Die Spiele der deutschen Basketball-Bundesliga (BBL) erfreuen sich beim Publikum zunehmender Beliebtheit. 1.575.581 Zuschauer kamen zu den 337 Begegnungen der Saison 2013/2014. Das entspricht einem Schnitt von 4.675 Zuschauern und einer Steigerung gegenüber der Spielzeit 2012/2013 um 5,4 Prozent. Zum zwölften Mal in Folge hat die von Hauptsponsor Beko, Hersteller von Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik, unterstützte BBL somit eine Bestmarke bei den absoluten Zuschauerzahlen erzielen können.
Die Attraktivität der Sportart hat auch die Deutsche Telekom AG erkannt und sich bei der Beko BBL für vier Spielzeiten, von Saison 2014/2015 bis 2017/2018, sämtliche nationalen und internationalen audiovisuellen Verwertungsrechte gesichert. Gezeigt werden alle 306 Hauptrunden-Begegnungen live auf den Plattformen der Deutschen Telekom (Entertain, PC, Tablet, Smartphone). Darüber hinaus werden die Playoff-Partien, die Spiele der Pokal-Endrunde (Beko BBL TOP FOUR) und deren Qualifikation sowie der Beko BBL ALLSTAR Day und der Beko BBL Champions Cup produziert und live ausgestrahlt. Highlight-Zusammenfassungen auf „Telekom Basketball“ runden die Basketball-Berichterstattung ab. Veranstalter des Programms mit der erforderlichen rundfunkrechtlichen Lizenz ist die BBL GmbH. Darüber hinaus strahlt SPORT1 bis zu 48 Begegnungen pro Saison live im Free-TV aus. Eine entsprechende Vereinbarung über zwei Spielzeiten (2014/2015 und 2015/2016) schlossen die Deutsche Telekom AG und der in Ismaning ansässige Sportsender. Die Vereinbarung mit SPORT1 sieht vor, dass der Sender 34 Spiele der Hauptrunde sowie 14 Begegnungen der Playoffs im Free-TV überträgt. Der Regelsendeplatz ist der Sonntag.
Eine Berichterstattung in Zusammenfassungen findet zudem bei ARD, ZDF und den 3. Programmen statt. Die Öffentlich-Rechtlichen zeigen in ihren Regelsport- sowie Nachrichtensendungen Ausschnitte der Beko BBL-Begegnungen. Zudem übertrug das ZDF das Pokalfinale am 12. April live. Der Kontrakt, den die Deutsche Telekom mit der SportA (Sportrechte-Agentur der Öffentlich-Rechtlichen) geschlossen hat, umfasst die Spielzeiten 2014/2015 und 2015/2016. Mit Beginn der Saison 2014/2015 ist zudem LAOLA1 Dienstleister für die Beko BBL-Homepage (www.Beko-BBL.de). Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, das für die Konzeption, das Design sowie die Umsetzung von zahlreichen Web-Sites und Video-Portalen im Sportbereich verantwortlich zeichnet, ist langfristig angelegt. Die offizielle Homepage der Beko BBL (www.Beko-BBL.de) verbucht im Monat 800.000 Visits und mehr als drei Millionen Page Impressions.
Für die Redaktion und die Produktion zeichnen die von der BBL GmbH beauftragten Dienstleister thinXpool (Redaktion) und die U.COM Media GmbH (Produktion) aus Düsseldorf verantwortlich. U.COM hat in den vergangenen Jahren vor allem beim Aufbau von neuen Produktions-Strukturen, beispielsweise im Eishockey, Fußball oder Golf, mitgearbeitet und ist heute einer der größten Live-Sport Produzenten in Deutschland. Bei der Beko BBL-Produktion arbeitet U.COM eng mit dem Ü-Wagen-Dienstleister MPP Mediatec als Technikpartner zusammen. Die kürzlich vom amerikanischen Unternehmen NEP übernommene MPP Mediatec hat sich speziell für die Beko BBL-Produktion neue Ü-Wagen bei Broadcast Solutions in Bingen (siehe Extra-Beitrag in dieser Ausgabe) bauen lassen.
