Servers die Möglichkeit den Ausgang eines Kanals für zeitversetztes Playout einzusetzen. ICE bietet ferner variable Playout-Geschwindigkeiten und Audio-Processing.
Für sein Automationssystem Morpheus v3.0 zeigt Snell auf der IBC neue User-Interfaces. Sie sollen das System noch einfacher nutzbar machen und einem einzigen Operator erlauben große Zahlen an Playout-Kanälen zu überwachen. Morpheus v3.0 trumpft mit umfassender „Virtual Machine“-Unterstützung auf und sorgt damit laut Snell für geringeren Platz- und Energie-Bedarf sowie für höhere Systembelastbarkeit. Das automatisierte Media Asset Management-System Momentum hilft Medienunternehmen bei der Organisation der immer komplexer werdenden Workflow-Organisation auch mit Blick auf die Anforderungen der verschiedenen Distributionsplattformen und steigert laut Snell deutlich die Effizienz bei der Mehrfachverwertung von Inhalten.
Auf der IBC 2012 zeigt Snell darüber hinaus auch interessante Lösungen für die Live-Produktion. Sie zielen darauf ab, die Geschwindigkeit bei gleichzeitigen Workflows mit unterschiedlichen Produktions- und Formatanforderungen zu verbessern. In diesem Bereich stellt Snell insbesondere seinen kompakten, leistungsstarken und flexibel einsetzbaren Kahuna-360-Produktionsmischer im Zusammenspiel mit einer Vielzahl an Applikationen vor. Der neue kostengünstige Kahuna 360 Compact im 6U-Chassis bietet die gleichen Funktionalitäten wie der große Kahuna 360-Mischer einschließlich sieben Keyer pro Mischereinheit (M/E), Ressourcen-Austausch mit Make M/E Technologie und FormatFusion3, das jedes ein- und ausgehende Signal unterstützt.
Im Bereich Routing präsentiert Snell seinen neuen 15RU Sirius 830 Router mit moderner Hybrid-Processing-Technologie AHP (Advanced Hybryd Processing), die laut Snell das Audio Routing/Processing auf eine neue Ebene hebt. Und im Bereich Konversion ist die Signalbearbeitungsplattform KudosPro am Snell-Stand zu sehen – das erste Mal in Europa. Er wartet mit großer Processing-Dichte auf, kann bis zu vier Kanäle in einer 1U-Gehäusegröße gleichzeitig konvertieren und liefert laut Snell zu einem sehr günstigen Preis eine ausgezeichnete Qualität bei der Bildfrequenz- und Format-Konversion. Die Plattform leistet 3Gbps-, HD- und SD-Standard-Konversion sowie Up-, Down- und Cross-Konversion und eignet sich gut für internationalen Programmaustausch, Wiederverwertung von Inhalten für Internet-, TV- oder Blue-ray-Distribution sowie für High-density-Teleport- und -Satelliten-Distribution.
Natürlich hat Snell in Amsterdam auch wieder sein „Konversionsflaggschiff“ Alchemist Ph.C-HD dabei – mit der neuen FileFlow-Technologie und der neuen File-I/O-Option, die die Integration von HD-Standard-Konvertern in filebasierten Workflows vereinfachen. Neu sind auch zusätzliche Bearbeitungsmodi, die eine bessere Performance bei Film-Rate-Konversionen ermöglichen. Für modulare Infrastrukturen zeigt Snell in Amsterdam IQ mit neuen Funktionen, das neue 3G-Monitoring-System Hyperion und RollCall, ein Kontroll- und Überwachungssystem mit neuen Lautheitsmess-Tools auf Basis des EBU-R128-Standards.
Eckhard Eckstein
(MB 09/12)