Technik für bessere Bilder

Zur NAB 2016 gab es wieder zahlreiche Innovationen im Bereich der Kamera-Technik zu entdecken. Immer mehr 4k-Kameras kommen auf den Markt. Alle etablierten Anbieter haben sie mittlerweile mehrfach im Portfolio. Und viele neue Unternehmen präsentieren interessante Speziallösungen.

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Technik für bessere Bilder

Großes Besucherinteresse zur NAB 2016 verzeichnete das chinesische Unternehmen DJI in Halle 1. 2006 in Shenzhen gegründet, entwickelt es innovative Kameratechnologien wie Video-Drohnen, Minikameras und Stabilisierungssysteme. In Las Vegas zeigte das Unternehmen unter anderem mit Osmo ein System bestehend aus Handheld-Gimbal mit 3-Achsen-Aufhängung und 4k-Kamera (4.096 x 2.160, 24/25p) mit dem professionelle bewegungsstabilisierte Filmaufnahmen möglich sind. Osmo ist voll kompatibel zu den DJI Zenmuse X3 und X5- ebenso wie den neuen DJI Zenmuse X5R Pro und X5R RAW Micro 4/3“-Kameras mit Wechseloptik und Remote-Control-Fokus. Die Videobitraten der seit September 2015 auf dem Markt befindlichen X5R-Modelle liegen bei maximal 2,4 Gbit/s. Sie verfügen auch über einen neuen D-LOG Modus für bessere Farbkorrektur-Optionen in der Postproduktion. Neben 4k-Auflösung bieten die Zenmuse-Kameras 1080p- und 720p-Option mit Framrates wie 24/25/30/60 sowie 120 Frames für Superslomo-Aufnahmen. Pan- und Tilt-Kontrolle der Kameras ist über einen Joystick am Osmo-Griff möglich. Eine spezielle App hilft bei der Bedienung der Kamera- und Gimbal-Settings via Smartphone oder Tablet. Mit seinem umfangreichen Zubehör lässt sich das Osmo-System laut DJI leicht in jede Videoproduktion einbauen.

In einer ganz anderen Liga spielt das neue Kamerastabilisierungssystem von ARRI. Das Münchner Unternehmen hat von Sachtler/Vitec Group die Artemis-Produktreihe übernommen und zur NAB die vielbeachtete neue Version des Trinity-Systems vorgestellt. Es besteht aus einem kompakten und leichten Zwei-Achsen-Gimbal-Kopf, einem Monitor-Mount und Joistick am Gimbal-Griff, einem Batterie-Modul und einem Pendel, das perfekte „Drop Down“-Bewegungen erlaubt. Das modulare Design gestattet laut ARRI kundenspezifische Lösungen und einfache Integration in existierende Workflows. Trinity unterscheide sich von anderen Systemen, heißt es, durch seine Kombination von bewährter mechanischer Kamerastabilisierung mit moderner 32 Bit ARM-basierter Gimbal-Technologie. Dies erlaube einzigartig flüssige, vielseitige und exakt kontrollierte Bewegungen für unbegrenzte Aufnahmemöglichkeiten. Trinity arbeitet besonders gut mit der ALEXA Mini-Kamera. Das System verträgt indes eine Payload bis 30 Kilogramm und ist vielseitig einstellbar, sodass auch größere Kameras und schwerere Optiken mit ihm eingesetzt werden können, so auch Filmkameras wie die ARRIFLEX 235 und 416.

Gut besucht präsentierte sich auch der SHOTOVER-Stand. Hier gab es mit F1 Live unter anderem ein neues Modell der populären SHOTOVER F1 gyrostabilisierten Kamera-Plattform (s. auch S. 68) zu sehen, entwickelt für die besonderen Anforderungen im Broadcast- und ENG-Einsatz. F1 Live unterstützt alle relevanten Broadcast-Kameras, einschließlich der 4k- und 2k-Modelle. Mit der Speicherungsoption von Präferenzen unterschiedlicher Operator bietet das System Multi-Nutzer-Support und ist mit dem SHOTOVER Rain Spinner ausgestattet, um bei feuchter Witterung die Optik trocken zu halten. Präsentiert wurden auch die U1 Drohne von SHOTOVER und das U1g Gimbal.

