
Die deutsche Film- und Fernsehproduktion blickt in eine weiterhin angespannte Zukunft. Das geht aus der Herbstumfrage 2025 der Produktionsallianz hervor, an der rund 370 Unternehmen teilgenommen haben. Die wirtschaftliche Situation wird noch schlechter bewertet als im Vorjahr: 85 % der Befragten stufen die Lage der Branche als schlecht oder sehr schlecht ein. 2024 waren es 77 %, 2022 noch 56 %.
Auch der Ausblick auf 2026 fällt düster aus. 74 % der Unternehmen gehen davon aus, dass sich die Situation weiter verschlechtern wird. In der Vorjahresumfrage lag dieser Wert – mit Blick auf 2025 – noch bei 66 %.
Belastende Kostenstrukturen und sinkende Budgets
Zu den größten Herausforderungen zählen sinkende Budgets (93 %) und steigende Herstellungskosten (92 %). Gleichzeitig beklagen deutlich mehr Unternehmen zu langsame Entscheidungsprozesse bei Auftraggebern (86 %) sowie rückläufige Auftragsvolumina (80 %). Unverändert hoch bleibt der Aufwand durch wachsende Bürokratie (72 %).
Michelle Müntefering, CEO und Sprecherin des Gesamtvorstands der Produktionsallianz, beschreibt die Lage deutlich: „Steigende Herstellungskosten, sinkende Budgets und sinkende Auftragsvolumina: Das ist die Realität der Filmwirtschaft. […] Die Herausforderungen sind keine vorübergehende Delle, sondern inzwischen ein strukturelles Problem. Umso mehr braucht es jetzt eine Politik, die die Branche stützt und die im Koalitionsvertrag versprochenen Maßnahmen umsetzt. Der Filmstandort Deutschland braucht Entscheidungen.“
Renditen schrumpfen auf kritisches Niveau
Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen öffnet sich weiter. Der Median der Unternehmensgewinne ist erneut gesunken – von zuvor 2,5 % bis 5 % auf jetzt 0 % bis 2,5 % vor Steuern. Damit erreicht die Profitabilität ein Niveau, das eine nachhaltige Entwicklung vieler Betriebe infrage stellt. Der Trend betrifft sowohl kleine als auch große Unternehmen sowie Fiction- und Non-Fiction-Produzenten gleichermaßen.
Fiction-Bereich besonders betroffen
Im Fiction-Segment zeigt sich die Krise besonders deutlich. Ein Drittel der Unternehmen arbeitet derzeit mit Verlust. Ein weiteres Drittel erreicht nur noch sehr geringe Margen im Bereich von 0 % bis 2,5 %. Die Produktionsallianz warnt, dass langfristig vor allem größere Anbieter überleben können, während kleinere Studios zunehmend unter Druck geraten.
Umsatzrückgänge in breiten Teilen der Branche
Rund die Hälfte der befragten Unternehmen verzeichnet ein sinkendes Umsatzvolumen. Besonders stark betroffen sind die Fiction-Produzenten. Im Non-Fiction-Bereich sind die Rückgänge weniger ausgeprägt, jedoch ebenfalls spürbar.