„Mit großer Motivation gehen wir diese spannende Aufgabe bei der Beko BBL an. Wir wollen uns mit neuen Ideen sowie Erfahrungen aus anderen Sportarten bestmöglich einbringen und zusammen mit unseren Technik-Partnern von Mediatec mithelfen, die Beko BBL in den kommenden Jahren erfolgreich zu präsentieren“, sagte Andreas Ulrich, Geschäftsführer von U.COM Media. Als Leiter des Redaktions-Teams konnte die Beko BBL den renommierten TV-Journalisten Albrecht Schmitt-Fleckenstein gewinnen. Der 53-jährige, der als Geschäftsführer des Unternehmens thinXpool TV Full-Service-Dienstleistungen für Medien anbietet, war Anfang des vergangenen Jahrzehnts unter anderem Sport-Chef von SAT.1. Im Anschluss an diese Tätigkeit verantwortete Schmitt-Fleckenstein unter anderem den Aufbau des gesamten Redaktions-Teams sowie das redaktionelle Konzept der Fußball-Bundesliga-Live-Übertragungen beim Bezahlsender arena.
Beko BBL-Geschäftsführer Jan Pommer zeigte sich ob der Zusage von Schmitt-Fleckenstein sehr erfreut: „Wir sind dabei, ein anspruchsvolles und sehr spannendes Projekt auf die Beine zu stellen. Dafür benötigen wir einen versierten und strategisch denkenden TV-Medien-Experten. In Albrecht Schmitt-Fleckenstein haben wir ihn gefunden.“ In Kooperation mit U.COM und dem neuen Brand Manager TV der Beko BBL, Ravi Sharma (er fungiert als Bindeglied zwischen Produktion und Redaktion; zugleich verantwortet er die Qualitätskontrolle), kümmert sich Schmitt-Fleckenstein um die Ausgestaltung des Sendekonzepts. Je nach Relevanz eines Spiels werden entweder zwei Kameras mit Kameramann und zwei fernbediente Kameras eingesetzt (2+2) oder vier Kameras mit Kameramann und zwei fernbediente Kameras (4+2).
„Es gibt eine klare Aufteilung der insgesamt bis zu 350 Saisonspiele in Bezug auf die Kamera-Standards. Die Redaktion legt dann in Abstimmung mit der Liga, der Telekom und weiteren Rechteverwertern fest, welche Spiele im höheren Standard produziert werden. Die Kamerapositionen sind in der Regel fest definiert. Lediglich die Platzierung der Remote-Kameras ändert sich schon mal“, erklärt Christian Zillig, Head of Operations bei U.COM. Spezialkameras würden nur bei ausgesuchten Spielen oder Veranstaltungen eingesetzt. Sie gehörten nicht zum Grundkonzept. Auswahl und Einsatz der in unterschiedlichen Größen zur Verfügung stehenden Ü-Wagen von MPP Mediatec ergibt sich laut Zillig aus den Produktions-Standards und den logistisch sinnvollsten Routen zur Abdeckung eines Spieltages, der in der Regel von Freitag bis Sonntag terminiert ist. Nur in wenigen Fällen würden andere Ü-Wagen-Betreiber beauftragt.
Zillig lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Redaktionsteam von thinXpool. „Wir arbeiten in einem ähnlichen Konstrukt ja bereits seit Jahren im Rahmen der DEL-Produktionen für ServusTV/Red Bull Media House erfolgreich zusammen“, berichtet er. Grundsätzlich seien die Abläufe im Rahmen der Vorbereitung der Produktionen beziehungsweise Sendungen mit einer „externen Redaktion“ nicht viel anders als mit einer „festen Redaktion“ bei einem TV-Sender.
Der U.COM-Manager betont: „Die Beko BBL ist die einzige Nicht-Fußball-Liga, die vollumfänglich auf einem professionellen und unterhaltsamen Niveau für TV abgebildet und ausgestrahlt wird. Das bedeutet, jedes Wochenende werden neun Spiele über ganz Deutschland verteilt produziert. Die Aufgaben sind da nicht so viel anders als bei der Planung eines Wochenendes in der ersten Fußball-Bundesliga auch. Zwar auf niedrigerem Niveau im Hinblick auf Menge an Equipment und Anzahl an involvierten Personen und Signalabnehmern, aber im Prinzip halt mit sehr vergleichbaren Abläufen.“
Wichtig für U.COM seien effektive Abläufe, eingespielte Crews und moderne Technik. „Für die Beko BBL und die Telekom stehen Qualität der Sendungen und Zuverlässigkeit bei der Signalerstellung im Vordergrund“, betont Zillig.