Neuigkeiten im Bereich der 4k-Kameras präsentierte Panasonic mit den Modellen AK-UC3000 4k und AK-HC5000 sowie mit zwei kostengünstigen 4k-Camcorder mit integrierten Hochleistungs-Zoom-Objektiven. Der Single MOS-Sensor der Panasonic AK-UC3000 gibt ein UHD-Signal mit bis zu 50p aus. Der B4-Mount der UC3000 ermöglicht die Verwendung einer Reihe an bestehenden 2/3-Typ-Objektiven. Weiterhin filmt die UC3000 mit hoher Lichtempfindlichkeit (F10/2000 lx) und Auflösung (1800 TV-Linien/UHD), gutem Rauschverhältnis (S/N 60 dB+) und großem Dynamikbereich von 600 Prozent (-6 dB bis 36 dB). Die AK-HC5000 gilt als neues Flaggschiff unter den Panasonic-Studiokameras. Mit einer Highspeed-Ausgabe bis zu 1080/240p verfügt sie über neue 2/3-Typ 3-CMOS Sensoren mit 2,2M, hoher Empfindlichkeit (F11/2000 lx) und Auflösung (1100 TV Linien), sowie gutem Signal-Rauschverhältnis (S/N 60 dB+).

HC5000 und die UC3000 haben viele gemeinsame Funktionen, inklusive modernem Focus Assist, Turbo („shockless“) Gain (-3 dB bis 36 dB), benutzerdefinierte Gamma-Einstellungen, Black Gamma Einstellung mittels Tracking Pedestal, mehrstufige digitale Geräuschunterdrückung (Digital Noise Reduction, DNR), Schräglagenreduktion und Dynamic Range Stretch (DRS). Die Flash Band Compensation der HC5000 korrigiert den „flash band“-Effekt, der bei den meisten MOS-Sensoren auftreten kann.

Das neue Kamerabedienfeld AK-UCU500 bietet Stromversorgung über 2.000 Meter per hybridem Glasfaserkabel und gibt 4k- und HD-Signale gleichzeitig aus. Zwei ferngesteuerte Bedienfelder, das AK-HRP1000 und das AK-HRP1005, verfügen beide über farbige LCD Readout-Displays und bieten IP-Kontrollmöglichkeiten. Ein neuer 9‘‘ Full HD LCD Viewfinder ist ebenfalls erhältlich. Bei den 4k-Camcordern ist das UX Premium Model AG-UX180 der Nachfolger von Panasonic’s AVCCAM Serie professioneller AVCHD Camcorder. Der AG-UX180 bietet einen 1-Typ MOS-Sensor, 20fachen optischen Zoom und Aufnahme in UHD 60p. Das Standardmodell AG-UX90 bietet ebenfalls einen 1-Typ MOS-Sensor, 15fachen optischen Zoom und Aufnahme in UHD 30p. Beide Modelle sollen im Herbst 2016 auf den Markt kommen.

