In seiner Pariser Niederlassung hat Eurosport bereits ein kleinen 3D-Master Controll-Raum eingerichtet, der unmittelbar an den HD-Hauptkontrollraum anschließt. Das für die 3D-Produktion nötige Equipment wurde nicht angemietet sondern stammt komplett aus eigenen Beständen. „Wir sind schon jetzt bestens für den 3D-Sendebetrieb vorbereitet“, erklärte Francois Schmitt, Deputy Managing Director Broadcast and Technical Operations von Europort. Die Einrichtung eines 3D-MC-Raums sei keine große Sache gewesen. „Wir nutzen hier schließlich das gleiche Format wie bei HD. Weil bei der 3D-Produktion mit jeweils zwei Signalquellen gearbeitet wird, benötigen wir lediglich höhere technische Kapazitäten“, betont er.
Eurosport habe von Beginn an die Idee verfolgt, nicht nur einmal in 3D vom Center Court in Roland Garros zu berichten sondern auch einen eigenen 3D-Kanal zu entwickeln.
Bei der 3D-Übertragung des französischen Tennis Masters benötigee Eurosport den 3D MC-Raum allein schon deshalb, um Wiederholungen von Spielen zeigen zu können, wenn die Live-Übertragung wegen Regens unterbrochen werden musste. Und das war ja öfters der Fall.
Die im 3D MC-Raum installierte Technik ist laut Schmittt jederzeit auch anderweitig verwendbar, zum Beispiel für Eurosport Africa, einem weiteren Kanal, den der Sender in Planung hat.
Die 3D-Übertragung der French Open organisiert Eurosport für Panasonic. Via Eutelsat- und Astra-Satelliten werden die Signale europaweit an 3000 Panasonic-Händler verteilt. Diese nutzen die Bilder, um die neuen 3D-Fernsehgeräte von Panasonic (u.a. TX-P50VT20 3D Plasma TV) besser verkaufen zu können.
„Diese Kooperation bietet uns eine große Business Gelegenheit und die Möglichkeit 3D Know how aufzubauen. Zudem ist sie gut für das Eurosport-Image und die –Marktpräsenz“, erklärt Schmitt.
Die 3D-Produktion von Roland Garros bezeichnete Laurent-Eric Le Lay, Eurosport Chairman und CEO als „besonderen Moment“ für die Partnerschaft von Eurosport und Panasonic. „Diese erfolgreiche europäische Übertragung zeigt, dass nicht nur die Konsumenten für dieses faszinierende neue Seherlebnis bereit sind sondern dass auch die Rundfunksender und TV-Hersteller technologisch weit genug sind, um die 3D-Revolution zu ermöglichen“, erklärte er gegenüber MEDIEN BULLETIN. In 3D würden in den nächsten Jahren alle wichtigen Sportevents produziert. 2014 wäre deshalb ein realistisches Datum für die Einführung eines eigenen 3D-Kanals. Le La: „Voraussetzung ist, dass sich mit 3D bis dahin eine neue Art des TV-Konsums durchgesetzt hat.“
Der Eurosport-Chef sieht seine Erwartungen in 3DTV besonders durch den Erfolg von 3D im Kino bestätigt. „Zudem haben die ersten Sportproduktionen in 3D gezeigt, dass die Technik funktioniert und die Zuschauer von den Bildern begeistert sind“, meinte er.
Mit 3D-Übertragungen sollten aber nicht die normalen SD/HD-Übertragungen ersetzt, sondern lediglich bei einzelnen Top-Events ergänzt werden. Den Zuschauern solle so die Möglichkeit geboten werden, auszuwählen ob sie lieber in SD/HD oder in 3D ein großes Sportevent sehen wollen, meint er.
Eurosports 3D-Übertragung findet in 28 Ländern nicht aber in Frankreich statt. Hier werden die 3D-Bilder von Orange in 370 Vertriebsshops übertragen.
Die Rechte für die TV-Übertragung der French Open in Frankreich liegen bei France 2, France 3 und France 4. (MB 06/10)