Kodak in der Insolvenz

Der Fotopionier Kodak ist wegen der anhaltenden Probleme in die Insolvenz gegangen. Das Unternehmen stellte am 19. Januar den Antrag auf Gläubigerschutz. Über eine Kodak-Insolvenz war seit Monaten heftig spekuliert worden, da der Konzern schon seit Jahren Verluste einfährt. Das US-Unternehmen will mit dem Insolvenzantrag die Probleme in den Griff bekommen. Die Geschäfte sollen normal weiterlaufen.

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Zur Hilfe kommt die Großbank Citigroup, die dem Traditionsunternehmen eine Finanzierung von nahezu 950 Millionen Dollar zur Verfügung stellt, sofern das Insolvenz Gericht zustimmt.

Das in Rochester im Bundesstaat New York in der Nähe zu den berühmten Niagara-Wasserfällen an der Grenze zu Kanada beheimatete Unternehmen sucht jetzt Schutz vor den Forderungen seiner Gläubiger nach Kapitel elf des US-Insolvenzrechts. Kodak-Chef Antonio Perez gab sich am Donnerstag denn auch zuversichtlich, dass das Unternehmen unter dem Schutz des Insolvenzverfahrens seinen Umbau erfolgreich abschließen kann.

Kodak hatte über ein Jahrhundert die analoge Fotografie und den Film bestimmt. Doch mit dem Einzug der digitalen Technologie hat der Konzern Probleme bekommen und bei dem Umstieg in die neue Technologie keine glückliche Hand bewiesen. Im Bereich Kinofilm und TV-Produktionen hat Kodak lange darauf vertraut, dass die Leidenschaft der Regisseure und Kameramänner für den Film so stark bleibt, dass hier kein schneller Einbruch zu erwarten sei. Der Film spielt auch noch eine große Rolle, wird aber durch die Entwicklung der stets besser werdenden Digitalkameras und effizienteren Postproduktions-Workflows nach und nach zurück gedrängt. Vor einigen Wochen hat Kodak wieder einen neuen Tageslicht-Film der Vision3-Filmgeneration auf den Markt gebracht.

Um aus der Krise zu kommen, setzt das Unternehmen vor allem auf den Verkauf seiner rund 1100 Patente, um sich so das dringend benötigte Kapital zu besorgen. Zuletzt hatte das Unternehmen aus Rochester gleich mehrere Firmen wie Apple, Samsung, Fujifilm und HTC mit Patentklagen überzogen. Nach Einschätzung von Experten versuchte Kodak mit den Klagen potenziellen Kaufinteressenten die Schlagkraft seines Patent-Portfolios zu demonstrieren.

Eine erste Stellungnahme der deutschen Tochter Kodak GmbH in Stuttgart ließ nicht lange auf sich warten. Marketingleiter Klaus-Georg Hafner schreibt: “Nur Kodak und ihre US-amerikanischen Tochtergesellschaften nehmen an diesem Umstrukturierungsprozess teil. Tochtergesellschaften außerhalb der USA sind nicht von diesem Verfahren betroffen. Zudem ist es wichtig zu wissen, dass wir unsere Kunden weiterhin während dieses Verfahrens wie bisher betreuen werden” (1/12).

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