NAB-Highlight von Sony

NAB-Highlight bei Sony war mit der HDC-4800 ein 8-faches 4k-Super-Motion-Kamerasystem mit Replay-Server-Funktion. In HD-Auflösung schafft es bis zu 16-fache Wiedergabe. Es bietet einen breiten Farbraum mit UHFR-Funktionen (Ultra-High Frame Rate) und dynamische Cutout- und Zoomfunktionen für die Produktion von Live-Sport und Events. Der Anwender kann die Farbe und allgemeine Parameter der HDC-4800 laut Sony genauso präzise wie bei jedem anderen HDC-System steuern. Dadurch sind weder ein separater Techniker noch spezielles Zubehör wie Sucher, Fernbedienpanels und Studio-Objektivadapter für Ultra Frame Rate (HFR) erforderlich. Eine weitere Herausforderung aktueller UHFR-Anwendungen besteht in der Aufzeichnung. Hier begrenzt der interne Speicher am Kamerakopf oft nicht nur, wie viel erfasst werden kann, sondern verlangsamt auch die Ausstrahlung, da die Daten erst an einen externen Replay-Server übertragen werden müssen. Dies schränkt Regisseure in ihrer redaktionellen Arbeit ein. Sonys HDC-4800 löst dieses Problem: Der Basisbandprozessor BPU-4800 übernimmt eine Zweitfunktion als Replay-Server. Diese Innovation ermöglicht nicht nur die kontinuierliche Aufzeichnung von bis zu vier Stunden in Ultra High Frame Rate 4k (8-fache Super-Slow-Motion), sondern auch sofortige Replays, die direkt nach dem Ereignis ausgestrahlt werden können. Ein weiteres Highlight: Der BPU-4800 lässt sich direkt mit anderen Servern zur sofortigen Ausstrahlung integrieren. Hierbei kommt das Echtzeit-Netzwerk „Share Play“ zum Einsatz, das für das Serversystem PWS-4500 eingeführt wurde. Dank dieser Funktionen kann das Kamerasystem HDC-4800/BPU-4800 auch als Begleitsystem für die 4k-/HD-Kamera HDC-4300 mit 2/3“-Bildsensor verwendet werden. Die HDC-4800 verwendet den neuen Super-35-mm-4K-CMOS-Sensor und einen breiten Farbraum (BT.2020 und BT.709). Sie unterstützt zudem Objektive mit PL-Mount. An der Entwicklung der HDR-Unterstützung wird noch gearbeitet. Sie soll in Kürze zur Verfügung stehen. Die HDC-4800 und der BPU-4800 sind laut Sony ab August 2016 erhältlich.

Grass Valley hat zur NAB die LDX86N vorgestellt, eine neue 3-Chip-Kamera, die mit nativen, selbst entwickelten 2/3“-CMOS-Sensoren (Xensium Hawk) bestückt ist und die volle UHD-Auflösung bietet. Als Besonderheit bietet sie das DPM-Ultra-Verfahren für dynamisches Pixel-Management. „Damit ist es möglich, jeweils vier der nativen UHD-Pixel zu jeweils einem HD-Pixel innerhalb des Sensors zusammen zu führen. Die Kamera liefert dann volle HD-Performance“, erklärt Klaus Weber, Produktmarketing Manager Kameras bei Grass Valley. Die Kameras würden zudem mit bis zu 15 Blenden einen hohen Dynamikumfang bieten. Neu ist auch, dass alle Kameras der LDX86-Serie jetzt als E-Licence-Option einen High Dynamic Range- (HDR) Modus bieten. Eingeführt auf der NAB wurde von Grass Valley auch der Hybrid Log-Gamma- (HLG) Support, mit dem man ein kompatibles HDR/SDR- Signal erzeugen kann.

BMS präsentierte auf der NAB ein 5.8GHz Video Assist Kamera-Kit bestehend aus einem lizenzfreien NT5723MH Transmitter und dem Carry-Viewer 4 (CV4), einem digitalen Touchscreen Receiver/Monitor, zusammen mit weiterem Zubehör für hochwertige Drahtlosübertragungen bei Video-Assist-Applikationen. Eingesetzt werden kann mit dem drahtlosen Video-Kit auch der modulare xDR2000 Receiver von BMS. „Ein Regisseur am Set kann mit dem Kit sehr schnell Aufnahmen überprüfen und entscheiden, ob eine Szene wiederholt werden muss oder nicht“, erklärte BMS-Sales Manager Alexander Normann.

Software-Updates

Manche Kamerahersteller brachten zur NAB keine neue Hardware mit, sondern präsentierten Software-Updates zu vorhandenen Systemen. AJA kündigte zum Beispiel die kostenlose RovoControl Software zur Kontrolle der kompakten RovoCam Block-Kamera an. Sie erlaubt einfache Steuerung über HDBaseT und RS232 bei Mac OS X, Windows und Linux. Für die 4k/UltraHD- und 2k/HD CION-Kamera wurde die neue Firm-ware v1.3 als ebenfalls kostenloses Software-Download zur Bildverbesserung vorgestellt. Zu den neuen Features gehören verbesserte Schwarzwerte und Highlight Handling in allen Gamma-Modi.

