Das EBITDA legte ebenfalls deutlich zu und hat sich mit 144,1 Mio Euro im Quartalsvergleich mehr als verdoppelt (Vj.: 62,3 Mio Euro). Der Periodenüberschuss nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter stieg auf plus 32,0 Mio Euro von minus 12,7 Mio Euro im Vorjahresquartal. Auch im dritten Quartal 2010 führten insbesondere höhere Werbeerlöse im deutschen Kernmarkt zu einer signifikanten Steigerung der Ergebnisgrößen, berichtete Thomas Ebeling, Vorstandsvorsitzender der ProSiebenSat.1 Media AG. „Die Medien-Industrie insgesamt profitiert stark von der wirtschaftlichen Erholung in Westeuropa. Doch vor allem das Fernsehen ist der Gewinner dieser Entwicklung. Unsere Kunden setzen auf die emotionale Kraft und die Reichweite des Fernsehens, um Tag für Tag bei Millionen von Menschen ihre Markenversprechen zu platzieren und verlässlich den Abverkauf zu stützen. Alle großen Kategorien, von den schnell drehenden Konsumgütern bis zum Handel, haben ihre
Werbeinvestitionen im Fernsehen erhöht. Fernsehen ist und bleibt das Leitmedium. Wir haben 2009 und 2010 unsere Hausaufgaben gemacht, um so stark wie möglich an der wirtschaftlichen Erholung zu partizipieren“, betonte er bei der Vorstellung der Quatalszahlen am 11. November 2010.
Vor allem durch die Verlagerung weiter Teile des Berliner Standorts nach München im vergangenen Jahr habe der Konzern seine Kostenstruktur verbessert. Und mit dem Verkauf von N24 und der Produktionsgesellschaft MAZ & More im Juni 2010 habe man einen weiteren wichtigen Schritt zur nachhaltigen Effizienzsteigerung umsetzen können.
Vor dem Hintergrund des gestiegenen Investitionsvolumens der Werbebranche konnte die ProSiebenSat.1 Group ihre TV-Werbeeinnahmen im Kernmarkt Deutschland deutlich steigern. Im Quartalsvergleich verzeichnete das Segment Free-TV in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein starkes Umsatzwachstum von 14,8 Prozent auf insgesamt
387,1 Mio Euro (Vj.: 337,3 Mio Euro). Zu dieser positiven Entwicklung trugen zusätzlich zur allgemeinen Markterholung die Erfolge im Zuschauermarkt bei.
Das bereinigte operative Segmentergebnis (recurring EBITDA) hat sich mit 104,0 Mio Euro
gegenüber dem Vorjahreswert von 51,8 Mio Euro verdoppelt.
Der Umsatzbeitrag im internationalen TV-Bereich stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 5,0 Prozent auf 156,7 Mio Euro (Vj.: 149,2 Mio Euro). Das bereinigte operative Segmentergebnis verbesserte sich um 20,0 Prozent auf 32,4 Mio Euro (Vj.: 27,0 Mio Euro).
Im Diversifikationsbereich, der alle Geschäftsaktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts werbefinanziertes Free-TV umfasst, erzielte mit Erlösen in Höhe von 83,1 Mio Euro ein Plus von 13,8 Prozent oder 10,1 Mio Euro. Das Umsatzwachstum wurde insbesondere
durch das Onlinegeschäft generiert, welches das Kerngeschäft TV ergänzt. Zusätzlich zur Online-Sparte setzten unter anderem auch die Bereiche Commerce und Musik ihr Wachstum fort. Das recurring EBITDA des Segments stieg im Quartalsvergleich um 19,4 Prozent auf 18,5 Mio Euro (Vj.: 15,5 Mio Euro).
Die ProSiebenSat.1 Group erzielte in den ersten drei Quartalen 2010 einen Konzernumsatz von 2,046 Mrd Euro. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 8,8 Prozent bzw. 165,5 Mio Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um einmalige Kosten insbesondere in
Zusammenhang mit dem Verkauf von N24 blieben die operativen Kosten in Höhe von 1,505 Mrd Euro konstant (+0,3% bzw. 4,0 Mio Euro ggü. Vj.). Das recurring EBITDA stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 40,6 Prozent auf 547,3 Mio Euro (Vj.: 389,3 Mio Euro). Nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter erreichte der Periodenüberschuss
127,7 Mio Euro (Vj.: 31,1 Mio Euro). Damit hat sich das Konzernergebnis für die ersten drei Quartale 2010 vervierfacht.
Die Netto-Finanzverschuldung – das bedeutet der Saldo aus Kreditverbindlichkeiten abzüglich der liquiden Mittel und der kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte – verringerte sich laut Ebeling gegenüber dem Vorjahresstichtag um 250,6 Mio Euro auf 3,284 Mrd Euro.
„Wir sind im Oktober gut in das Schlussquartal gestartet, das branchentypisch das wichtigste Quartal des Jahres ist. Dies bestärkt unsere Zuversicht für das Gesamtjahr. Unsere wichtigste
strategische Aufgabe ist es, die Kraft unserer TV-Marken zu nutzen, um Wachstumsinitiativen in angrenzenden Bereichen voranzutreiben. Es gibt viele Chancen: in der digitalen Welt, in der Produktion, in der Musik oder im E- Commerce. TV ist für uns der Schlüssel zu diesen Märkten und wird das Leitmedium bleiben“, erklärte CEO Ebeling. (11/10)