DAZN produziert FIFA Club-WM 2025 mit TVU-Technologie dezentral

Bei der ersten Club-WM mit 32 Teams setzt der Streaminganbieter DAZN auf verteilte Workflows und zentrale Steuerung über die Cloud.

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Fußballstadion
Symbolbild: 32 mobile RPS-One-Einheiten lieferten Live-Signale aus US-Stadien direkt an Produktionszentren in Europa, Asien und Amerika. ©Fancy Crave/Unsplash

Für die FIFA Club-Weltmeisterschaft 2025 hat DAZN einen neuen technischen Ansatz gewählt: Die Produktion des globalen Fußballturniers erfolgte dezentral über eine cloudbasierte Infrastruktur, umgesetzt in Zusammenarbeit mit TVU Networks. Das Setup verband Produktionsstandorte in neun Ländern und ermöglichte die Steuerung der weltweiten Liveberichterstattung ohne klassisches Sendezentrum vor Ort.

Das Turnier, das über mehrere Wochen hinweg in verschiedenen US-Städten stattfand, stellte hohe Anforderungen an Flexibilität und Geschwindigkeit. Um diesen gerecht zu werden, nutzte DAZN unter anderem 32 mobile TVU RPS One Encoder, mit denen Signale von den Stadien direkt ins TVU MediaHub übertragen wurden. Von dort konnten sie zeitgleich an verschiedene Zielorte und Partner weltweit weitergeleitet werden – etwa an regionale DAZN-Teams oder internationale Broadcaster.

Zentrale Steuerung, verteilte Ressourcen

Das System ermöglichte einen vollständig zentralisierten Produktionsablauf bei gleichzeitiger geografischer Verteilung der Beteiligten. Regie, Signalmanagement und Distribution erfolgten nahezu ausschließlich cloudbasiert. Der Aufbau klassischer Übertragungseinheiten vor Ort konnte damit auf ein Minimum reduziert werden.

Neben der technischen Flexibilität spielte auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine Rolle: Weniger Reisekosten, geringerer Personalbedarf und reduzierter logistischer Aufwand senkten laut TVU den CO₂-Ausstoß des gesamten Projekts.

Beispiel für globale Sportproduktion im IP-Zeitalter

Mit dem cloudbasierten Setup reagiert DAZN auf die zunehmende Bedeutung skalierbarer und standortunabhängiger Produktionsprozesse. Die FIFA Club-WM 2025 diente dabei als Testfall für eine international vernetzte Live-Produktion, bei der klassische Strukturen durch verteilte Workflows ersetzt wurden.