Blackmagic Design stellte das neue Software-Update 3.2 vor, das aus der URSA Mini eine echte Studiokamera macht – mit interner Farbkorrektur, Objektivsteuerung, Talkback, Tally und der Möglichkeit zur Änderung von Einstellungen über externe SDI-Signale. Das neue Update erweitert den Leistungsumfang zudem um 1080 HD Interlaced-Video sowie um eine Video-Lookup-Tabelle für die SDI-Ausgabe, die den Einsatz der Kamera mit beliebigen Broadcast-Mischern ermöglichen. Die Kopfhörerbuchse fungiert nun als Anschluss für das Talkback-Headset, über das man den Regisseur hören kann. Und die Aufzeichnungsanzeige des Suchers wird zum Tally und leuchtet auf, wenn die Kamera auf Sendung ist. Welche Kameraeinstellungen der Bediener des Mischers auch immer geändert haben will, er kann das jetzt aus der Ferne selbst besorgen. Stuart Ashton: „Und weil die URSA Mini eine Digitalfilmkamera mit großem Super-35mm-Sensor ist, liefert sie Bilder, wie sie mit keiner anderen erhältlichen Studiokamera möglich wären. Sie können sogar digitale PL-Objektive benutzen, oder – wenn Sie das PL-Modell mit unserem B4-Mount versehen –, B4-Broadcast-HD-Objektive. Das Objektiv wird dabei an die Steuerbuchse gekoppelt. Soll mit geringerem Budget eine annähernd gleichwertige Qualität erzielt werden, können Sie mit einer URSA Mini EF auf ähnliche externe Objektivsteuerungsfunktionen zugreifen.“ Das neue Update beschere den beiden URSA Minis zudem eine neue Farbverarbeitungstechnik, sodass mit dem 4k-Sensor aufgenommene Bilder nun dem Look derer des 4.6K-Sensormodells näher kommen. Die beiden unterschiedlichen Bildgeber sind also optimaler aneinander angeglichen.

Ebenfalls zur NAB neu vorgestellt wurde von Blackmagic Design der Studio Viewfinder für die URSA Mini, der wie ein normaler Sucher über die Buchse an der Kamerafront angeschlossen wird. Der neue Viewfinder ist mit großer Tally-Anzeige ausgestattet. Steckt man eines der individualisierbaren Nummernschilder vor die Tally-Anzeige, wird die Kameranummer deutlich sichtbar. Der Suchermonitor hat eine Schnellwechselhalterung und kann abgenommen werden, wenn die Kamera vom Stativ runter und neu positioniert werden muss. Es sind zwei Regler zur Einstellung von Helligkeit und Kontrast da, und über einen dritten erfolgt die Einstellung von Focus Peaking auf das gewünschte Maß. Über einen Menü-Drehregler navigiert man durch die Suchereinstellungen und es sind drei nach Wunsch belegbare Funktionstasten vorhanden. Der Studio Viewfinder ist mit einer Gegenlichtblende versehen. Darunter und darüber sichtbare Tally-Anzeigen zeigen den On-Air-Status an. Beim Gebrauch mit einer URSA Mini übermittelt die Kamera sämtliche Kameradaten über den SDI-Anschluss an den Sucher, auf dessen Display sie angezeigt werden. Dies gestattet die Umschaltung von Bildschirmanzeigen direkt vom Sucher aus und erspart den Umweg über die Menüs der Kamera. Der Blackmagic URSA Studio Viewfinder soll im dritten Jahresquartal auf den Markt kommen.

