Internetfernsehen etabliert sich im deutschen TV-Markt

Zattoo-Report 2025 zeigt: Internet-TV wird beliebter, klassische Empfangswege verlieren weiter an Bedeutung.

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Internet-TV wird Standard – Zattoo Report 2025 zeigt Trends
Internet-TV wird Standard – Zattoo Report 2025 zeigt Trends ©Zattoo

Die Bedeutung von Internetfernsehen im deutschen TV-Markt wächst weiter. Der aktuelle TV-Streaming-Report 2025 von Zattoo zeigt, dass klassische Empfangswege wie Kabel und Satellit an Zuspruch verlieren. Der TV-Empfang über das Internet bleibt hingegen stabil auf hohem Niveau. Bereits 43 Prozent der Deutschen beziehen ihr Fernsehprogramm vorrangig über IPTV oder TV-Streaming-Apps.

Internetfernsehen stabil, klassische Empfangswege rückläufig

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt der Anteil der Internetnutzer beim TV-Empfang mit 45 Prozent konstant. Die Nutzung klassischer Empfangswege sinkt dagegen weiter. Nur noch 28 Prozent der Befragten schauen über Kabel, zwei Prozentpunkte weniger als 2024. Der Satellitenempfang geht ebenfalls um zwei Prozentpunkte zurück und liegt nun bei 30 Prozent.

Da Mehrfachnennungen erlaubt waren, nutzen viele Haushalte verschiedene Empfangswege parallel. Dennoch setzt bereits rund ein Viertel der Bevölkerung Internet-TV als Hauptempfangsweg ein. Dieser Trend verdeutlicht, dass klassische Empfangsarten an Relevanz verlieren und das Internet als neue Norm für den Fernsehempfang gilt.


Key Findings des Zattoo TV-Streaming-Reports 2025

  • 43 % der Deutschen empfangen TV primär über das Internet.
  • Kabel- und Satellitenempfang verlieren jeweils 2 Prozentpunkte.
  • YouTube bleibt führende Plattform (61 %), Live-TV bleibt stabil beliebt.
  • Smart-TVs werden bevorzugt genutzt (65 %), mobile Geräte verlieren an Bedeutung.
  • 17 % kündigten Streaming-Abos aus finanziellen Gründen, mehr Wechsel zu günstigeren oder kostenlosen Angeboten.
  • Ein Drittel der Mieter hat nach Wegfall der Kabel-Umlage keine neue Empfangsentscheidung getroffen.

Live-TV bleibt fester Bestandteil der Mediennutzung

Auch wenn sich das Nutzungsverhalten wandelt, bleibt Live-TV ein wichtiger Teil des Medienkonsums. 61 Prozent der Befragten nutzen YouTube, um Bewegtbildinhalte zu konsumieren. Die Mediatheken der TV-Sender bleiben mit 48 Prozent auf stabilem Niveau.

Live-TV über Internetdienste erreicht weiterhin 31 Prozent der Nutzer. Die Beliebtheit von Video-on-Demand-Angeboten sinkt leicht um vier Prozentpunkte auf 29 Prozent. Trotz wachsender Auswahl an Inhalten glauben 75 Prozent der Befragten, dass sie auch in fünf Jahren noch Live-TV nutzen werden. Mehr als die Hälfte davon plant, dies regelmäßig oder gelegentlich zu tun.

Smart-TVs gewinnen, mobile Geräte verlieren

Der Trend zum Fernseher als Hauptgerät für das Streaming setzt sich fort. 65 Prozent der Nutzer bevorzugen den Smart-TV, ein Anstieg von vier Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Über fünf Jahre betrachtet ist die Nutzung um 16 Prozentpunkte gestiegen.

Im Gegensatz dazu geht die Nutzung mobiler Geräte weiter zurück. 31 Prozent der Befragten nutzen Laptop oder PC für das Streaming. Nur noch 29 Prozent greifen zum Smartphone und 22 Prozent zum Tablet. Damit festigt sich der große Bildschirm als zentrale Plattform für den TV-Konsum.

Finanzielle Überlegungen beeinflussen das Streaming-Verhalten

Die wirtschaftliche Lage bleibt auch 2025 ein wichtiger Einflussfaktor. 17 Prozent der Nutzer kündigten im vergangenen Jahr ein kostenpflichtiges Streaming-Abonnement aus finanziellen Gründen. Die Quote bleibt damit auf Vorjahresniveau.

Mehr Menschen wechseln nach einer Kündigung zu günstigeren Alternativen: Während 2024 noch 36 Prozent diesen Schritt gingen, sind es nun 45 Prozent. Weitere 20 Prozent der Befragten nutzten danach ein kostenloses Angebot. Auffällig ist zudem die bewusste Kurzzeitnutzung: Ein Viertel der Deutschen schließt Streaming-Abos gezielt für bestimmte Inhalte oder Veranstaltungen ab und kündigt sie anschließend wieder.

Viele Mieter bleiben nach Wegfall der Umlagefähigkeit beim Kabel

Trotz der geänderten Gesetzeslage haben viele Mieterinnen und Mieter noch nicht aktiv auf einen neuen Empfangsweg umgestellt. Ein Drittel derjenigen, deren Kabelgebühren bis zum 1. Juli 2024 über die Nebenkosten abgerechnet wurden, nutzt weiterhin den bestehenden Anschluss. Diese Zahl ist seit September 2024 unverändert.

Jörg Meyer, Chief Commercial Officer bei Zattoo, ordnet die Lage ein: „Unsere aktuelle Erhebung zeigt, dass auch viele Monate nach dem Wegfall der Umlagefähigkeit fast jeder dritte Haushalt in Deutschland noch keine aktive Entscheidung für einen neuen TV-Empfangsweg getroffen hat. Dieser hohe Anteil inaktiver Kabelkunden unterstreicht, wie groß das verbleibende Potenzial im Markt ist. Der Report macht deutlich, dass der Wandel hin zu modernen Empfangswegen wie OTT und IPTV noch längst nicht abgeschlossen ist.“


Über die Erhebung

Für den Zattoo TV-Streaming-Report 2025 führte das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Zattoo eine Online-Umfrage durch. Befragt wurden 1.057 Personen im Alter zwischen 16 und 69 Jahren in Deutschland. Die Erhebung fand zwischen dem 13. und 17. Januar 2025 statt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung dieser Altersgruppe.