Wings for Life 2025: So lief die globale TV-Produktion

Red Bull Media House setzte beim Wings for Life Run 2025 auf Cloud, KI und Smartphones – ein Blick hinter die Kulissen der weltweiten Produktion.

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Wings for Life World Run 2025
Die globale Produktion des Wings for Life World Run 2025 setzte auf cloudbasierte Regie, mobile Kameratechnik und KI-gestützte Tools zur Inhaltserkennung.

Mehr als 310.000 Läuferinnen und Läufer, verteilt über 170 Länder und alle Zeitzonen – der Wings for Life World Run 2025 war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch eine logistische und technische Herausforderung. Um diese zu meistern, setzte das Red Bull Media House erneut auf die Zusammenarbeit mit TVU Networks und ein fortschrittliches Produktionskonzept, das komplett in der Cloud organisiert war.

Drei Ebenen, ein Ziel: globale Sichtbarkeit

Die Produktion des Wings for Life World Run 2025 setzte auf ein mehrstufiges Konzept, das sich flexibel an die unterschiedlichen Veranstaltungsformate anpassen ließ. Bei sieben zentralen Flagship-Events kamen mobile Übertragungseinheiten mit integrierter 5G-Konnektivität zum Einsatz, die stabile Live-Signale direkt zur Regie in München übermittelten. Ergänzend wurden 23 sogenannte App Runs mit fest installierten Kameras ausgestattet, die zusätzliche Perspektiven lieferten. Weitere 30 Veranstaltungen nutzten ausschließlich Smartphones mit der App TVU Anywhere. Sie ermöglichten nicht nur Live-Übertragungen, sondern auch dezentrale Aufzeichnung – mit minimalem technischem Aufwand vor Ort.

Globale Regie, lokales Geschehen

Gesteuert wurde die gesamte Berichterstattung aus einem zentralen Kontrollraum in München. Dort nutzte das Redaktionsteam ein cloudbasiertes Multiviewer-System, mit dem sich alle eingehenden Streams parallel verfolgen ließen. So konnten die spannendsten Szenen in Echtzeit identifiziert, ausgewählt und unmittelbar in die laufende Sendung eingebunden werden – unabhängig davon, ob sie aus Südamerika, Asien oder Osteuropa stammten.

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Wie flexibel dieses Setup arbeitete, zeigte sich am Beispiel des globalen Siegers Jo Fukuda, der in Japan, beeindruckende 71,67 Kilometer zurücklegte, bevor ihn das Catcher Car einholte. Die entscheidenden Momente seines Laufs wurden allein mit einem Smartphone dokumentiert – ferngesteuert über die Plattform TVU Partyline. Zoom, Fokus, Belichtung und selbst die Lautstärke konnten dabei direkt aus München angepasst werden. Die App ließ sich zusätzlich sperren, um ungewollte Eingriffe vor Ort zu vermeiden. Diese Szene veranschaulichte eindrucksvoll, wie präzise mobile Geräte heute in einer professionellen Live-Produktion integriert werden können.

Künstliche Intelligenz unterstützt Produktion

Erstmals kam auch ein KI-gestütztes Suchsystem zum Einsatz. Mit TVU Search konnten Gesichter, Startnummern oder Logos in allen Streams automatisch erkannt und auffindbar gemacht werden. Das Redaktionsteam musste also nicht mehr stundenlang Material durchsuchen, sondern konnte gezielt nach bestimmten Personen oder Partnern suchen. Besonders hilfreich war dabei das neue „Appearance Board“, das das Vorkommen einzelner Akteure oder Marken visuell aufbereitete.

„Red Bull Media House kann nun mit einem Klick nachvollziehen, wann und wie oft ein bestimmter Sportler oder Sponsor im Bild war“, sagt Johannes Heckmann, Solutions Architect bei TVU Networks. „Das spart enorm viel Zeit und verbessert die redaktionelle Steuerung.“

Ein Blick in die Zukunft der Live-Produktion

Die Produktion des Wings for Life World Run 2025 zeigt eindrucksvoll, wie moderne Technologien klassische Produktionsmethoden ablösen. Mobile Aufzeichnung, cloudbasierte Regie und KI im Schnitt machen selbst ein global verteiltes Event effizient umsetzbar. Für Red Bull Media House ist das nicht nur ein technischer Fortschritt, sondern ein strategischer Weg, um auch künftig flexibel, schnell und mediengerecht zu produzieren.