Canon optimiert Workflows

Auch Canon hatte zahlreiche Firmware-Updates für Produkte aus der Cinema EOS- und HD-Video-Serie dabei – zur Optimierung des Workflows, des Bedienkomforts, der Fokussierung, der Objektivkorrektur, des Farbraums und der kreativen Flexibilität. Die Updates für die digitale Cinema Kamera EOS C300 Mark II erlauben nun Aufnahmen mit dem neuen Canon Log 3, die Vergrößerung des Sucherbildes während der Aufnahme, den Focus Guide beim Einsatz von EF Cinema Festbrennweiten, Push Auto Iris und Zoomfunktionen über den Joystick am Griff beim Einsatz der neuen Objektive aus der COMPACT-SERVO und CINE-SERVO Serie, Canon Dual Pixel CMOS AF (DAF) mit COMPACT-SERVO 18-80mm und CINE-SERVO 17-120mm Objektiven, ACES 1.0 Output, eine verbesserte Vignettierungskorrektur sowie allgemeine Verbesserungen der Bildqualität – wie die Reduzierung von Bildrauschen bei wenig Licht mit Canon Log 2. Das Update für die digitale Cinema Kamera EOS C100 Mark II beinhaltet Push Auto Iris und Zoomfunktionen über den Joystick am Griff beim Einsatz der neuen Objektive aus der COMPACT-SERVO und CINE-SERVO Serie, Canon Dual Pixel CMOS AF (DAF) mit COMPACT-SERVO 18-80mm und CINE-SERVO 17-120mm Objektiven, die Vignettierungskorrektur sowie die Möglichkeit zur Deaktivierung des Mikros.

Die Firmware des CINE-SERVO 17-120mm Objektivs wurde so aktualisiert, dass es nun mit dem Canon Dual Pixel CMOS AF der EOS C300 Mark II und EOS C100 Mark II kompatibel ist.

Zum Update für die Videokamera ME20F-SH zählt die Unterstützung für weitere 19 Objektive der EF und CINE Serie – für eine größere kreative Vielfalt bei noch mehr Anwendungen einschließlich der TV- und Filmproduktion. Die professionellen Camcorder XA35 und XA30 sowie die LEGRIA HF G40 können mit dem Update unter anderem nun ein neues MP4-Format mit 8 Mbps (720/59,94P, 50P) verwenden, das Aufnahmen mit geringeren Bitraten ermöglicht. Die Firmware-Upgrades der professionellen Camcorder XF305 und XF300 bringen einen neuen Aufnahmemodus für mehr kreative Flexibilität, einen Wide DR Gamma Modus (600 %), den Modus Tonwert-Priorität sowie einen Modus Signal-Rausch-Priorität. Für den 4k-Camcorder XC10 bringt das Firmware-Update ein neues MP4-Dateiformat im HD-Modus, eine verbesserte AF-Geschwindigkeit und Belichtungsoptionen zu Reduzierung von Effekten, die durch flackerndes Licht hervorgerufen werden. Canon stellte zur NAB ferner das CN-E18-80mm T4,4 L IS KAS S vor – ein neues Cinema EOS Objektiv mit Cine-Servo-Funktionalität, entwickelt für anspruchsvolle Videofilmer und Profis. Das Objektiv ergänzt die bestehende Produktlinie der Canon-Cinema-Objektive und reiht sich neben dem CN7x17 und dem CN20x50 ein. Das CN-E18-80mm T4,4 L IS KAS S ist voraussichtlich ab dem vierten Quartal zum Preis von 5.200 Euro verfügbar.

Auch Fujifilm zeigte zur NAB 2016 mit dem FUJINON XK6x20 eine Erweiterung seines Lineups von 4k-kompatiblen Digital Cinema Kamera-Zoom-Objektiven. Ausgestattet mit PL Mount ist das XK6x20 eine Standard Zoom Optik, die die T3.5-Blende über den gesamte Zoombereich von 20 bis 120 mm erlaubt. Die XK6x20 ist laut Fujifilm mit hoher optischer Leistungsfähigkeit für den Einsatz mit 4k-Kameras ausgestattet, verfügt über eine abnehmbare Motoreinheit für elektrisches Zoomen und Fokussieren und bietet vieleseitige Einsatzmöglichkeiten.

