Live-Sport unter Druck: Junge Fans bevorzugen Kurzformate

Altman Solons 2024 Global Sports Survey zeigt: Junge Fans bevorzugen Highlights und Kurzvideos gegenüber Live-Sport. Rechteinhaber stehen vor neuen Herausforderungen.

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Fußballer im Stadion unter dem Regen der Bewässerunsanlage

Die Relevanz von Live-Sport steht auf dem Prüfstand: Laut der Altman Solon 2024 Global Sports Survey1 bevorzugt ein wachsender Anteil junger Fans kurze Inhalte wie Highlights oder Dokumentationen anstelle von Live-Übertragungen. Rechteinhaber und Partner stehen vor der Herausforderung, jüngere Zielgruppen zu erreichen.

Junge Fans wenden sich von Live-Sport ab

Die 2024 Global Sports Survey von Altman Solon zeigt, dass zwei Drittel der weltweit befragten Sportverantwortlichen besorgt sind über den Rückgang des Interesses an Live-Sport. Jüngere Fans ziehen zunehmend Highlights, Dokumentationen und von Teams oder Spielern erstellte Kurzvideos den Live-Übertragungen vor.

David Dellea, Partner bei Altman Solon, erklärte: „Die Vorspeise und der Nachtisch werden für viele Sportfans zur Hauptspeise.“ Er betonte, dass Kurzformate den einzigartigen kommerziellen Wert von Live-Sport nicht ersetzen können. Diese Entwicklung stelle Rechteinhaber vor die Frage, wie sie die Herausforderungen in Bezug auf Auffindbarkeit und Zugang zu Live-Inhalten bewältigen können.

Fragmentierung des Marktes erschwert den Zugang

Zusätzlich zur Präferenz für Kurzformate kämpfen viele Fans mit dem Zugang zu Live-Sport. Laut der Umfrage gaben 66 % der Sportfans an, Schwierigkeiten beim Zugriff auf ihre Lieblingsinhalte zu haben. Darüber hinaus seien 43 % nicht bereit, die aktuellen Preise für Streaming-Dienste zu zahlen.

Jüngere Generationen zeigen insgesamt ein geringeres Interesse an Live-Sport als ältere Zielgruppen. Dieser Trend sei laut Studie besonders stark in den USA und Großbritannien ausgeprägt.

Chancen für die Monetarisierung von Begleitinhalten

Trotz der Herausforderungen bleibt das generelle Interesse am Sport hoch. „Live-Sportübertragungen bleiben für Sender und Streaming-Anbieter von zentraler Bedeutung“, betonte Matt Del Percio, Direktor bei Altman Solon. Gleichzeitig biete die steigende Nachfrage nach Kurzformaten Chancen für die Monetarisierung begleitender Inhalte.

Die Experten empfehlen Rechteinhabern, differenzierte Preismodelle zu entwickeln und eigenständige Inhalte gezielt aufzuwerten.

Der vollständige Report kann auf der Webseite von Altman Solon heruntergeladen werden.


  1. Für die Studie befragte Altman Solon zwischen Juli und August dieses Jahres 3.000 erwachsene Konsumenten und 220 Führungskräfte aus dem Sportbereich in acht Ländern, darunter die USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Mexiko und China. Die Befragten repräsentieren die Bevölkerung des jeweiligen Landes, gewichtet nach Alter, Geschlecht und Einkommen. Altman Solon wird in den kommenden Monaten weitere Ergebnisse der Studie veröffentlichen. ↩︎

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