Die MPEG-D DRC Loudness und Dynamic Range Control Funktionen des Codecs sind für Netflix die wichtigsten Verbesserungen im Vergleich zu vorherigen Codecs. Damit können Serviceanbieter bei der Übertragung inhalts- und endgerätspezifische Metadaten in den Audio-Bitstream einbetten, die beim Abspielen – unabhängig von Wiedergabegerät und Umgebung – für gleichbleibende Lautstärke und optimalen Dynamikumfang sorgen. So lässt sich ein Film auf dem Sofa im Wohnzimmer im vollen Dynamikbereich genießen, sodass der beabsichtigte Audiomix zu voller Geltung kommt. Sieht man sich hingegen denselben Film auf einem Mobilgerät in geräuschvoller Umgebung an, ist die Lautstärkeregelung gefragt, damit Dialoge verständlich bleiben. Dank der MPEG-D-Metadaten erfüllt ein einziger Audiostream nicht nur die Anforderungen dieser beiden Extreme, sondern auch aller Anwendungsfälle dazwischen.
Besonders interessant ist der xHE-AAC-Codec zudem wegen seiner verbesserten Codier-Effizienz bei geringen Bitraten sowie der Fähigkeit, bei hohen Bitraten für die menschliche Wahrnehmung verlustfreie Audioqualität zu erreichen. Dabei wechselt er nahtlos zwischen den unterschiedlichen Bitraten. Damit trifft Netflix immer die zur momentan verfügbaren Internetgeschwindigkeit passende Audio-Bitrate, was bei großer Bandbreite für äußerst hochwertige Klangqualität sorgt, während Rebuffering bei Netzüberlastung minimiert wird. »Unser xHE-AAC-Audiocodec ist durch und durch darauf ausgelegt, im Unterhaltungssegment insbesondere in Umgebungen mit begrenzter Internetbandbreite ein verbessertes Klangerlebnis zu bieten«, erklärte Bernhard Grill, Leiter des Fraunhofer IIS. »Netflix ist weltweit der führende Anbieter von Streamingdiensten. Einen besseren Partner hätten wir uns für den Start von xHE-AAC in diesem Marktsegment nicht wünschen können.«