ACID-Kamera von Ross Video

Ross Video präsentierte zur NAB 2016 das neue ACID Kamerasystem und mit Carbonite UltrachromeHR ein Chroma Key System zur Verbesserung des Produktionslooks mit besonderem Blick auf virtuelle Umgebungen. Die ACID-Kamera wurde laut Ross für maximale Qualitäts-Ansprüche im gesamten Signal-Verlauf entwickelt. Neben optimaler Auflösung, Empfindlichkeit und Signal-Rauschabstände bietet die Kamera auch ein 0:4:4 Signal (UltraChromeHR) für bestmögliches Chromakeying. Die ACID ist somit die erste Kamera auf dem Markt, die direkt vom Sensor ein reines CbCr-Signal abgreift und dem Nutzer zur Verfügung stellt. Die Farbinformationen werden in voller Bandbreite bereitgestellt und liefern somit die Grundlage für einen ausgezeichneten ChromaKey ohne wahrnehmbare Ränder. Die Kamera kommt in zwei verschiedenen Versionen auf den Markt. Das Modell ACID H200 mit drei 2/3“ UAIT MOS Sensoren (2,6 MegaPixel und 1.100 Zeilen) bietet eine maximale Auflösung von 1080p50 bei einer Blende F13. In der zweiten Variante (ACID Z50) befinden sich in der Kamera drei 2/3“ CCD Sensoren (1,1 MegaPixel und 800 Zeilen), die bei einer Blende F11 eine maximale Auflösung von 1080i50 liefern. Gearbeitet wird im SMPTE 292 (1.5Gb) (bei UAIT MOS auch 424 3Gb) Standard. Die ACID H200 verfügt laut Ross über die höchste Auflösung und Leistungsspezifikation aller 1080P Kamerasysteme. Die ACID Z50 ist ein günstigeres Modell für nicht so hohe Anforderungen. Es passt nach Unternehmensangaben sehr gut zum Ross Kamera-Robotik-System. Wie alle Ross Produkte verfügen die ACID Kameras über DashBoard Control. Alle Bedienfunktionen, Set-ups und Shading können von DashBoard Panels getätigt werden, einschließlich die Übertragung und den Abruf von Szenen von einer ACID-Kamera zu einer anderen. Carbonite UltrachromeHR basiert auf der Carbonite Black Produktionsplattform und ist ein Multichannel Chroma Key Processor, der speziell für Multi-Kamera-Erfordernisse in virtuellen Umgebungen entwickelt wurde. Sowohl die Annahme von physikalischen Quellen und 0:4:4 UltraChromeHR Signalen, als auch virtuelle interne Quellen werden unterstützt. Als Output-Standard wird mit HD-SDI 4:2:2 Signalen gearbeitet. Kombiniert mit ACID-Kamerasystemen, Robotics, XPression Motion Graphics und Virtual Solutions bietet Carbonite UltrachromeHR laut Ross ein komplettes, schlüsselfertiges System von einem einzigen Anbieter. Auf der NAB 2016 konnte man auch wieder einige Kamera-Hersteller finden, die in Sachen Bildauflösung über 4k hinaus gehen. Canon hatte Prototypen einer 8k-Kamera- und eines 8k-Displays am Stand. Und auch Hitachi Kokusai Electric zeigte wieder neue Entwicklungen im Bereich der 8k-Aufnahme. Im Mittelpunkt stand dabei die voll funktionsfähige SK-UHD8060Super Hi-Vision Kamera. Sie steht für die bereits vierte 8k-Kamera-Generation des Unternehmens und wurde gemeinsam mit der Japan Broadcasting Corporation (NHK) entwickelt. Die SK-UHD8060 ist ein 8k-TV-Produktionssystem mit Super 35mm CMOS Sensor mit 7.680 x 4.320 Pixel Auflösung, PL-Mount Optik und On-board-Recording-Option. Sie unterstützt laut Hitachi die neuesten Entwicklungen bei High Dynamic Range (HDR), Wide Color Gamut (WCG) und High Frame Rate (HFR) und kann gleichzeitig mehrere TV-Formate ausgeben, einschließlich 8k, 4k/UHD, 1080p, 1080i and 720p. Ein 8k RAW Recorder kann an die Kamera angeschlossen werden.

Eckhard Eckstein

MB 2/2016

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