Ob sich Live-TV-Produktionen auch in anderen Ligen oder bei anderen Sportarten als Fußball wirtschaftlich realisieren lassen ist für ihn heute noch nicht wirklich erkennbar. „Wenn die Aufstellung und der Einsatz stimmen, kann man auch mit kleineren Etats erfolgreich sein – fast wie im Sport … Wir sehen bei der Produktion von Nicht-Fußball-Ligen aber noch keinen eindeutigen Trend“, erklärt er. „Bei der Beko BBL werden jetzt alle Spiele abgebildet, bei der Deutschen Eishockey Liga beispielsweise liegt dagegen der Focus auf nur einem Spiel pro Spieltag, das dafür aber auf Fußball-Niveau hergestellt wird. Wenn es überhaupt einen Trend gibt, dann eher das Bestreben aller Ligen, so viel Content wie möglich zu generieren, egal ob live oder als Highlights.“
U.COM Media sei als Full-Service-Dienstleister für Produktionsvorhaben der richtige Ansprechpartner dafür. „Wir glauben, dass wir nicht nur die notwendige Kompetenz im Sinne von Fachwissen für die Abbildung von Ligen und Touren mitbringen, sondern vor allem auch die notwendige Kreativität, Effektivität und Flexibilität, um besondere Lösungen für ebensolche Aufgaben anbieten zu können“, betont Zillig.
DECA-Zugangssystem beim FCBB
Der diesjährige Vizemeister FC Bayern Basketball (FCBB) verfügt seit Beginn dieser Saison (2014/2015) im Audi Dome übrigens über ein neues Zutrittssystem mit speziell gefertigten intelligenten Scan-Säulen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Riedel Communications-Tochter DECA Card Engineering und Ticketmaster, einem weltweit agierendem Ticket-Anbieter. Die Mechanik lieferte DECA, die integrierte Scan-Elektronik Ticketmaster, verantwortlich für das gesamte Ticketing-System des FCBB. Der in den Säulen integrierte Barcode-Leser erkennt und überprüft die Tickets derrund 6.000 FCBB-Fans bei den FCBB-Heimspielen. Dabei wird über das Farbdisplay signalisiert, ob das jeweilige Ticket gültig ist. Auch die Gefahr eines Ticketmissbrauchs wird damit minimiert. Die Scan-Module garantieren laut Daniela Reinert von DECA maximale Sicherheit, sind einfach zu verkabeln, robust, mobil einsetzbar und flexibel erweiterbar. Am Haupteingang des Audi Doms befinden sich neun Scanmodule und am VIP-Eingang nochmal zwei. „Im Gegensatz zu den bisherigen Säulen beim FCBB, die vor jedem Spieltag manuell eingerichtet werden mussten, erkennen die neuen Scan-Module automatisch Datum sowie Veranstaltung und gewährleisten so effektive und kostengünstige Prozesse“, erklärt sie. Ticketmaster kann mit der eigenen Software die DECA-Zugangsterminals via Netzwerk fernsteuern und überwachen. Dazu steht ein Server im Audi Dom, der mit dem Ticketmaster Server kommuniziert. „Wir sind mehr als zufrieden mit den neuen Scan-Modulen. Sie vereinen die Innovationen auf dem Markt wie Mobile Ticketing und schnelle Barcode-Erkennung perfekt und ermöglichen unseren Fans komfortableren und flexibleren Eintritt in den Audi Dome“, sagt Benedikt Peine, Leiter Ticketing und Merchandising bei der FCBB GmbH. „Unser Ziel ist es, den Fans im Audi Dome nicht nur Spitzenbasketball zu bieten, sondern auch ein facettenreiches Showprogramm und kundenfreundlichen Ticketverkauf.“ Mit Ticketmaster und DECA habe man dafür die richtigen Partner gefunden. Das neue Zugangssystem sei auch sehr flexibel mit Blick auf die zu kontrollierenden Tickets. „Es liest die Standard-Papier-Tickets, Plastik-Dauerkarten, ausgedruckte Tickets vom Computer, ebenso wie mobile Tickets vom Smartphone.“ Am meisten verwendet würden derzeit noch zuhause ausgedruckte Tickets, gefolgt von normalen Papiertickets. Mobile Tickets liegen nur bei 15 Prozent der ausgegebenen Tageskarten. Peine: „Aber die Tendenz ist steigend. Mobile Tickets werden immer mehr angenommen.“ Eingesetzt wurden die DECA-Zugangssysteme übrigens auch schon bei Eurovison Song Contests, zuletzt 2015 in Wien, bei Formel 1- oder Ski Weltcup-Events.
Eckhard Eckstein
MB 4/2015